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100 Jahre VATC

Der Vorarlberger Auto-Touring-Club feiert sein 100jähriges Bestehen.

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Raab.jpg - Autopionier Eugen Raab mit Familie © ÖAMTC
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RIedgasse.jpg - Riedgasse 21 in Dornbirn, das erste Club-Sekretariat © ÖAMTC
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VAC.jpg - Frühes VAC Clubbanner © ÖAMTC

Am 11. März 1893 stand es in der damaligen „Vorarlberger Landeszeitung“, dass Eugen Zardetti aus Bregenz „die erste Droschke mit Benzinantrieb“ im Lande sein Eigen nannte. Damit begann das Automobilzeitalter in Vorarlberg. Die Entwicklung verlief jedoch eher bedächtig. Vor 1900 gab es nur zwei Kraftwagen und zwei Motorräder im Land. 1901 kamen das dritte Automobil und weitere Motorräder, 1902 der erste Lastwagen hinzu. In den folgenden Jahren tauchten weitere Fahrzeuge auf, wenn auch nur vereinzelt.

Eigentlicher Anlass für die Gründung eines Automobilclubs in Vorarlberg waren die nahen Staatsgrenzen. Schließlich wollte man ab den 1920er-Jahren schon als Auto- oder Motorradfahrer gelegentlich ins benachbarte Ausland fahren. Wer dies tun wollte, der musste an der Grenze den Zoll oder eine entsprechende Garantie hinterlegen. Die Zolldokumente dafür wurden damals vom bereits 1896 gegründeten österreichischen Automobilclub (ÖAC) an dessen Mitglieder ausgestellt.

Gründung mit Hindernissen. Um an die begehrten Zollpapiere zu kommen, schlossen sich manche Vorarlberger dem damaligen Automobilclub für Tirol und Vorarlberg mit Sitz in Innsbruck an. Sie fühlten sich aber in regionalen Belangen nicht gut vertreten. So machten sich die Vorarlberger Kraftfahrer Gedanken über die Gründung eines eigenständigen Clubs. Aber so einfach war das nicht: Interventionen auf höchster Regierungsebene zwischen Tirol und Vorarlberg sollten die Gründung eines eigenen Vorarlberger Vereins verhindern. Erst nach langen Bemühungen konnte 1923 zur Gründung des Vorarlberger Automobil-Clubs (VAC) aufgerufen werden. Die intensiven Vorarbeiten unter der Federführung des Dornbirner Autopioniers Eugen Raab führten am 24. März 1923 in Dornbirn zur Gründungsversammlung.

Wiedergründung 1946. mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde der VAC wie die anderen Landesvereine in den DDAC (Der Deutsche Automobil Club) eingegliedert und verlor so seine Selbstständigkeit. Nach Kriegsende liefen in Vorarlberg 204 Pkw, 382 Motorräder und 82 Lkw. Das Zeitalter des Automobils begann also wieder bei Stunde null. Es war im Sommer 1946, als sich VAC-Verantwortliche mit jenen des 1926 gegründeten Touring-Clubs trafen, um sich zum gemeinsamen „Vorarlberger Auto-Touring-Club“, dem VATC, als eigenständige Landesorganisation im ÖAMTC zusammenzuschließen. Durch die internationale Verankerung des ÖAMTC in den Weltdachverbänden der Automobil-Motorrad- und Touring-Clubs (FIA, FIM, AIT) war es dem VATC möglich, seinen Mitgliedern auch im Ausland eine entsprechende Betreuung zuzusichern. Mit der Zunahme des Individualtourismus wurden die Dienstleistungen des VATC immer wichtiger.

Die Clubvorstände. Zum ersten Präsidenten wurde bei der Gründungsversammlung der Kaufmann Otto Zumtobel gewählt. Vizepräsidenten wurden der Hotelier Guido Ortlieb und als Vertreter der Motorradfahrer Amtsrat Otto Madlener. In der Reihe der Obmänner folgten in den nächsten Jahren Techn. Rat Emil Doppelmayr, Dr. Otto Ender, Dipl. Ing. Kurt Fussenegger, Erich Matt, Dr. Wolfgang Blum und aktuell Dr. Wolfgang Zumtobel.

Die Dienststellen. Im ersten Jahrzehnt seines Bestandes war der Club bei der Elektrischen Bahn Dornbirn-Lustenau (EBDL) untergebracht – der späteren Postgarage am Platz des heutigen Campus Dornbirn. 1934 übersiedelte er in die Riedgasse. 1955 wurde im Vulkanisierwerk Fischer in der Dr. Anton-Schneider-Straße die erste Kfz-Prüfstelle des Vereins eingerichtet. 1957/58 entstand das erste eigene Clubgebäude am Bahnhofplatz in Dornbirn. 1977 wurde schließlich ein modernes Arbeitszentrum im Bereich des heutigen Autobahnanschlusses Dornbirn-West in Betrieb genommen. Bereits 1932 wurden die ersten Grenzkioske errichtet, die im Laufe der Jahre zu sogenannten ÖAMTC-Grenzdienststellen ausgebaut wurden. In der Zeit zwischen 1964 und heute wurden weitere Bauvorhaben verwirklicht, etwa der Verkehrsübungsplatz in Hohenems-Oberklien (1964 bis 1986) sowie Stützpunkte in den anderen Bezirken samt den notwendigen Erweiterungen und Neubauten.

Die Dienstleistungen. Lange Zeit waren es die für Auslandsfahrten notwendigen Polizei- und Grenzdokumente, die für Clubmitglieder ausgestellt wurden. Der VAC/VATC übernahm dadurch die immense Solidar-Haftung, die Zollgarantie. Ein Meilenstein war 1955 die Einführung des Kfz-Prüfdienstes. Zudem wurde die bisherige ehrenamtliche Straßenkameradschaft durch eine professionelle Pannenhilfe ersetzt. Die Kameradschaftshilfe, eine Hilfe des Clubs nach Verkehrsunfällen, wurde erhöht und in den 1959 eingeführten Schutzbrief integriert. Die touristische und rechtliche Beratung und Betreuung wurden ausgebaut. Der Club wurde aber auch seiner Verantwortung im Bereich der Verkehrssicherheit gerecht. Denn der VATC war jahrelang die Landesstelle des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Gemeinsam wurden die Schülerlotsen eingerichtet und immer wieder die schulische und außerschulische Verkehrserziehung forciert.

Große Bedeutung kam schließlich den technischen Diensten zu. Von einer schlagkräftigen Pannenhilfe rund um die Uhr und dem Abschleppdienst, bis hin zu den technischen Prüfdienstleistungen an den Stützpunkten. Auch das umfassende touristische Angebot, die Versicherungsberatung und eine in allen Kfz-Rechtsfragen versierte Rechtsberatung haben ebenfalls dazu beigetragen, dass inzwischen rund 109.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf die wertvollen Dienste des Clubs nicht mehr verzichten wollen.

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