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Donnerstag, 13.November 2025

ÖAMTC und Polizei: Flugzettel statt Strafzettel

"Licht-Aktion" für mehr Sichtbarkeit auf Niederösterreichs Straßen.

Initiative für mehr Verkehrssicherheit in der dunklen Jahreszeit

Wenn die Tage kürzer werden und Regen, Nebel sowie frühe Dämmerung die Sicht erschweren, wird das Autofahren oft zur Herausforderung. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten sind viele Menschen jedoch gezwungen, ihre täglichen Wege bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen zurückzulegen. Damit steigt das Risiko für Verkehrsunfälle zu dieser Jahreszeit deutlich – das zeigt auch die aktuelle Statistik:

2024 ereigneten sich österreichweit 8.891 "Dunkelheitsunfälle" mit Personenschaden, bei denen 123 Menschen ums Leben kamen. Ein überwiegender Großteil dieser Unfälle passierte zwischen Oktober und Jänner (Quelle Statistik Austria, Bearbeitung ÖAMTC-Unfallforschung).

Eine funktionierende Kfz-Beleuchtung ist in der "dunklen" Jahreszeit also ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Dennoch fällt es vielen Lenker:innen im Alltag gar nicht auf, wenn eine ihrer Fahrzeuglampen defekt ist oder die Scheinwerfer falsch eingestellt sind. Auch die regelmäßigen Pickerl-Überprüfungen des ÖAMTC zeigen: Mängel an der Lichtanlage zählen zu den häufigsten Beanstandungen. Darüber hinaus verlassen sich viele Autofahrer:innen auf das sogenannte "Tagfahrlicht", ohne zu wissen, dass bei Dämmerung oder Nebel die Heckleuchten damit oft inaktiv bleiben.

Bilanz nach Aktion in St. Pölten

Über 20 Lenker:innen gestoppt, 31 Lampen ausgetauscht

"Gerade in den dunklen Monaten steigt die Unfallgefahr im Straßenverkehr deutlich. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, das Sicherheitsbewusstsein der Verkehrsteilnehmenden zu stärken und gemeinsam mit dem ÖAMTC auf die entscheidende Bedeutung einer funktionierenden Fahrzeugbeleuchtung hinzuweisen. Eine einwandfreie Lichtanlage kann schwere Verkehrsunfälle verhindern – und somit Leben retten", betont Willy Konrath, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Niederösterreich.

Im Rahmen der zweistündigen Aktion wurden über 20 Fahrzeuge mit mangelhafter Beleuchtung von der Polizei angehalten. Anstatt einer Strafe erhielten die betroffenen Fahrer:innen einen Flugzettel mit Sicherheitshinweisen – und Techniker:innen des ÖAMTC behoben die Mängel kostenlos vor Ort. Insgesamt mussten bei den angehaltenen Fahrzeugen in St. Pölten 31 Lampen ausgetauscht werden.

"In der dunklen Jahreszeit sind gute Sichtbarkeit und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr unerlässlich. Dabei geht es nicht nur darum, selbst gut zu sehen, sondern auch von anderen besser gesehen zu werden. Nur wer andere Verkehrsteilnehmer:innen und das weitere Umfeld frühzeitig wahrnimmt, kann im Ernstfall rechtzeitig und angemessen reagieren", appelliert Josef Strohmayer, ÖAMTC-Stützpunktleiter in St. Pölten.

Mit der Licht-Aktion "Flugzettel statt Strafzettel" wollen ÖAMTC und Polizei Autofahrer:innen direkt ansprechen und für das Thema Sichtbarkeit sensibilisieren. Statt Strafen zu verteilen, wird informiert, kontrolliert und geholfen. Die gemeinsame Aktion läuft bis Ende November und wird heuer in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Salzburg und Oberösterreich durchgeführt – in Niederösterreich an insgesamt 22 Standorten. Am 11. November fand die Verkehrssicherheitsaktion in der Landeshauptstadt St. Pölten statt.

Tipp

Der Mobilitätsclub empfiehlt Autobesitzer:innen, die Lichtanlage ihres Fahrzeugs regelmäßig überprüfen zu lassen. Das ist etwa im Rahmen eines "Licht-Checks" an den ÖAMTC-Stützpunkten möglich. Dabei werden Funktion, Zustand, Dichtheit, Befestigung und Einstellung der Beleuchtungs- und Warneinrichtungen geprüft. Der Check dauert meist nur zehn Minuten und ist für Clubmitglieder kostenlos.