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Altersbedingte Veränderungen und mögliche Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit

Veränderungen im Alter: Was ist zu beachten?

Sehvermögen:

Ab dem 40.- 45. Lebensjahr nimmt die Elastizität der Linsen unserer Augen langsam ab. Dadurch ist die Sehschärfe auf verschiedenen Distanzen zunehmend eingeschränkt. Eine entsprechende Brille wird nötig.

Veränderung des Sehvermögens

Die Sehkraft und das Kontrastsehen nehmen im Alter ab. Dies kann die Verkehrstüchtigkeit vor allem bei schlechter Sicht deutlich einschränken. Das Abschätzen von Entfernungen im Straßenverkehr wird oft schwer. Fahrten bei Nacht, Nebel und Regen sollten vermieden werden. Dies gilt besonders bei langen Strecken und in unbekannten Gebieten.

Augenerkrankungen

Grauer Star bedeutet die Trübung der Linsen und kann in fortgeschrittenem Stadium zu Schleiersehen führen. Daher sind jährliche Augenuntersuchungen im eigenen Interesse sehr zu empfehlen.

Grüner Star bedeutet erhöhter Augendruck, der die Augen sehr belastet und zu verschiedenen Sehstörungen führen kann. Regelmäßige, schmerzlose Augendruckmessungen sind ab dem 50. Lebensjahr sehr wichtig.

Blendempfindlichkeit

Im Alter wirkt eine Blendung durch Scheinwerfer länger und unangenehmer. Die Reizverarbeitung und Regeneration der Sehzellen in der Netzhaut dauert länger. Vor allem bei Blendung durch Xenonlicht ergibt sich durch den erhöhten Blaufarbanteil (herkömmliches Licht hat mehr Gelbanteil) eine längere Erholungszeit der Augen.

Tipps und Empfehlungen:

  • Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan im Straßenverkehr. Daher sollte man ab dem 45. Lebensjahr 1-2 mal jährlich eine Kontrolle beim Augenarzt durchführen lassen.
  • Wenn eine Brille benötigt wird, sollte man ein Modell mit schmaler Fassung und hoch angesetztem Bügel wählen, denn dieses schränkt das Blickfeld weniger ein. 
  • Weiters sind entspiegelte Gläser lichtdurchlässiger und verhindern störende Reflexe.
  • Fahrten in der Nacht, bei Dämmerung und schlechten Sichtverhältnissen sollten bei Sehschwächen möglichst vermieden werden.

Bei Fahrten in der Nacht:

  • Die Geschwindigkeit immer an das Sehvermögen anpassen.
  • Halten Sie die Augen in Bewegung und richten Sie Ihren Blick nicht nur auf den Lichtkegel in der Fahrbahnmitte. Achten Sie auch auf Lichtblitze bei Kuppen, in Kurven oder an Kreuzungen, da diese entgegenkommende Fahrzeugen ankündigen können.
  • Wenn entgegenkommende Fahrzeugen blenden, schauen Sie nach unten auf den äußeren Fahrbahnrand.
  • Fahren Sie nachts niemals mit getönter Brille.
  • Lassen Sie auch regelmäßig die Beleuchtung Ihres Autos überprüfen, damit Entgegenkommende nicht geblendet werden

Hörvermögen:

Altersbedingter Hörverlust

Mit dem Alter nimmt zuerst die Hörfähigkeit im Hochtonbereich ab. Das führt zu Verständnisproblemen bei Zischlauten. Buchstaben wie „s“, „f“ und „h“ verschwimmen, was jede Unterhaltung vor allem in einer Menschengruppe erschwert.

Richtungshören

Wenn durch ein Hörgerät nur ein Ohr verstärkt wird, fällt die Fähigkeit, die Position einer Tonquelle zu hören, aus. Dazu sind zwei gleich gut funktionierende Ohren nötig, denn aus den unterschiedlichen Schallauftreffzeiten am Trommelfell zwischen links und rechts errechnet das Gehirn blitzschnell die Richtung eines ankommenden Geräusches.

Im Verkehr heißt das z.B.: Unsicherheit beim Lokalisieren herannahender Autos oder Gefahren außerhalb des unmittelbaren Sichtfeldes.

Hörtest iStockphoto

Veränderungen im Alter

Meist geht im Alter um die Fünfzig zuerst die Fähigkeit, eine einzelne Stimme aus mehreren herauszuhören, langsam zurück. Später nimmt die Hörfähigkeit generell ab. Regelmäßige Untersuchungen ab dem 50. Lebensjahr sind darum im eigenen Interesse wichtig.

Konzentration und Reaktionsschnelligkeit:

Konzentration und Reaktionsschnelligkeit nehmen bekanntlich im Alter ab. „Übung macht den Meister“ gilt aber bis ins hohe Alter. Was wir kennen und gut können, fällt uns leichter. Empfohlen wird daher regelmäßig am Verkehr teilzunehmen, gewohnte Strecken zu benützen und möglichst bei guten Witterungsbedingungen und Helligkeit zu fahren.

Tipps & Empfehlungen

  • Einbußen der Reaktionsgeschwindigkeit lassen sich teilweise durch angepasstes Verhalten, zum Beispiel geringere Geschwindigkeit und durch Routine kompensieren.
  • Planen Sie bei längeren Strecken öfter Pausen ein, vielleicht schon nach jeder Fahrtstunde. So bleibt die Konzentration höher.
  • Wenn Sie auf ein neues, ungewohntes Fahrzeug umsteigen, nützen Sie zum Gewöhnen die Trainingsmöglichkeiten in den Fahrtechnikzentren des ÖAMTC. Das nützt auch, wenn Sie länger nicht gefahren sind. Durch einen Test am Fahrsimulator und die Beratung des ÖAMTC Fahrtechniktrainers können Sie Ihre Fähigkeiten objektiv erkennen und einschätzen.

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