Himmelshelfer

Drohnen können im Notfall Leben retten. Die ÖAMTC Flugrettung wurde gemeinsam mit Partner-Organisationen  nun für ein grenzüberschreitendes Projekt ausgezeichnet.

Drohnen haben ein enormes ­Potenzial, unseren Alltag in ­vielen Bereichen zu revolutionieren. Sie können künftig in fast allen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt werden – etwa im Verkehrswesen, bei Lieferdiensten, in der Landwirtschaft oder auch im Bereich der Wartung von Infrastruktur.

Ein besonders wichtiges Einsatzgebiet wird in Zukunft aber im Bereich der Rettung und Pannenhilfe liegen, wo die fliegenden Himmelshelfer wertvolle Unterstützung leisten können, um Menschenleben zu retten und Einsätze effizienter zu gestalten.

Beim diesjährigen FIA Spring Meeting in Marrakesch (Marokko) wurde nun das grenzüberschreitende Drohnenprojekt der ÖAMTC Flugrettung, der ANWB Medical Air Assistance (Niederlande) und des TCS (Touring Club Schweiz) mit dem renommierten FIA Innovation Award ausgezeichnet.

Was ist die Idee?

Das erklärte Ziel der drei Partnerorganisationen: Drohnen sollen künftig die Notfallversorgung vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes ergänzen. Im ­Fokus steht dabei der Transport medizinischer Güter – also Medikamente, Blutkonserven oder Defibrillatoren – in schwer erreichbare Regionen oder bei zeitkritischen Einsätzen.

Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC Flugrettung: "Die medizinische Notfallversorgung aus der Luft wird in Zukunft ein Zusammenspiel verschiedenster Systeme sein, die Hand in Hand gehen. Unbemannte Luftfahrzeuge können in bestimmten Szenarien einen echten Unterschied machen und damit Leben retten. Die Auszeichnung der FIA ist für uns eine wichtige Bestätigung, dass Innovation und internationale Zusammenarbeit Hand in Hand gehen müssen."

Wie funktioniert’s?

Drohnen bringen Defibrillatoren zu Notfällen, transportieren Organe, Medikamente oder Blutkonserven schneller zum Zielort als herkömmliche bodengebundene Fahrzeuge und ermöglichen damit rasche Hilfe in abgelegenen oder katastrophengeplagten Gebieten. Aber auch in Städten können ihre Vorteile genützt werden: Sie sind nicht von Staus betroffen und liefern lebensrettendes Material deshalb zeitnah ab.

Zudem könnten Drohnen in Zukunft auch bei der Bekämpfung von möglicherweise wieder auftretenden Pandemien nützlich sein, zum Beispiel beim Transport von Testkits oder Schutzausrüstung.

Allerdings: Der Umgang mit Drohnen birgt auch einige Herausforderungen. Sie sind nämlich abhängig von Wetter, Reichweite, Luftraumregeln und Datenschutzgesetzen.

Was bringt’s?

Im Rahmen des gemeinsamen Projekts wurden bereits erste Testflüge unter Realbedingungen durchgeführt, darunter auch grenzüberschreitende Missionen. Die enge Zusammenarbeit der drei Organisationen vereint nicht nur technologische Innovationskraft, sondern auch betriebliche und rechtliche Expertise aus mehreren Ländern und zeigt damit, was möglich ist, wenn nationale Grenzen in der Notfallversorgung keine Rolle mehr spielen.

Info

Forschung, Entwicklung, Optimierung: Wissenschaft und Industrie erarbeiten laufend neue Methoden und Techniken. An dieser Stelle berichten wir über Innovationen, die sich positiv auf Effizienz und CO2-Ausstoß auswirken.