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DruckenKein Parkpickerl in Döbling
Club fordert Reform der Wiener Parkraumbewirtschaftung

Eine Mehrheit der Bevölkerung in Döbling hat sich gegen die Einführung einer nahezu flächendeckenden Kurparkzone im Bezirk ausgesprochen. "Dieses Ergebnis gilt es nun zu respektieren und nicht stattdessen in Teilen des Bezirks erst recht starre Kurzparkzonen durch die Hintertüre einzuführen. Damit ginge Bezirksvorsteher Tiller der engstirnigen Park-Strategie von Vizebürgermeisterin Vassilakou auf den Leim".
Kurzfristige Lösung durch Anrainerparken ohne Kurzparkzone
Dennoch braucht es eine Lösung für überparkte Bereiche des 19. Gemeindebezirkes. Eine mögliche kurzfristige Lösung für diese Bereiche sind Anrainerparkplätze, die nach in Auftrag gegebenen Universitätsgutachten auch ohne Kurzparkzone eingeführt werden können: "Derzeit führen wir ein Musterverfahren vor dem Verfassungsgerichtshof, um den Weg für Anrainerparkplätze ohne Kurzparkzone frei zu machen. Wenn wir Recht bekommen, dann muss die Stadt das zulassen. Alles andere wäre bewusste Schikane geplagter Bürger", so Berhard Wiesinger.
Langfristige Lösung durch eigenes Wiener Parkraumbewirtschaftungsgesetz
Langfristig braucht es eine grundlegende Reform der Wiener Parkraumbewirtschaftung. Nur Wien dilettiert mit Kurzparkzonen nach der StVO herum, die aber nie für eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in einer Großstadt gedacht waren. Es ist höchste Zeit, dass der Gesetzgeber in Wien mit einem Parkraumbewirtschaftungsgesetz die Grundlage für flexiblere Lösungen schafft, bei denen man beispielsweise in Zonen abseits des Zentrums, gegen eine niedrigere Gebühr, auch längerfristig parken kann. Diese langjährige Forderung des ÖAMTC könnte helfen, die negativen Folgen des derzeitigen Kurzparkzonenmodells zu vermeiden.
Döbling denkt über Insellösungen nach
Laut der Bezirksvorstehung Döbling ist eine Einführung nicht ausgeschlossen. Angedacht sind allerdings nur kleine Insellösungen in Gebieten, wo der Stellplatzdruck besonders hoch ist. Denkbar wäre eine solche begrenzte Parkpickerlzone etwa rund um den Bahnhof Heiligenstadt.
Die regionale Kurzparkzone wäre aber nur eine Zwischenstufe. Gepocht wird auf die Schaffung sogenannter Anrainerzonen - also Parkplätze, die für Bezirksbewohner reserviert sind.