Achtzig leichtfüßige Pferde
Nicht stark, nicht leicht, aber sehr charmant: Moto Guzzi V85 TT. Von Karin Mairitsch.
Sie ist keine dieser kraftstrotzenden Hightech-Groß-Enduros, sondern eine hochbeinige, abenteuertaugliche Guzzi im bestem Sinne: gemütlich, charismatisch, ein bisserl eigen vielleicht. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Wer ein Motorrad mit technischen Spitzenwerten zum Prahlen am Stammtisch sucht, ist hier komplett falsch.
Einzigartiger Motor
Für seine längsliegenden 90-Grad-Zweizylinder ist die Marke aus Mandello del Lario am Comer See seit jeher bekannt. Jener in der V85 TT verfügt über 853 Kubik, grundvernünftige 80 PS und fast ebenso viele Newtonmeter Drehmoment. Das reicht, um ausreichend zügig voranzukommen. Der Durchschnittsverbrauch lag bei rund 5 l/100 km, fallweise auch darunter. Hochgerechnet auf das Tankvolumen ergibt das eine sehr passable Reichweite von rund 450 Kilometern.
Fahren und fühlen
Das Windschild ist während der Fahrt manuell verstellbar, die Sitzposition aufrecht und entspannt. Auch größere Menschen finden hier ausreichend Platz für ihre Beine. Erstaunlich leicht kippt die V85 in die Kurven des Winkelwerks, dabei unterstützt der breite Lenker gut beim Umlegen des Motorrades. Mit im Programm sind mehrere Fahrmodi sowie Kurven-ABS und Schräglagen-abhängige Traktionskontrolle.
Praktisch: der schmutzresistente Kardanantrieb. Zwei Kritikpunkte: Das 5-Zoll-Fahrer-Display ist durchaus übersichtlich, funktionell und kontraststark, aber zu klein. Und das Getriebe könnte gern geschmeidiger werken.
Zwei Kritikpunkte: Das 5-Zoll-Fahrer-Display ist durchaus übersichtlich, funktionell und kontraststark, aber zu klein. Und das Getriebe könnte gern geschmeidiger werken.
Drei Details
Preise & technische Daten