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Allein auf weiter Flur ist der Tesla Model X derzeit das einzige elektrische SUV. Die vergleichsweise große Reichweite kostet aber.

Eine Reichweitenanzeige von 575 Kilometern und E-Auto – an diese Kombination muss man sich erst einmal gewöhnen. Die Anzeige rechnet allerdings mit den Normwerten. Kann man aber umschalten auf einen "typischen Verbrauch", dann sind es 471 km.

In der Praxis haben wir bis zu 410 km geschafft (auf unserer Normrunde für E-Autos, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 54 km/h, maximales Tempo von 100 km/h bei 6 Grad Außentemperatur). Und der Tesla war das erste E-Auto, mit dem wir auch die ganz normale auto touring-Verbrauchsrunde gefahren sind: Da steigt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 80 km/h, auf der Autobahn wird 130 gefahren, und wir sind trotzdem noch 368 km weit gekommen, bei etwas höherer Temperatur (11 Grad).

Respekt. Aber mit einer Akku-Kapazität von 100 Kilowattstunden ist leicht … weit fahren. 

Sehr durchdacht sind alle Anzeigen im Cockpit, was Reichweiten und Verbrauch betrifft: Bei Eingabe einer Route in das Navi wird berechnet, mit welchem Akkustand man am Ziel ankommt. Wenn es sein muss, werden automatisch die Tesla Supercharger in die Route einbezogen (derzeit 15 Standorte in Österreich). Ebenfalls hervorragend: die sinnvolle und sehr schnelle App für Smartphones. Kein anderer Hersteller hat eine Fahrzeug-App, die so umfangreich, aber gleichzeitig so flink ist. 

2017 wurden in Österreich exakt 900 Tesla neu zugelassen: 585 Model S und 315 Model X. 

Was ist verbesserungswürdig? Ein Preis, der leistbar ist. Eine geringere Fahrzeuggröße, vor allem in der Breite – die Parkplatzsuche kann mühsam werden. Die hinteren Flügeltüren: spektakulär, aber teuer, langsam und mit großem Platzbedarf. Ach ja, all das wird das Model 3 erfüllen – wenn es denn einmal auch in Österreich lieferbar ist. Derzeitiger Stand: nicht vor 2019.