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Hoppalas im Camping-Urlaub

ÖCC-Expert:innen erzählen von ihren „Camping-Fails“

Sabine Fuss im Campingurlaub Sabine Fuss

Es sind ja bekanntlich noch nie Profis vom Himmel gefallen. Selbst unseren Kolleg:innen des Österreichischen Camping Club (ÖCC) passiert nach jahrelanger Camping-Erfahrung noch das ein oder andere Hoppala mit Camper, Zelt und Co. Was auf der Campingreise passiert, bleibt normalerweise auch auf der Campingreise – aber frei nach dem Motto „aus Fehlern lernt man“, erzählen unsere Camping-Profis, welche Hoppalas ihnen passiert sind – damit sie euch erspart bleiben.

Panne in Bad Ischl

Sabine Fuss ist routinierte Camperin – mehr als 50 Reisen hat sie bereits mit ihrem Wohnmobil unternommen. Man kann guten Gewissens sagen: Sabine ist eine Camping-Expertin und Profireisende. Und doch hat sich vor einigen Jahren ein Hoppala in Bad Ischl ereignet:

„Ich war damals mit dem ÖCC-Wohnwagen bei einer Stützpunkteröffnung. Nach der Veranstaltung – es war bereits abends – habe ich meine Sachen zusammengepackt und den Wohnwagen an das Zugfahrzeug angehängt, um mich auf den Heimweg zu machen. Leider bin ich dabei nicht besonders sorgfältig vorgegangen. Ich bin vom Stützpunkt auf die Landstraße gefahren. Mittlerweile war es schon dunkel, und es regnete. Dabei ist mir der Wohnwagen von der Anhängekupplung heruntergehüpft – der Schrecken war riesig, denn mit dem Auto und dem Wohnwagen mitten auf der Straße zum Stillstand zu kommen, ist nicht besonders spaßig. Die Kolleg:innen vom Stützpunkt sind mir dankenswerterweise gleich zu Hilfe gekommen. Es ist zum Glück nur das Stromkabel abgerissen, aber sonst kein großer Schaden entstanden.“

Sabine ist damit übrigens nicht alleine – auch dem Präsidenten des ÖCC, Tomas Mehlmauer ist schonmal ein ähnlicher Fauxpas passiert: Er ist mit dem Wohnmobil losgefahren, ohne das Stromkabel abzustecken oder die Fahrzeugstützen einzufahren. Vor der Abfahrt sollte man also alles nochmal genau kontrolliert – selbst bei Regen oder Dunkelheit.

Sabine Fuss im Campingurlaub Sabine Fuss
ÖCC - Sabine Fuss auf einem ihre über 50 Camping-Urlauben. , © Sabine Fuss

Nervenkitzel in Italien

Tomas Mehlmauer ist Camper aus Leidenschaft, und das schon seit über 30 Jahren. In Italien wurden seine Nerven und seine Geschicklichkeit auf die Probe gestellt wie bei keinem andern Campingurlaub davor oder danach:

„Urlaub in Italien – was kann schon schief gehen? Sommer, Sonne und La Dolce Vita – und das alles noch mit dem Campingfahrzeug. Einfach ein Traumurlaub. Ich war in Triest unterwegs und plante mit Google Maps die Route und die nächsten Stopps. Woran weder ich noch Google Maps dachten: In Italien gibt es ganz schön viele ganz schön enge Straßen. Ich musste mich also mit dem Camper im Schritttempo und im Zentimeterabstand zu den Häuserfassaden durch die Gassen Triests schlängeln. Wenden war keine Option – ‚das muss sich ausgehen‘ war mein Motto, und mit ganz viel Fingerspitzengefühl hat es auch geklappt.“

Feingefühl bei der Stellplatzsuche

Ähnlich ging es Michael Szemes. Auch er musste bei einer Campingreise einen kühlen Kopf bewahren. Aber alles auf Anfang:

„Im Juni 2023 waren wir mit dem Wohnmobil unterwegs – eine Nacht früher als geplant sind wir in Straßburg angekommen. So weit, so gut. Am Campingplatz hatten wir zwar erst für den Folgetag reserviert, aber in der Nebensaison sollte eine frühere Anreise eigentlich kein Problem sein. Falsch gedacht – der Campingplatz war voll, und wir wurden tatsächlich weggeschickt. Auch die gut 20 Stellplätze vor dem Campingplatz waren alle besetzt. Also mussten wir auf einen Stellplatz in der Nähe ausweichen. Wir machten uns auf den Weg, kurz vor dem Ziel wurden wir vor die Wahl gestellt: entweder mit einem breiten Fahrzeug, (bei den Außenspiegeln 2,30 Meter) eine Baustelle auf einer Brücke, die viel zu eng war passieren. Oder noch mal umdrehen und einen Umweg von über einer Stunde in Kauf nehmen. Da wir schon 10 Stunden und 800 km unterwegs waren und es auch schon dunkel wurde, haben wir uns für die erste Option entschieden. Mit eingeklappten Außenspiegeln und viel Feingefühl, aber Schweiß, und das ein oder andere Mal aus Frustration fluchend, haben wir es zum Glück geschafft. Am nächsten Tag sind wir übriges nicht noch mal über die Brücke gefahren, sondern haben gleich eine alternative Route gewählt. Die Moral von der Geschichte: Besser reservieren oder zumindest vorab den Campingplatz anrufen und auch in der Nebensaison sicher gehen, dass ein Platz frei ist.“

Straßburg: Auch der Stellplatz vor dem ausgebuchten Campingplatz ist bereits voll. Michael Szemes
Straßburg: Auch der Stellplatz vor dem ausgebuchten Campingplatz ist bereits voll, © Michael Szemes
Baustelle auf Brücke am Weg zum neuen Stellplatz Michael Szemes
Baustelle auf der Brücke am Weg zum neuen Stellplatz, © Michael Szemes
Stellplatz in Kehl auf der anderen Seite des Rheins Michael Szemes
Stellplatz in Kehl auf der anderen Seite des Rheins, © Michael Szemes

Nach dem Regen kommt die Sonne – und umgekehrt

Auch wenn es jetzt anders scheinen mag, die meiste Zeit über erreichen unsere Profis den Camping- oder Stellplatz ganz ohne Hoppalas. Und ist man erst mal am Ziel angekommen, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder?

„Wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein – perfektes Wetter, um auf einem Festival zu campen. Wie immer, wenn wir am Campingplatz ankommen, baue ich den Pavillon vor dem Camper auf. Nach getaner Arbeit wollte ich mich kurz im Fahrzeug ausruhen. Plötzlich zog ein Unwetter auf, und innerhalb von wenigen Momenten stürmte und hagelte es. Mit einem Blick aus dem Fenster wurde mir schlagartig bewusst, dass ich den Pavillon nicht richtig gesichert hatte. Innerhalb von Sekunden wurde alles weggeblasen und zerstört. Es herrschte ein Chaos aus zerbrochenen Faltsesseln und kaputter Musikanlage. Doch genauso schnell, wie der Sturm gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Nach nur zehn Minuten war das Wetter wieder strahlend schön, und ich stand da fassungslos über die Zerstörung, die der Sturm angerichtet hatte. Ein wichtiger Reminder, immer auf die Sicherheit zu achten, auch wenn das Wetter noch so schön scheint.“

Michael Szemes vor seinem CampingFahrzeug Michael Szemes
Michael Szemes vor seinem CampingFahrzeug, © Michael Szemes

ÖCC auf der Ferien-Messe Wien

Auch heuer ist der Österreichische Camping Club (ÖCC) und der ÖAMTC wieder auf der „Ferien-Messe Wien“ von Donnerstag 14. bis Sonntag, 17. März auf dem Wiener Messegelände im Prater vertreten. In der Halle C Stand 0824, bekommt ihr nicht nur alles zum Thema Reise, Camping, Trends und Buchungstipps – ihr könnt auch unsere Expert:innen treffen. Vielleicht verraten sie euch noch das ein oder andere Hoppala und geben Tipps, wie ihr eure Reise möglichst Fauxpas-frei genießen könnt.

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