Die auf drei Hügeln gelegene Altstadt von Siena atmet in ihren strengen Backsteinmauern die Würde vergangener Größe und präsentiert sich als gotisches Gesamtkunstwerk.
Siena, dessen Anfänge im Dunkeln liegen, war im Mittelalter eine reiche und mächtige Stadt, deren Kaufleute auf den Märkten Europas mit Geld und Textilien handelten. Die Rivalität mit Florenz war vorprogrammiert. Jahrhundertelang flammten immer wieder Kriege zwischen den beiden Stadtstaaten auf. In den friedlicheren Jahrzehnten dazwischen zog es große Baumeister und Künstler in die Stadt, bis die Pest von 1348 einen Großteil der Bevölkerung dahinraffte und hochtrabende Pläne wie die Erweiterung des Domes zunichte machte. Siena erholte sich nicht mehr und ging im Großherzogtum Toskana auf.
Der Turm Torre del Mangia war mit 102 m Höhe für das 14. Jh. ein so waghalsiger Entwurf, dass die Erbauer, die Brüder Rialdi, alle Risiken selbst tragen mussten. Extrem steil und eng ist der Aufstieg, prächtig der Ausblick auf die Stadt und ihre Hügel.
März bis Mitte Oktober 10-19 Uhr Mitte Oktober bis Februar 10-16 Uhr 1. Januar 12-16 Uhr. Geschlossen: 25. Dezember.
Preise
Erwachsene
10.0 €
Kinder bis 6 Jahre frei.Kinder bis 14 Jahren erhalten nur in Begleitung eines Erwachsenen Eintritt.Weitere Ermäßigungen. Die Öffnungszeiten können in der Zeit vom 27.6.-3.7. und 11.8.-17.8. abweichen.
Piazza del Campo
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Es ist ein atemberaubender Moment, aus der Enge der schattigen Straßen und Gässchen auf die von prächtigen Patrizierpalästen gerahmte Piazza del Campo zu treten: Wie eine Muschel liegt sie in der Sonne, in vollendeter Form und Proportion, hell und weit, mit blauem Himmel darüber. Dieser Moment ist es, der die Piazza del Campo zu einem der schönsten Plätze der Welt macht. Hier treffen sich alle Besucher, auf einen Cappucino, ein Eis oder zum Schauen, was die Straßenkünstler bieten. Auf dem Campo findet alljährlich am 2. Juli und 16. August der Palio statt. Das Pferderennen ist ein Wettstreit der 17 Seneser Stadtbezirke, der Contrade.
Mo-Sa 8:00–20:00 Uhr So 09:00–13:00, 14:00–18:00 Uhr
Duomo Santa Maria Assunta
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Der um 1210 begonnene Dom von Siena am höchsten Punkt der Stadt besitzt eine unglaublich reiche Marmorfassade: Säulen, Giebelchen, Ornamentbänder, Kapitellchen in grün, weiß und rosa. Goldene Mosaike an den drei Hauptgiebeln leuchten in der Sonne. Der Innenraum mit seinen grün-weiß gestreiften Pfeilern erschiene düster und monumental - wenn nicht die blaue Decke mit den goldenen Sternen die Strenge des Gesamteindrucks mildern würde. Einzigartig ist der Marmorfußboden, an dem 200 Jahre lang gearbeitet wurde. Seine Intarsien illustrieren biblische Szenen, aber auch Allegorien, Propheten und Wappen italienischer Städte. Meist ist ein Großteil der 56 Felder abgedeckt, um sie vor den Füßen der vielen Besucher zu schützen. Häufig offen ist der ›Berg der Weisheit‹ nahe dem Portal im Mittelschiff, mit der verführerischen halbbekleideten Fortuna. Weil die Glücksgöttin auf unsicherem, schwankendem Grund steht, wenden sich die Menschen von ihr ab und dem Berg der Weisheit zu, auf dem Sokrates wartet.
März bis November: Mo-Sa 10.30-19 Uhr November bis Februar: Mo-Sa 10.30-17.30 Uhr 26. Dezember bis 6. Januar: Mo-Sa 10.30-19 Uhr An Feiertagen von 13.30-17.30 Uhr geöffnet Sonntags nur im März geöffnet, 13.30-17.30 Uhr
Preise
Erwachsene
4.0 €
Der Eintritt beinhaltet auch den Zutritt zur Bibliothek des Doms.Kinder unter 11 Jahren haben freien Eintritt.Weitere Ermäßigungen.
San Domenico
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In unmittelbarer Nachbarschaft des Casa-Santuario di Santa Caterina steht etwas erhöht die Kirche San Domenico, ein schmuckloser Backsteinbau mit schlichtem Inneren. Rechts in der Seitenkapelle wird der Kopf der hl. Katharina von Siena verwahrt. Fresken erzählen von ihrem Leben und Wirken.
März bis Oktober tgl. 7-18.30 Uhr. November bis Februar tgl. 9-18 Uhr.
Casa-Santuario di Santa Caterina
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Caterina Benincasa, 1347 als Tochter eines Wollfärbers geboren, hatte bereits im Kindesalter Visionen, aufgrund derer sie später in die Politik eingriff. 1376 überzeugte sie Papst Gregor XI. aus dem Exil in Avignon nach Rom zurückzukehren. 1461 wurde sie heilig gesprochen. Für viele engagierte Frauen auf der ganzen Welt ist die hl. Katharina von Siena ein Vorbild für mutigen Einsatz innerhalb verkrusteter Strukturen der Kirche. Das Elternhaus der Schutzpatronin Italiens wurde zu einem Heiligtum ausgebaut und überreich mit Fresken geschmückt.
Eine umfassende Sammlung von Skulpturen, Roben, Altarbildern und Fresken versammelt das Museo dell’Opera Metropolitana. Hauptwerk ist die Maestà von Duccio aus dem 14. Jh.: die majestätisch thronende Gottesmutter im tiefblauen Gewand, die Himmelskönigin umgeben von Engeln und Heiligen, mit dem würdigen Jesuskind auf dem Arm, das Blickkontakt mit dem Betrachter aufzunehmen scheint. Das Altarbild war ursprünglich für den Dom bestimmt. Vom Dommuseum aus kann man auch die Hauptwand des unvollendeten Langhauses besteigen. Und bekommt einen Eindruck, wie riesig der Dom mit dem heutigen Bau als Querschiff werden sollte. Dort oben hat man einen luftigen Ausblick auf die Dächer, den Torre del Mangia samt Piazza del Campo und die Hügel von Siena.
März bis November 10.30-19 Uhr November bis Februar 10.30-17.30 Uhr 26. Dezember bis 6. Januar 10.30-19 Uhr
Preise
Erwachsene
7.0 €
Kinder bis 11 Jahre haben freien Eintritt.Weitere Ermäßigungen.
Palazzo Pubblico
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Das mächtige gotische Rathaus mit seiner zinnengekrönten Fassade und dem hohen Turm strahlt Stolz und Selbstbewusstsein aus. Die kleine Kapelle unterhalb des Turmes ist 1352 zum Dank für die Befreiung von der Pest errichtet worden. Highlight des im Palast untergebrachten Museo Civico sind die Fresken, die viele Räume schmücken. Am berühmtesten ist der Zyklus ›Die gute und die schlechte Regierung‹ von Ambrogio Lorenzetti in der Sala della Pace, der das tägliche Leben der städtischen und ländlichen Bevölkerung illustriert. Die Torre del Mangia, der Turm des Palazzo Pubblico, war mit 102 m Höhe für das 14. Jh. ein so waghalsiger Entwurf, dass die Erbauer, die Brüder Rialdi, alle Risiken selbst tragen mussten. Steil und eng ist der Aufstieg, prächtig der Ausblick auf Stadt und Hügel.
Mitte März bis Oktober tgl. 10-19 Uhr. November bis Mitte März tgl. 10-18 Uhr. 1. Januar 12-18 Uhr Geschlossen: 25.12. Die Öffnungszeiten können in der Zeit vom 27.6-3.7. und 11.8.-17.8. abweichen.
Preise
Erwachsene
8.0 €
Kind
4.5 €
Kinder bis 11 Jahre haben freien Eintritt.Weitere Ermäßigungen.
Santa Maria della Scala
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In das frühere Hospital Santa Maria della Scala gegenüber dem Dom ist heute der Complesso Museale SMS eingezogen. Die alten Säle, Kapellen und Gänge präsentieren z.T. herrliche Fresken: Der große Pilgersaal (Pellegrinaio) wurde 1440-43 von Domenico di Bartolo mit Sujets aus dem Klinikalltag ausgemalt und zeigt Ärzte und Krankenschwestern bei der Visite. Daneben sind in dem Komplex auch Museen untergebracht. Das SMS Contemporanea z.B. nutzt die historischen Räumlichkeiten für Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst. Das Archäologische Museum im Untergeschoss zeigt u.a. etruskische Urnen und Statuen sowie große Münzsammlungen.
Mitte Oktober bis Mitte März 10.30-16.30 Uhr. Mitte März bis Mitte Oktober 10.30-18.30 Uhr. Kasse schließt eine Stunde früher.
Preise
Erwachsene
6.0 €
Kind
3.5 €
Kinder bis 11 Jahre frei. Weitere Ermäßigungen.
Pinacoteca Nazionale
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Wer den Touristenströmen entkommen will, besucht die auch an Montagvormittagen geöffnete Gemäldesammlung, die sakrale Kunst von den Anfängen des 13. Jh. bis in die Barockzeit birgt. Interessant ist, wie sich die Darstellung der Muttergottes mit dem Jesuskind entwickelt hat: Im 14. Jh. sind die Gesichter noch gotisch streng, und das Jesuskind trägt schon als Baby die Züge eines Erwachsenen. Auf späteren Werken sieht es immer kindlicher aus, wie auch Maria immer zarter und jugendlicher wird.
Mo 9-13 Uhr, Di-Sa 8.15-19.15 Uhr, So, Fei 9-13 Uhr (Kasse schließt 1 Std. früher). Geschlossen: 1.1., 1.5. und 25.12.
Preise
Erwachsene
4.0 €
Kind
2.0 €
Unterhaltung
Palio
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Das Pferderennen Palio auf der Piazza del Campo ist ein Wettstreit der 17 Seneser Stadtbezirke, der Contrade, die seit dem Mittelalter als Schutz- und Lebensgemeinschaften das Leben der Sienesen von der Wiege bis zur Bahre begleiten. Jede Contrada hat eine Kirche, einen Schutzheiligen und ein kleines Museum mit den Siegestrophäen vom Palio, Urkunden und historischen Kostümen. Vor dem Palio segnet der Pfarrer Pferd und Reiter und betet für den Sieg. Das Rennen selbst ist schnell vorbei: dreimal die wilde Jagd um den völlig überfüllten Campo. Stürze sind häufig, zwischen den Reitern ist fast alles erlaubt: Behinderungen, Prügel, Beschimpfungen, Absprachen, Bestechung. Das Pferd das als erstes - mit oder ohne Reiter - das Ziel erreicht, gewinnt und löst in seiner Contrada Begeisterungstaumel und Triumphfeiern aus.
Alle Weine Italiens mit kontrollierter (DOC) und garantierter Herkunft (DOCG) durchprobieren, das geht in Siena in äußerst stilvollem Ambiente. Die Enoteca Italiana hat sich in den alten Gewölben und im Innenhof der Fortezza Medicea (Forte Santa Barbara) im Nordwesten der Altstadt niedergelassen. Der bekannteste Wein der Region ist der Rotwein Chianti classico aus dem Anbaugebiet zwischen Siena und Florenz. Hervorragend ist der Vino nobile di Montepulciano, und der Brunello di Montalcino zählt zu den besten Rotweinen der Welt. Gute Weißweine sind der Vernaccia aus San Gimignano und der Bianco di Pitigliano.