Sonic Racing: CrossWorlds im Test: Besser als Mario Kart?

Mario Kart bekommt Konkurrenz: Sega schickt Sonic und Co. auf die Rennstrecke und ist dabei scheinbar mindestens genauso kunterbunt und wild wie der beliebte Arcade-Racer von Nintendo. Wir haben getestet, wie gut sich das neue Rennspiel wirklich schlägt.

Nachdem Mario Kart World nicht nur begeistert hat, kommt Sega im genau richtigen Moment mit dem Nachfolger der eigenen Arcade-Rennserie daher. Schon auf der gamescom präsentierte Sega Sonic Racing: CrossWorlds im großen Stil. Mein erster Gedanke: Das ist ja genau so, wie Mario Kart World hätte sein sollen.

Jetzt haben wir das Spiel endlich ausführlich getestet und herausgefunden, ob Sega den Eindruck halten kann.

Infos zum Spiel


1. Das kann Sonic Racing: CrossWorlds


Grand Prix: Der klassische Rundenrennmodus. Hier gibt es verschiedene Cups mit jeweils drei Strecken und einer Finalstrecke, die ebendiese kombiniert. Gibt es für Einzel- und Mehrspieler.
Rennpark: der Partymodus mit sechs Minispielen.
Zeitrennen
Tuning: Für die Fahrzeuge können Bauteile gesammelt oder mit im Spiel verdienten Tickets gekauft werden. Auch optische Anpassungen sind möglich.

Factbox

Erscheinungsdatum: 25. September 2025

Plattform: Nintendo Switch, Nintendo Switch 2, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series, PC

Preis: € 40–69,99

Wie spielt es sich?


1. Die Rennen

Während Nintendo den Fokus eindeutig auf die Open World gelegt hat, die trotzdem etwas leblos daherkam, wird in Sonic Racing: CrossWorlds das Wesentliche hervorgehoben: die Rennen.

Im Grand Prix haben wir mit den Cups und vier Rennen ein bekanntes Schema. Aber wie der Spielname schon sagt, kreuzen sich hier Welten. Das zeigt sich sowohl an der Figurenauswahl als auch mitten im Rennen. Keine Runde ist gleich wie zuvor, denn in jedem Race geht es zumindest einmal über ein Portal auf eine andere Strecke. Zugegeben macht es sich Sega mit der vierten Strecke, die lediglich eine Mischung aus den drei zuvor ist, etwas leicht – aber es bleiben trotzdem 24 Rennwelten zum Eintauchen, was für ausreichend Abwechslung sorgt.

Bei jedem Grand Prix bekommt man auch einen Rivalen, der einen besonders challenged. Da hat wieder der so verhasste Rubberband-Effekt seinen Auftritt – egal, wie flott man ist, der Rivale schafft es irgendwie trotzdem, einem auf die Nerven zu gehen. Das hat aber auch den positiven Effekt, dass die Rennen nie zu einfach von der Hand gehen.

Der Online-Modus funktioniert grundsätzlich wie üblich. Spielende steigen ein, es werden andere Mitspieler:innen gesucht, und dann geht es schon ins Rennen.


2. Sehr laut

Während das Gameplay, die Strecken und die Items noch ähnlich wild sind wie bei Mario Kart, hebt Sega mit seinem Racer das Ganze auf eine ganz neue akustische Ebene. Ich würde hier fast von einer Reizüberflutung sprechen. Die Musik ist schnell und verändert sich ständig. Die Fahrer geben nicht nur Geräusche von sich, sie reden auch noch und werfen sich teils mehr und teils weniger lustige Kommentare hinterher. Jeder Air Trick wird kommentiert – bei Amy etwa zählt sie jeden Move. Da das in jedem Rennen durchschnittlich 15 Mal passiert, muss ich mich bald zwingen, das Gequieke auszublenden. Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, ob ich das mag oder nicht – einerseits verleiht es den Figuren mehr Charakter, andererseits ist es oft nervig bis sogar peinlich.

Aber: Der Soundtrack ist, auch wenn es manchmal bisschen viel wird, richtig gut.

Die Geräuschkulisse

Einblick in den Soundtrack



3. Optisch schön, aber nicht ganz flüssig

Auf der Switch 2 läuft die Switch-1-Variante des Spiels nicht sonderlich gut, weshalb wir direkt wieder auf die alte Konsole gewechselt sind. Dort geht das schon deutlich besser, obwohl auch hier, für das Erscheinungsjahr, noch Aufholbedarf besteht. Im Mehrspieler ruckelt das Bild auch auf der Switch 1, was bei einem Arcade-Racer dieser Art doch eher blöd ist. Diese Performanceprobleme lassen aber nach einiger Zeit nach.

Trotzdem sind die Strecken mit sehr viel Liebe gestaltet und ziehen gut ins Geschehen hinein. Besonders der Wechsel in andere Welten weckt auf. Somit bietet der Racer als Gesamtpaket schon viel fürs Auge.

Kurz: Optisch könnte das Ganze etwas flüssiger sein, aber das Spielerlebnis wird nicht grundlegend dadurch gestört. Und: Wer bereits eine Switch 2 hat, sollte auch die entsprechende Variante für die Switch 2 kaufen.

Einblick in die Strecken


4. Freies Fahren vs. Rennpark

Man kommt nicht drumherum, den Arcade Racer von Sega mit dem Klassiker von Nintendo zu vergleichen. Mario Kart World brachte als große Neuheit die Open World mit dem Modus "Freies Fahren", während bei Sonic Racing: CrossWorlds mit dem Rennpark Abwechslung zu den Rundenrennen bietet.

Ich muss zugeben: Mich überzeugt beides nicht wirklich. Der Rennpark ist im Prinzip nur eine Möglichkeit, die Rennen mit extra Regeln und Teams zu spielen. Beispielsweise wird das Team belohnt, das am meisten Ringe gesammelt hat oder am häufigsten Treffer mit einem Item landet. Das ist mir persönlich zu wenig – Sega hätte hier gerne mit Minispielen auflockern können.


5. Anpassungsmöglichkeiten der Autos

Eine Sache, die Sonic Racing: CrossWorlds mitbringt, die bei der Konkurrenz von Nintendo ganz fehlt: Die Fahrzeuge können individuell angepasst werden. Sowohl das Heck, die Front und die Reifen als auch die Lackierung inklusive Sticker können angepasst werden. Das macht Spaß und motiviert, Tickets zu sammeln, ergo immer wieder in Rennen ordentlich Gas zu geben.

Zusätzlich können vor den Rennen sogenannte Gadgets ergänzt werden – also Talente oder schon bereite Items, die im Rennen eingesetzt werden. All diese Faktoren schaffen die Möglichkeit, strategisch zu denken bzw. die eigenen Stärken zu nutzen, um im Rennen besser voranzukommen.


6. Teure DLCs

Ein Kritikpunkt ist leider die Preispolitik des Spiels. Es sind zwar viele Inhalte im Spiel inkludiert, aber groß angekündigte Charaktere wie etwa Pac-Man oder SpongeBob müssen extra dazugekauft werden (außer bei der Deluxe Edition). Diese sind entweder in kleinen Portionen um jeweils € 5,99 pro Pack oder mit einem Saisonpass um € 29,99 erhältlich.

Das bedeutet, dass für das Spiel immer weiter Geld ausgegeben werden muss, sofern alle Charaktere dabei sein sollen. Diese Praxis ist mittlerweile leider nicht mehr selten, aber trotzdem bitter.

Fazit

Sonic Racing: CrossWorlds bringt alles mit, was ein Arcade-Racer braucht: coole Charaktere, bunte Strecken, schnellen Sound und viel Chaos. Im Vergleich zu Mario Kart steht Sega richtig gut da – einzig die extra Modi neben dem Grand Prix sowie die Optik kommen nicht ganz mit.

Obwohl die Strecken wunderbar kreativ sind und die Wechsel mit den Portalen richtig gut kommen, leidet das Spiel, zumindest auf der Switch, teils unter Perfomanceproblemen. Das mag vielleicht aber daran liegen, das Sega seinen Arcade-Racer nicht nur auf eine Plattform begrenzt hat. Zudem ist erst kürzlich die Switch-2-Variante erschienen, die solche Ruckler möglicherweise bereits aufgeräumt hat.

Zu dem eher langweiligen Extra-Modus, ergo der Rennpark, bleibt nur zu sagen: Da ginge mehr. Das macht im Mehrspieler vielleicht ein paar Mal Spaß, ist aber zu ähnlich zu den regulären Rundrennen, um wirklich als "Abwechslung" bezeichnet zu werden.

Der Mittelpunkt des Spiels, die Rennen selbst, machen richtig Laune. Man kommt schnell rein und erlebt ein ähnliches Gameplay wie Mario Kart, aber mit ganz neuen Charakteren, Strecken und Items. Für alle, die auf mehr Neues bei Nintendo gehofft haben, ist der Racer die ideale Ergänzung.

Pros:


Mit Liebe gestaltete Strecken
Schön chaotische, kunterbunte Rennen
Breite Anpassungsmöglichkeit der Fahrzeuge
Lustige Sprüche
Flotter Soundtrack


Cons:


Sehr laut
Teilweise Performanceprobleme
Switch-1-Variante ruckelt auf der Switch 2
Zu wenige Modi
Kostenpflichtige DLCs