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Seit 1961 kamen über 86.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben

Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer am 19. November.

Verkehrsunfälle sind global die zwölfthäufigste Todesursache: Laut WHO-Schätzungen sterben jährlich weltweit immer noch fast 1,3 Millionen Menschen an den Folgen von Unfällen im Straßenverkehr. Seit 1961 sind in Österreich 86.500 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, 2023 waren bereits 351 Verkehrstote zu beklagen (1. Jänner bis 12. November 2023; Quelle: Statistik Austria).

Auf Initiative der Vereinten Nationen wurde daher der jährliche Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer eingeführt, der heuer am 19. November stattfindet. Viele Maßnahmen wurden bereits erfolgreich gesetzt. Um die "Vision Zero” – eine Welt ohne Verkehrstote – zu erreichen, gibt es allerdings noch eine Menge zu tun,

David Nosé, ÖAMTC-Verkehrsexperte:

"Maßgebend wird sein, wie rücksichtsvoll und vorausschauend sich Verkehrsteilnehmende im Straßenverkehr bewegen. Vor allem Ablenkung hinter dem Steuer ist - nicht nur in Österreich - eine große Gefahr."

Positive Entwicklungen in der Verkehrssicherheit

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Österreich geht seit Jahrzehnten zurück:

Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer ÖAMTC © ÖAMTC
Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer

1972 wurde der traurige Spitzenwert von 2.948 Verkehrstoten erreicht, während 2022 trotz wachsender Bevölkerungs- sowie Kfz-Zulassungszahlen und gesteigerter Mobilität zwar weniger, aber immer noch 370 Menschen, tödlich verunglückten. Vielfältige Maßnahmen haben dazu beigetragen, Leben zu retten: Von der Einführung der Gurtpflicht (1976) über die verpflichtende Nutzung von Kindersitzen (1994) bis zur Senkung des Alkohollimits auf 0,5 Promille (1998). Auch die generelle Effizienzsteigerung der Rettungskette sowie deutliche Verbesserungen in der Notfallmedizin tragen zu dieser positiven Entwicklung bei.

Negativ-Trend bei Fahrradunfällen – Innovationen als Hoffnungsschimmer

Neben den positiven Entwicklungen zeigt sich auch ein negativer Trend:

Der Fahrradverkehr ist im vergangenen Jahrzehnt zwar gewachsen, die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden hat im gleichen Zeitraum jedoch ebenfalls um 70 Prozent zugenommen. Ein großes Sorgenkind sind Alleinunfälle von Radfahrenden, bei denen ein Anstieg um mehr als 150 Prozent zu verzeichnen ist – jeder zweite Fahrradunfall ist mittlerweile ein Alleinunfall. "Ein wesentlicher Fokus der zukünftigen Verkehrssicherheitsarbeit muss daher auf diese Gruppe gelegt werden. Es ist wichtig, weiterhin in sichere Radinfrastruktur zu investieren sowie mehr Bewusstsein für das Tragen eines Helmes zu schaffen. Außerdem ist es unerlässlich, die Handhabung von E-Bikes zu trainieren“, so der ÖAMTC-Experte.

Maßnahmen wie (teil-)autonomes Fahren, aber auch die Vernetzung von Fahrzeugen untereinander sowie mit der Straßeninfrastruktur (C2X-Kommunikation), sind Hoffnungsschimmer für eine weitere Senkung der Zahl der Verkehrstoten. Zudem muss der Faktor Mensch verstärkt in den Fokus gerückt werden.

David Nosé:

"Schätzungen zeigen, dass rund 95 Prozent aller Verkehrsunfälle aufgrund menschlicher Fehler passieren. In Zeiten moderner Kommunikationstechnologien sowie neuester Infotainmentsysteme in Fahrzeugen steigt die Gefahr von Ablenkungen."

Große Unterschiede im globalen Ländervergleich

In ärmeren Regionen der Welt ist das Risiko, bei einem Verkehrsunfall zu sterben, dreieinhalb Mal so hoch, wie in Ländern mit hohem Einkommen. Während laut Zahlen der EU-Kommission die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union mit einem Wert von 46 Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner:innen (2022) im internationalen Spitzenfeld einzuordnen sind, liegt dieser Wert in vielen Entwicklungsländern bei über 300. Aber auch innerhalb der EU-27 gibt es durchaus Unterschiede: "Österreich befindet sich mit einem Wert von 41 Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner:innen im vorderen Drittel der sichersten Länder", so der Experte. Spitzenreiter der sichersten Staaten war im Jahr 2022 Schweden mit 22 Verkehrstoten, Schlusslicht war Rumänien mit 86 Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner:innen.

Verkehrstote nach Bundesländern 2010 – 2022

Jahr

B

K

S

St

T

V

W

Österreich

2010

20

42

163

117

41

79

39

22

29

552

2011

21

32

159

103

45

72

44

25

22

523

2012

30

46

145

93

46

81

42

24

24

531

2013

17

41

112

99

36

73

46

14

17

455

2014

22

26

121

75

27

86

30

22

21

430

2015

24

40

131

88

43

77

54

9

13

479

2016

19

33

112

90

31

72

45

11

19

432

2017

25

30

93

82

44

76

29

15

20

414

2018

13

30

103

96

27

69

36

17

18

409

2019

32

29

101

87

31

72

37

15

12

416

2020

18

35

90

67

28

52

26

16

12

344

2021

8

38

92

92

24

50

29

13

16

362

2022

19

21

98

80

19

70

29

16

18

370

Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC

Verkehrstote nach Verkehrsart 2010 – 2022

Jahr

Fahrrad

Fußgänger

Lkw

Moped

Motorrad

Pkw

Sonstiges

Gesamt

2010

32

98

17

18

68

292

27

552

2011

42

87

11

18

67

290

8

523

2012

52

81

19

18

68

279

14

531

2013

51

82

21

15

87

193

6

455

2014

45

71

19

14

75

189

17

430

2015

39

84

20

7

83

238

8

479

2016

48

73

23

7

85

189

7

432

2017

32

73

24

13

83

182

7

414

2018

41

47

15

8

102

181

15

409

2019

33

69

12

10

79

200

13

416

2020

40

51

20

4

74

146

9

344

2021

50

37

19

13

75

161

7

362

2022

44

49

21

8

55

180

13

370

Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC

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