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DruckenChristbaum an Bord
Worauf Sie achten müssen, damit weder Strafen noch Unfälle die Weihnachtszeit vermiesen.
Ob schon jetzt oder erst am Heiligen Abend, ob Tanne oder Fichte - der Christbaum gehört zu Weihnachten einfach dazu. Auf dem Weg ins Wohnzimmer sind jedoch einige Regeln zu beachten, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden und keine rechtlichen Konsequenzen zu riskieren.
Alexander Letitzki, ÖAMTC-Jurist
"Wie jedes Ladegut im bzw. am Fahrzeug muss auch ein Christbaum vorschriftsmäßig gesichert werden. Ein Verstoß kann mit einer Strafe von bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Werden andere Verkehrsteilnehmer:innen gefährdet, weil zum Beispiel ein schlecht gesicherter Baum auf die Straße fällt, ist sogar eine Vormerkung im Führerscheinregister möglich."
So kommt der Christbaum sicher nach Hause
Am Autodach
Beim Transport am Dach sollte der Baum im Netz bleiben und mit breiten, widerstandsfähigen Gewebebändern mit Metallverschluss montiert werden – die Baumspitze nach hinten zeigend. "Ragt der Christbaum mehr als einen Meter über die Fahrzeuglänge hinaus, muss er gekennzeichnet werden", weiß Letitzki. "Die dafür notwendige Tafel ist 25 x 40 cm groß und muss einen fünf Zentimeter breiten, roten, rückstrahlenden Rand haben." Achtung: Die Tafel darf maximal 90 cm über der Fahrbahn angebracht sein. Bei Dunkelheit oder Dämmerung sind zusätzliche Beleuchtung und Reflektoren notwendig, damit die Ladung gut erkennbar ist. Diese Leuchten müssen nach vorne weiß strahlen – und rot, wenn sie nach hinten gerichtet sind. "Die Breite des Fahrzeugs darf vom Baum um 20 cm je Seite überragt werden, die Rückspiegel nicht eingerechnet", sagt der Experte des Mobilitätsclubs.
Nach Möglichkeit sollte der Baum nicht direkt auf dem Autodach aufliegen – Nadeln und Äste können feine Kratzer im Lack hinterlassen. Besser man montiert ihn "schwebend" auf einem richtigen Gepäckträger oder legt zumindest eine Plane dazwischen.
Im Auto
Beim Transport im Fahrzeuginneren sollte der Baum gut verzurrt und möglichst quer zur Fahrtrichtung gelagert werden. "Wichtig ist, dass Lenker:innen trotzdem gut sehen kann – die freie Sicht nach vorne und zur Seite bzw. in den Rückspiegel muss möglich sein", warnt der Jurist. "Ist das Heckfenster verdeckt, muss zumindest die Sicht durch die beiden Seitenspiegel gut möglich sein." Handbremse, Schalthebel und Bedienelemente müssen problemlos bedienbar sein. Bleibt während des Transports die Heckklappe geöffnet, ist darauf zu achten, dass Kennzeichen, Rückleuchten und Blinker nicht verdeckt werden. Auf jeden Fall sollte die Heckklappe nach unten gespannt werden, am besten auch mit Textilspanngurten.
Geht es sich mit dem Umlegen der Rückbank nicht aus, kann auch der Beifahrersitz nach vorne gerückt und die Lehne möglichst flach gestellt werden. Da Baumharz aus Stoffen schwer zu entfernen ist, empfiehlt es sich alte Decken, Kartons oder ähnliches unterzulegen.
Im Lastenfahrrad
Beliebt ist neuerdings auch der Heimtransport des Christbaumes zu Fuß, mit dem Bollerwagen oder mit dem Lastenrad. Auch für den Transport am Lastenrad gilt: Sicherheit geht vor. "Wichtig ist es, dass der Baum nicht die Sicht der Radler:innen stört und sich nicht selbständig macht. Daher auf jeden Fall den Christbaum auch am Lastenrad gut verzurren“, so ÖAMTC-Experte Letitzki abschließend. "Sollte beim Transport dennoch ein Schaden entstehen, zum Beispiel an parkenden Fahrzeugen, ist dieser im Regelfall durch eine Privathaftpflichtversicherung des Fahrradfahrers oder der Fahrradfahrerin gedeckt."