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Herbst-und Wintercamping

Klare frische Winterluft, verschneite Landschaften und sportliche Aktivitäten bei Sonnenschein und glitzerndem Schnee. Das Alles und noch viel mehr verspricht ein Campingurlaub in den kühleren Jahreszeiten. 

Zelt mit Ofen (c)Nordisk.jpg Nordisk
- Zelt mit Ofen © Nordisk

Der Herbst und Winter sind als Urlaubszeit vor allem bei Reisenden ohne schulpflichtige Kinder beliebt. Um die kühle Jahreszeit richtig auszunutzen, bieten sich neben dem Campingurlaub in der Natur vor allem Städtetrips im Ausland oder Aktivurlaube in Österreich an. Aber auch südliche Regionen wie Kroatien werden von Campingfans im Herbst gerne angesteuert.

"Vorteile bietet diese Reisezeit einige: Die Preise sind oft niedriger bzw. gibt es attraktive Reise-Packages, man hat meist mehr Ruhe am Campingplatz und kann die Natur genießen", weiß Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC).

Hochwertiges Zelt mit gutem Boden ist ein Muss

Wärmere Tage und Nächte im Herbst werden viele Camper:innen auch zum Zelten nutzen. "Im Herbst gilt es dabei besonders auf die Wasserdichtheit und Windbeständigkeit des Zelts zu achten, um auch bei stürmischen nassen Tagen gut ausgeruht weiter ziehen zu können", weiß der Camping-Experte. Sehr windstabil sind dabei geodätische Konstruktionen, aber auch Tipi- und Tunnelzeltformen mit vielen Abspannmöglichkeiten.

Mit guter Isolierung bleiben Nächte im Zelt oder Campingfahrzeug auch in der kalten Jahreszeit angenehm. Für angenehme Nächte braucht der Zeltboden vor allem eine gute Isolierung (mindestens 5000, besser 10000 mm Wassersäule) und eine Schlafmatte mit hohem R-Wert (dieser gibt den Wärmedurchgangswiderstand an). "Für kühle Herbst- und Winternächte sollte die Matte schon einen R-Wert von drei haben ", empfiehlt Mehlmauer.

Im Trend – und ebenfalls bestens für kalte Tage geeignet – liegen Zelte aus hochwertigem Baumwoll-Mischgewebe. Sie bieten besonders guten Witterungsschutz und oftmals sogar Öffnungen für Ofenrohre, was die Unterbringung eines Zeltofens ermöglicht. Für den Schlafsack sollte jedenfalls noch ein warmes Inlett eingepackt werden.

Wohnwagen richtig einwintern – unbeschadet durch die kalte Jahreszeit

Damit Reisemobil bzw. Wohnwagen den Winter ohne Schäden überstehen, heißt es, die Winterpause gut vorzubereiten. "Einwintern" bedeutet meist das Leeren aller Frisch- und Abwassertanks. Wichtig dabei: Vor dem Entleeren müssen die Tanks unbedingt gereinigt werden. "Im Anschluss sollten Wasserbehälter, Wasserleitungen sowie Pumpen, Filter und Warmwasserboiler vollständig geleert werden", weiß Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). Er warnt: "Nicht immer gelingt es, das gesamte System zu entleeren. Weil jedoch bereits geringste Wassermengen große Schäden anrichten können, ist es ratsam, das Restwasser mittels Druckluft aus den Leitungen zu entfernen."

Wer sein Wassersystem nicht entleeren möchte, kann die Frisch- und Abwassertanks alternativ mit lebensmittelechtem Frostschutzmittel füllen – dessen Konzentration hängt davon ab, ob das Fahrzeug im Winter geschützt oder direkt im Freien untergebracht ist. Achtung: Nirosta-Becken müssen unbedingt sofort trockengewischt werden, da es sonst zu unschönen Flecken kommen kann.

Tipps vom Camping-Experten und wichtige Schritte vor dem Winter

  • Reifen entlasten: Campingfahrzeuge sollte man so hoch aufbocken, dass die Räder völlig entlastet sind und sich frei drehen können. "Ist das nicht möglich, sollten bei Wohnmobilen durch Herunterkurbeln der Stützen die Reifen entlastet und der Luftdruck um 0,5 bar über den Normaldruck erhöht werden", rät der ÖCC-Experte.
  • Gasanlage: Gasflaschen sollten verschlossen, vom Versorgungsnetz getrennt und die Schutzkappen aufgesetzt werden. Eine Überprüfung der Gasanlage im Frühjahr plant man am besten schon jetzt.
  • Batterien stilllegen: "Batterien sollten über den Winter abgeklemmt oder von Techniker:innen ausgebaut werden", empfiehlt Mehlmauer.
  • Volltanken: Um Kondenswasserbildung und Korrosionsschäden zu vermeiden, füllt man den Treibstofftank besser ganz auf – und zwar mit Winterdiesel.
  • Vorbeugen und pflegen: Rost vermeidet man, indem man Lackschäden ausbessert, den Unterboden säubert, auf Schäden kontrolliert und rostgefährdete Stellen behandelt. Gummi- und Türdichtungen schützt man mit Silikon, die Gelenke von Bremsgestänge und die Scharniere der Kurbelstützen gehören gefettet. Schimmel beugt man vor, indem Vorzelt und Polster in getrocknetem, sauberem Zustand lagern und alle Schränke und Staufächer geleert werden. Türen und Klappen lieber öffnen, damit die Luft zirkulieren kann. Auch Raumentfeuchter mit Trockengranulat sind eine sinnvolle Investition.
  • Gut parken: Am besten überwintert man Wohnwagen und Wohnmobil in einem trockenen Raum. Wer im Freien parken muss, sollte auf ein leichtes Gefälle achten – dadurch kann Schnee leichter abrutschen. Außerdem ist es ratsam, das Fahrzeug mit Abdeckplanen zu schützen – die Belüftungsöffnungen dürfen dabei aber nicht verdeckt werden. Einmal monatlich sollte man das Wohnmobil starten und ein paar Meter fahren, dadurch werden Batterie und Räder geschont.

Eine detaillierte "Winterfit"-Checkliste sowie eine Übersicht vieler Gasprüfstellen in Österreich stellt der ÖCC online unter www.campingclub.at/einwintern bereit.

Gute Isolierung ist A und O in der kalten Jahreszeit

An kühleren Tagen wird man im Campingfahrzeug bereits die Heizung aufdrehen. "Wichtig dabei ist konstant auf niedriger Stufe zu heizen und das Reisemobil bzw. den Wohnwagen zwischendurch nicht komplett auskühlen zu lassen, sonst verbraucht man zu viel Energie", rät der ÖCC-Experte. "In kalten Nächten sollte man auch unbedingt nur Propangas zum Heizen verwenden, denn Butangas verdampft ab Temperaturen unter vier Grad nicht mehr." Und die beste Heizung nützt nichts, wenn das Campingfahrzeug nicht ausreichend isoliert ist – daher sollte man diesen Punkt insbesondere beim Fahrzeug mieten, vorab klären.

Welche Campingplätze auch im Herbst und Winter geöffnet haben, kann man auf der ÖCC-Homepage nachlesen.

Weitere Tipps rund ums Camping – vom Camping 1x1 für Einsteiger:innen bis hin zu Empfehlungen für Profis – gibt's von den ÖCC-Expert:innen bei der Caravan Salon Austria in der Messe Wels vom 19.10 bis 23.10.2022.

Video: Wintercamping mit Roland Fibich

Sie haben richtig gehört: Campen im Winter ist einer der Trends in der heimischen Campingszene. Vorausgesetzt man macht sich richtig ausgerüstet auf den Weg in den Camping-Winterurlaub. Roland Fibich, Chefredakteur der „Camping Revue“, hat sich so auf den Weg in seinen Urlaub gemacht.

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