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Maut- und Vignettenpflicht in Europa – Was gilt wo?

Wer mit dem Auto durch Europa reist, sollte sich rechtzeitig über die Maut- und Vignettenpflicht in den einzelnen Ländern informieren, bei denen es auch immer wieder Änderungen gibt.

Während in einigen Ländern eine streckenabhängige Maut an Autobahnstationen bezahlt wird, verlangen andere eine Vignette – zunehmend in digitaler Form. Die Vorschriften unterscheiden sich je nach Land. In diesem Artikel finden Sie eine aktuelle Übersicht über die Maut- und Vignettenpflicht in Europa: Welche Länder eine Maut oder Vignette verlangen, wie bezahlt wird und worauf Sie bei der Reiseplanung achten sollten. So vermeiden Sie Überraschungen und starten gut vorbereitet in den Urlaub.

Mautsysteme in Europa im Überblick

In Europa kommen hauptsächlich zwei Mautsysteme zum Einsatz: die streckenabhängige Maut und die zeitabhängige Vignette. Bei der streckenabhängigen Variante wird die Gebühr je nach tatsächlich gefahrener Strecke erhoben – typisch etwa für Italien, Frankreich oder Kroatien. Die Vignette hingegen berechtigt zur Nutzung bestimmter Straßen für einen festgelegten Zeitraum und ist in Ländern wie Österreich, Slowenien oder der Schweiz üblich.

Zusätzlich setzen einige Länder auf sogenannte Free-Flow-Systeme. Dabei erfolgt die Mauterfassung vollautomatisch über Kameras und Kennzeichenerkennung – ganz ohne Schranken oder Anhalten.

Maut und Vignettenpflicht in Europa: Übersichtskarte

Zur besseren Übersicht finden Sie die Regelungen in den einzelnen Ländern in der nachfolgenden Europa-Karte eingezeichnet.

Digitale Vignette und Klebevignette

Was ist eine E-Vignette?

Die E-Vignette ist eine digitale Alternative zur Klebevignette. Sie ist an das Kennzeichen des Fahrzeugs gebunden und wird elektronisch kontrolliert. In den meisten vignettenpflichtigen Ländern Europas wurde die Klebevignette mittlerweile vollständig durch die elektronische Vignette (E-Vignette) ersetzt.

Länder mit E-Vignettenpflicht

Folgende Länder setzen bereits vollständig auf die digitale Vignette:

Wo gibt es noch Klebevignetten?

Die klassische Klebvignette ist heute nur noch in wenigen Ländern erhältlich. In Österreich ist sie weiterhin verfügbar, obwohl auch hier die digitale Vignette stark verbreitet ist. In der Schweiz wurde 2023 zusätzlich zur Klebevignette die E-Vignette eingeführt – beide Varianten sind dort gültig.

Tipps für den Kauf einer E-Vignette

Wer eine E-Vignette kaufen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen für den digitalen Vignettenkauf in Europa:

Auf die Gültigkeit achten

Die Gültigkeitsdauer einer E-Vignette variiert je nach Land. In Tschechien gibt es z. B. Kurzzeit-Vignetten mit 10 Tagen Gültigkeit. In Slowenien hingegen gelten Wochenvignetten nur für exakt 7 Tage ab dem gewählten Startdatum. Wer also von Samstag bis Samstag unterwegs ist, benötigt entweder zwei 7-Tages-Vignetten zu je 16 Euro oder eine Monatsvignette um 32 Euro.

Nur bei den offiziellen Verkaufsstellen kaufen

Beim Kauf der E-Vignette sollte man ausschließlich auf offizielle Verkaufsportale zurückgreifen. Inoffizielle Vignettenverkaufsportale bieten zwar ebenfalls die Registrierung des Kennzeichens an, verlangen aber hohe Bearbeitungsgebühren. Informationen zu den offiziellen Verkaufsportalen sind in der ÖAMTC Länder-Info unter "Maut & Vignette" zu finden.

Das Fahrzeug richtig registrieren

Beim Kauf der E-Vignette sollte genau darauf geachtet werden, dass alle Daten v. a. das Kfz-Kennzeichen richtig eingegeben wird. Die Kontrolle auf der Autobahn erfolgt über Videoüberwachung und sobald das Kennzeichen nicht in der Datenbank erfasst ist, wird eine Strafe fällig. Es wird empfohlen, die Rechnung über den Kauf der Vignette noch mind. 2 Jahre aufzubewahren. Weitere Hinweise zu häufigen Fehlern finden Sie im Artikel Vorsicht beim Vignettenkauf.

Streckenbezogene Maut

Die zurückgelegte Strecke auf den jeweiligen Straßen ist die Grundlage für die Berechnung der Straßenbenutzungsgebühr in vielen europäischen Staaten, darunter Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Portugal, Serbien, Spanien und die Türkei.

Für die Bezahlung sind fixe Mautstellen eingerichtet, die häufig Kredit- und Bankomatkarten akzeptieren. Dennoch lohnt es sich, ausreichend Kleingeld in der jeweiligen Landeswährung dabei zu haben, falls die Kartenzahlung nicht möglich ist. Alternativ gibt es Fahrspuren für die elektronische Bezahlung, dafür ist jedoch der Vorab-Kauf einer Mautbox erforderlich.

Mautboxen

Mit speziellen Mautboxen, die an der Windschutzscheibe anzubringen sind, können in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien die für die elektronische Bezahlung vorgesehenen Mautspuren genutzt werden. Die Mautgebühr wird automatisch vom hinterlegten Zahlungsmittel (z. B. Kreditkarte oder Konto) abgebucht, ohne an der Mautstation anhalten zu müssen. Die erforderlichen Mautboxen sind bei folgenden Anbietern erhältlich:

ÖAMTC Vorteil
ÖAMTC Mitglieder erhalten beim Kauf einer Mautbox von maut1.de mit dem Vorteilspartner-Angebot einen Rabatt von 10 Euro auf die Aktivierungsgebühr.

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Free-Flow-Maut

In Ländern wie Norwegen, Polen, Großbritannien oder Irland wurde gänzlich oder auf bestimmten Teilstrecken auf die ausschließliche elektronische Bezahlung der Autobahnmaut umgestellt. Dabei erfolgt die Erfassung automatisch über Kameras – ohne Schranken. Die Bezahlung erfolgt online oder per Registrierung vorab.

Neben der klassischen Autobahnmaut sollten auch City-Maut-Zonen, welche bereits in vielen Städten bestehen, beachtet werden. Alle Informationen finden Sie im Artikel Umweltzonen und Fahrverbote in Europa.

Mautregelungen in wichtigen Ländern im Überblick

Mautkosten berechnen mit dem ÖAMTC Routenplaner

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Luftaufnahme einer Autobahn. Die Fahrzeuge in Fahrtrichtungen stehen hintereinander im Stau.

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Die Klebe-Vignette 2025 ist ab sofort an allen ÖAMTC Stützpunkten erhältlich.