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© EuroNCAP
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März 2024

Sicher gecrasht

Das Niveau beim EuroNCAP-Crashtest ist mittlerweile erfreulich hoch. Wir zeigen, wer 2023 am besten abgeschnitten hat.

Obwohl die Anforderungen für ein gutes Ergebnis beim EuroNCAP-Crashtest fast jährlich in die Höhe geschraubt werden, können sich die aktuellen Ergebnisse sehen lassen. 2023 wurden 17 neue Autos getestet, 14 davon konnten mit fünf Sternen bewertet werden. Auch unter diesen lässt sich eine Rangliste der sichersten Fahrzeuge berechnen. Dabei werden die einzelnen Kategeorien gewichtet, wobei die Erwachsenensicherheit den größten Stellenwert erhält.

Eine Erkenntnis der letzten Jahre: E-Autos sind mindestens so sicher wie konventionelle Fahrzeuge. Dass im Ranking so viele E-Autos aufscheinen, liegt daran, dass komplett neue Autos nur mehr selten mit konventionellen Verbrennungsmotoren auf den Markt kommen.

Was wird in den einzelnen Kategorien getestet?
Hier die Zusammenfassungen:

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Erwachsenensicherheit

—— Crash gegen eine entgegenkommende, deformierbare und 1,4 Tonnen schwere Barriere, um 50% versetzt. Hindernis und Testfahrzeug fahren jeweils 50 km/h. Entspricht dem charakteristischen Landstraßenunfall.

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—— Frontalcrash in voller Breite mit 50 km/h gegen eine starre Betonwand.

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—— Seitencrash mit deformierbarer Barriere mit Tempo 60, klassischer Kreuzungsunfall. Fahrzeug steht, die Barriere fährt in das Auto.

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—— Seitlicher Aufprall gegen einen Pfahl mit 32 km/h (typischer Unfall gegen Baum). Fahrzeug wird auf einem Wagen leicht schräg gegen den Pfahl gecrasht.

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—— Heckaufprall, Gefahr Schleudertrauma.

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Kindersicherheit

Beim versetzten Frontalcrash und beim Fahrzeug-Seitenaufprall befinden sich auf den Rücksitzen zwei Kinderdummys (entsprechen sechs und zehn Jahre alten Kindern). Es werden vom Fahrzeughersteller empfohlene Kindersitze verwendet.

Fußgängersicherheit

Eigentlich "Vulnerable Road Users", also "gefährdete, ungeschützte Verkehrsteilnehmer" (Fußgänger und Zweiradfahrer). Untersucht wird die Nachgiebigkeit von Front, Motorhaube, A-Säulen. Test von Notbremssystemen für Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer. Warnung vor Radfahrer beim Öffnen der Tür.

Sicherheitsunterstützung

Notbrems-Assistenten in den unterschiedlichsten Situationen. Spur-Assistenten: Warnen beim Verlassen der Spur, aktives Eingreifen, Notfall-Spurassistenten. Funktion von Geschwindigkeitsassistenten (Erkennen von Tempolimits). Aufmerksamkeits- bzw. Müdigkeitsassistent, Gurtwarnung (auch auf den Rücksitzen). Ganz neu: Warnung, wenn Kinder im Fahrzeug zurückgelassen werden.

Video: Test VW ID.7

Hier sehen Sie in beeindruckenden Bildern, wie die Tests im Detail ablaufen:

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Neuerungen beim Crashtest im Jahr 2023

Welche Neuerungen und Verschärfungen wurden beim EuroNCAP-Crashtest im vergangenen Jahr eingeführt?

Nach dem Crash: EuroNCAP bewertet Aspekte der Post-Crash-Sicherheit, um eine schnelle Bergung und Versorgung von verletzten Unfallopfern zu ermöglichen. So werden seit 2023 auch Maßnahmen gegen das Überfluten von Fahrzeugen evaluiert, um so festzustellen, ob Passagiere aus einem untergetauchten Fahrzeug schnell entkommen können und oder durch nicht funktionierende Türschlösser bzw. Seitenfenster behindert werden. Alle Hersteller legten den Nachweis vor, dass die Türen auch bei teilweisem Eintauchen noch innerhalb von 10 Minuten betätigt werden konnten. Bei den Fenstern war dies in 10 von 17 bewerteten Fahrzeugen der Fall.

Erkennung der Anwesenheit von Kindern: Das Ziel der CPD-Technologie ("Child Presence Detection") besteht darin, Todesfälle durch Hitzschlag bei Kindern zu verhindern. Diese Systeme sind in den heißen Sommermonaten von entscheidender Bedeutung und lebensrettend, da sie die Anwesenheit eines Kindes im Auto erkennen und den Besitzer oder die Dienste Dritter benachrichtigen, bevor es zu spät ist. Im vergangenen Jahr zeichnete EuroNCAP CPD-Systeme in fünf Autos (29 %) aus, von denen die meisten auf einer einfachen Türlogik basieren und nur auf den Rücksitzen anwendbar sind. Sieben Autos (41 %) verfügten über ein fortschrittlicheres Direkterkennungssystem, obwohl keines die Anforderungen des EuroNCAP-Protokolls vollständig erfüllte.

Notbremsassistent für Motorräder: Viele Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht, die Motorräder im Verkehr nicht erkennen, wenn sie abbiegen, die Spur wechseln, über eine Kreuzung fahren oder einfädeln. EuroNCAP hat kritische Motorradszenarien in seine AEB- ("Autonomous Emergency Braking" und Spurassistenz-Tests aufgenommen, um diese Kollisionen zu vermeiden.

Fußgänger- und Radfahrer-Schutz: Ein Aufprall gegen eine öffnende Türe ist einer der häufigsten Unfälle für Fahrradfahrer und kann zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen. Um Autofahrer zu warnen und risikoreiche Türöffnungen zu verhindern, werden Fahrzeuge mit neuen Sicherheitssystemen ausgestattet. 14 getestete Fahrzeuge verfügen über Warnsysteme, von denen 13 informieren bzw. warnen, während der Lexus RZ bereits über ein aktives System zur Verhinderung plötzlichen Öffnens verfügt.

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