A Eitrige mit an Buggl

Exklusiv zum World Bratwurst Day: Die 7 coolsten Würstelstände in Wien. Verkostung am Heckflügel des Honda Civic Type R. Brettl-Jausn quasi.

A Eitrige mit an G'schissenen, an Buggl, an Krokodü und an Sechzehna-Blech dazua" Sie kennen den Sager, der angeblich allen Auswärtigen in lautmalerischer Weise veranschaulichen soll, wie in Wien beim Würstelstand das Standardmenü bestellt wird? Nein? Nun, mit diesen charmant gewählten Worten wird eine Käsekrainer, dazu ein süßer Senf, das Endstück eines Brotes, ein Essiggurkerl sowie eine Dose Bier (die Brauerei ist im 16. Wiener Gemeindebezirk angesiedelt) geordert. Heißt es.

Stimmt aber nicht. In Wahrheit bestellt kein Mensch so bei einem Würstelstand. Das ist eine Urban Legend, die vor allem in Deutschland weit verbreitet ist. Wenn also einer "a Eitrige mit an Buggl" bestellt, weiß der Würstelmann sofort, dass da ein (deutscher) Tourist vor ihm steht.

Aber, liebe Leser:innen, Dialekt hin, Urban Legend her – die Wiener:innen und ihre Würstelstände, das ist trotzdem eine ganz besondere, fast schon innigliche Beziehung, die gelegentlich auch sehr besondere Blüten treibt.

Sieben dieser sehr besonderen Würstelstände holen wir hier vor den Vorhang. Und für alle ist etwas dabei: für Veganer, für Bruncher, für Feinspitze, für Nachtschwärmer, für Morbide, für jene, die es gerne eher scharf mögen, und jene, die das Klassische bevorzugen.

Wir haben eine Runde durch Wien gedreht, freilich nicht ohne den passenden Untersatz, quasi auch einem Buggl, aber mit inkludiertem Stehtisch: dem Honda Civic Type R.

Achtung! Für plötzliche Heißhunger-Attacken während des Lesens kann angesichts der sehr geschmackvollen Bilder von Erich Reismann nicht garantiert werden. Wir empfehlen eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend körperliche Betätigung.

Wohl bekomm's.

Tipp Nr.1 – Leo, der älteste Wiener Würstelstand

Aus dem Fahrtenbuch

Wie da vorhin die Wurst mit kurzen, präzisen Schnitten schnell in gleichmäßig dicke Scheiben portioniert wurde, das war beachtlich: Klack, klack, klack, klack, klack, klack – und schon war die rhythmische Szene wieder zu Ende.

Jetzt, an Bord des Civic Type R, werden wir augenblicklich wieder an dieses Schauspiel erinnert. Wobei: Es ist das Geräusch, das uns gedanklich wieder zum Leo zurückbringt: Klack, klack, klack, klack, klack, klack.

So klingt's nämlich, wenn man die Gänge durchschaltet. Kurzer, gut zur Hand liegender Schalthebel, super kurze Schaltwege – ja, so macht Schalten Spaß. Klack, klack, klack.

Tipp Nr. 2 – Wiener Würstelstand, die Bio- und Vegan-Alternative

Aus dem Fahrtenbuch

Beim Wegfahren denken wir uns: "Ein schönes Platzerl, vor allem im Sommer. Die Fassade hinter dem Wiener Würstelstand ist mindestens so bunt wie sein Publikum und das Angebot auf der Speisekarte – diese Szenerie hat definitiv Stil."

Und schon kommt uns der Type R in den Sinn. Der ist nämlich auch bunter, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Klar, den Sportwagen kann er nicht verbergen. Wie der förmlich auf dem Asphalt klebt und mit welcher Vehemenz der 330 PS starke 2-Liter-Turbo-Benziner anschiebt, das ist schon bemerkenswert. Auf der Rennstrecke ist das der pure Genuss. Und im Vergleich zu allen anderen Kompaktsportlern die Messlatte, wenn es um Fahrspaß geht.

Aber: Der Type R ist auch im Alltag ein überraschend solider Begleiter: 410 Liter Kofferraumvolumen. Ausreichend Platz für vier Personen. Sogar das Sportfahrwerk bietet ein Restmaß an Komfort, das einen weniger formidable Strecken ohne markerschütternde Stöße überstehen lässt.

Tipp Nr. 3 – Alles Wurscht, der nobelste Würstelstand

Aus dem Fahrtenbuch

Natürlich, wer Gerichte mit edleren Zutaten anbietet, kann auch höhere Preise verlangen. Dass beim "Alles Wurscht" die Preise nicht unverschämt hoch waren, hat uns angesichts der Lage des Standls und der gebotenen Qualität der Speisen positiv überrascht. Hier lässt sich übrigens wieder eine Brücke zum Type R schlagen. Der kostet zumindest 62.490 Euro.

Jaaa, das ist eine Menge Geld. Angesichts der gebotenen Leistung kann aber zumindest von einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis gesprochen werden.

Tipp Nr. 4 – Zum scharfen Rene, dem Currywurst-Experten

Aus dem Fahrtenbuch

Mir kommen die Tränen. War es vorhin noch die Chili-Schärfe, die mir die Augen wässerte, ist es nun die Freude am Fahren. Jaja, den Slogan hat eine andere Marke gepachtet, aber dieser Nippon-Sportler interpretiert ihn definitiv anders und definitiv neu. Sehr lässig, clean und absolut präzise, fahrdynamisch ist der Honda eine echte Wucht. Der hohe Grip an der Vorderachse versetzt uns ein ums andere Mal ins Staunen. Für einen Fronttriebler ist das wirklich beeindruckend. Deswegen: Wer die Chance hat, den schärfsten aller Honda Civic einmal zu fahren und zu fühlen – nutzt sie!

Tipp Nr. 5 – in der Parkgarage: Hermanns Würstelstand

Aus dem Fahrtenbuch

Lange Zeit waren uns die Multimedia-Systeme beinahe aller Honda-Modellen ein wenig suspekt: die Menüführung, die Connectivity, die grafische Darstellung, die haptische Bedienbarkeit – nichts davon war wirklich schlecht, aber von richtig gut oder nutzerfreundlich war man doch auch ein Stück weit entfernt. Und nun kommen wir zu einem Punkt, der uns beim neuen Type R zusätzlich überrascht hat. Das aktuelle System ist wesentlich intuitiver bedienbar. In vielerlei Hinsicht. Es ist nicht perfekt, aber der technologische Fortschritt gegenüber dem Vorgänger-Modell wird hier deutlicher als beim Kapitel Fahrdynamik.

Warum uns das gerade jetzt in den Sinn kommt? Nun, schon viele unterschiedliche Hotdogs haben im Laufe der Jahre den Weg in den Magen gefunden. Aber am unkompliziertesten zu essen waren immer jene, die gut in der Hand lagen, weder besonders üppig garniert noch außergewöhnlich portioniert waren. Da (Hotdog) wie dort (Multimedia-System) bevorzugen wir also einen klaren Form-follows-function-Stil. Und da (Hermanns Würstelstand) wie dort (Type R) ist das Dargebotene dahingehend absolut tadellos.

Tipp Nr. 6 – für Nachtschwärmer: der Würstelstand am Hohen Markt

Aus dem Fahrtenbuch

Jetzt ist es passiert, wir wurden doch noch enttäuscht. Die Käsekrainer vorhin war nur mäßig deliziös. Schwamm drüber, auch ein Standler kann einmal einen schlechten Tag haben. Viel mehr hat uns gerade das Nicht-Reagieren einer Gruppe Jugendlicher enttäuscht. Wir haben mit Begeisterungsrufen und rasch gezückten Handys gerechnet, als sie am Type R vorbeigingen – nichts davon ist passiert. Vielleicht lag es am unschuldigen Weiß, in das Honda ihn gehüllt hat? Hm. Nur einer hat sich dann doch noch umgedreht, als er den mächtigen Heckflügel im Vorbeigehen wahrnahm. Ein kurzes Lächeln, dann wandte er sich wieder seiner Clique zu. Also Understatement, das kann der Type R, ganz offensichtlich.

Tipp Nr. 7 – Eh scho wuascht, die Endstation am Zentralfriedhof