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ÖAMTC OÖ-Mobilitätsstudie

Zweirad holt Öffi-Nutzung fast ein.

Mobilität_Linz.jpg ÖAMTC/Laresser
Das Auto ist Verkehrsmittel Nummer 1 © ÖAMTC/Laresser

In regelmäßigen Abständen untersucht der ÖAMTC Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem Linzer Marktforschung-Unternehmen Spectra das Mobilitätsverhalten der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. „Als Mobilitätsclub ist es für uns natürlich sehr wichtig zu wissen, wie und mit welchen Verkehrsmitteln die Menschen unterwegs sind und wie wir die Situation in Oberösterreich verbessern können“, erklärt ÖAMTC-Landesdirektor Harald Großauer. Nach 2017 und 2020 wurde nun erneut eine Studie in Auftrag gegeben.

Auto ist mit größer gewordenen Abstand Verkehrsmittel Nummer 1

So stellte sich heraus, dass die aktuelle Nutzungsrate des Autos für die morgendliche Fahrt an den Arbeitsplatz oder zur Ausbildungsstätte mit 66% nahezu auf dem Niveau von 2017 (64%) liegt. Im November 2020 lag sie noch deutlich höher, bei 74%. „Interessant war, dass bei der jüngsten Befragung bei der Mobilität im Vergleich zu 2020 und 2017 andere Verkehrsmittel verstärkt durch das Zweirad substituiert wurde und das sogar im Winterhalbjahr“, so Großauer. Fahrgemeinschaften wurden lediglich von 2% in Anspruch genommen, 2017 waren es noch 5%. Das Auto ist somit weiterhin das Verkehrsmittel Nummer 1 der Oberösterreicher:innen – und das mit größer gewordenem Abstand zu den Öffis im Vergleich zu „Vor-Corona“.

Nur jede:r Fünfte nutzt öffentliche Verkehrsmittel

Die Nutzungsrate der öffentlichen Verkehrsmittel liegt aktuell nach wie vor weit unter dem normalen Niveau. Lediglich 21% der Bevölkerung nutzt derzeit ein Öffi, 2020 waren es 18%, 2017 41%. Das Gefühl, ein in der Nähe leicht erreichbares öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung zu haben, ist jedoch wieder auf dem Niveau von 2017 angelangt. 78% gaben an, in der Nähe ihrer Wohnstätte ein Öffi zu haben, das sie gut erreichen können. 2020 waren es lediglich 67%, 2017 waren es 80%. Die wesentlichen Barrieren hinsichtlich Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels sind weiterhin: Der Zielort ist nicht zeitgerecht erreichbar, die direkte Verbindung zum Zielort ist schlecht, die Öffis fahren zu selten. Natürlich ist auch das Vermeiden des Fahrens mit öffentlichen Verkehrsmitteln für 35% der Nichtnutzer in Zeiten der Pandemie ein Grund. Die Höhe des Fahrpreises ist nach wie vor von untergeordneter Bedeutung.

Herausforderungen für Mobilität

„Die Umfrage hat gezeigt, dass vor allem die Nutzung des öffentlichen Verkehrs sowie Fahrgemeinschaften nach wie vor unter der Pandemie leiden. Das Auto ist und bleibt Verkehrsmittel Nummer 1 wobei sich der Abstand zur Nummer 2, die Öffis, deutlich vergrößert hat. Die Nutzung des Zweirades, die Nummer 3, ist aber schon fast so stark ausgeprägt wie die Nutzung von Bus, Straßenbahn oder Zug. Während 2017 noch 41% mit den Öffis und 12% mit dem Zweirad unterwegs waren, ist aktuell der Anteil der Zweirad-Nutzer auf 19% angestiegen im Gegensatz zu 21% Öffi-Nutzung. Um die Klimaziele zu erreichen, ist es wichtig, unter anderen zahlreichen Maßnahmen, die Pläne für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel rascher voranzutreiben und die Mobilität in ländlichen Räumen neu zu denken. Auch attraktive Radwege sind erforderlich. Als moderner Mobilitätsclub werden wir uns weiterhin einbringen, um einerseits einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und andererseits die Mobilitätssituation für die Menschen in Oberösterreich zu verbessern“, so der ÖAMTC-Landesdirektor.

Regionale Erkenntnisse:

  • 95% der Linzer:innen gaben an, im Vergleich zu den Zeiten vor der Corona-Pandemie genauso häufig die Wohnstätte verlassen zu haben, um zu ihrer Arbeit oder in die Ausbildungsstätte zu gelangen. In den Bezirken Wels-Land, Wels waren es lediglich 63%.
  • In den Bezirken Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Freistadt und Perg fahren die meisten Befragten mit dem Auto zur Arbeit/Ausbildungsstätte (82%) – in Wels-Land, Wels mit 54% die wenigsten.
  • In den Bezirken Eferding und Linz-Land fahren 30% mit dem Bus zur Arbeit bzw. Ausbildungsstätte. In der Region Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr-Land, Steyr sind es lediglich 6%.
  • Befragte aus Eferding und Linz-Land gaben am seltensten an, nicht im Stau zu stehen (38%). In der Region Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Freistadt, Perg waren es 76%, die angaben, nicht im Stau zu stehen.
  • In den Regionen Eferding, Linz-Land / Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Freistadt, Perg / und / Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr-Land, Steyr / hat mehr als jeder zweite Befragte in der Nähe zur Wohnstätte öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, die gut erreichbar wären, aber nicht genutzt werden.
  • Die Befragten in den Regionen Rohrbach, Urfahr Umgebung, Freistadt, Perg / Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr und Steyr-Stadt sowie Schärding, Ried, Braunau und Grieskirchen gaben an, dass hier die Öffentlichen Verkehrsmittel pünktlich und zuverlässig sind.
  • In Eferding, Linz-Land sowie Wels-Land, Wels sind die direkten Verbindungen zum Zielort am schlechtesten.
  • In Linz, Wels-Land, Wels sowie Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr und Steyr-Stadt gibt es die wenigsten Probleme mit fehlenden Stellplätzen für PKW/Mofa/Fahrrad.
  • Die Linzer:innen sind am unzufriedensten mit der Sauberkeit in Öffis, gefolgt von Eferding, Linz-Land.
  • Besonders Linzer:innen vermieden in Zeiten der Pandemie öffentliche Verkehrsmittel, am wenigsten Eferding, Linz-Land sowie Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr und Steyr-Stadt.
  • Die Radnutzung ist in Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr und Steyr-Stadt besonders hoch.
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