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© Sebastian Weissinger
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Oktober 2023

Maximal wie früher

Ist die Yamaha Booster die Reinkarnation der legendären Puch Maxi? Pedale haben beide. Wie steht's um Fahrverhalten, Komfort, Topspeed? Ausfahrt mit Spurensuche. 

Ja, ja, schon klar. Den Gedanken, dass die Yamaha Booster wie eine moderne Interpretation der legendären Puch Maxi wirkt, hatten offenkundig viele. Diverse Online-Kommentare zeugen von dem enormen Bewusstsein um dieses historisch bedeutsame Fortbewegungsmittel, das ohne Zweifel als mobiles Kulturgut bezeichnet werden kann. Zumindest in Österreich.

Ob jedoch auch die Techniker im fernen Japan Kenntnis von jenem Zweitakter-Mofa hatten, das hierzulande im ländlichen Raum in gefühlt jedem Haushalt einmal vorhanden war, darf hingegen bezweifelt werden.

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Was soll's denn sein?

Die Aufgabenstellung für die Entwicklungsabteilungen da wie dort lautete damals wie heute vermutlich recht ähnlich: Alltagstauglichkeit, Robustheit und Komfort standen mit Sicherheit im Pflichtenheft, ebenso ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das zu entwickelnde Zweirad sollte einfach, praktisch und leistbar sein.

Diese Übung ist definitiv gelungen. Maxi wie Booster eint der optisch auffällige Rahmen mit tiefem Einstieg und integriertem Antrieb, der Rest der Technik ist vergleichsweise einfacher Natur.

Auffälligster Unterschied aber: Die Reifendimension – während die Maxi auf schmalen 17-Zöllern rollt, kommen bei der Booster fast doppelt so breite 20-Zöller zum Einsatz. Deren Vorteil: deutlich mehr Komfort. Nachteilig: Spürbar mehr Rollwiderstand sowie ein trägeres Handling.

Dennoch waren wir von den ersten Metern an im Sattel der Booster entzückt. Dank des kräftigen Elektromotors und der aufrechten Sitzposition fährt sie sich nämlich viel vergnüglicher und leichter, als es ihr Aussehen vermuten ließe. Dass so viele Essens-Zusteller in den Städten auf ähnlich gebaute Elektrofahrräder setzen, wundert uns nun nicht mehr.

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Welche ist lustiger zu fahren?

In puncto Fahrvergnügen sind sich Maxi und Booster dann auch überraschend ähnlich, kein Wunder bei nur rund 40 Kilogramm Lebendgewicht. Dank ihrer Klassifizierung als Moped darf die Maxi aber immerhin rund 45 km/h schnell sein, die getestete Booster hingegen gilt als Fahrrad, d.h. ab 25 km/h stellt der Elektromotor seine Unterstützung ein.

Bei beiden hat die Schräglagenfreude frühe Grenzen, auch die Bremsen könnten gerne etwas fester zupacken. Dafür sind die Reichweiten mehr als ausreichend. Mit einer vollen Akkuladung kommt man mit der Booster etwa 100 Kilometer weit, eine volle Tankladung reicht bei der Maxi für ca. 200 Kilometer.

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Und der Preis?

Die Yamaha Booster easy kostet aktuell 3.299 Euro. Eine Puch Maxi kostete seinerzeit rund sieben Tausender – in Schillingen, wohlgemerkt. Für die Booster gibt es aktuell viel sinnvolles und praktisches Zubehör, Körbe für Front (105,60 Euro) und Heck (87,60 Euro) beispielsweise, oder diverse Taschen (ab 47,04 Euro).

Abschließender Hinweis für all jene, die sich die Booster einmal in Natura ansehen wollen: Auch wenn sie als Elektrofahrrad gilt, ist sie derzeit bei keinem klassischen Fahrrad- oder Sportgeschäft zu finden. Die Booster wird nur von bestehenden Yamaha-Händlern verkauft.

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Mein Fazit

Die Yamaha Booster ist herrlich robust, überraschend komfortabel und ausreichend agil. Fairer Preis, kräftiger Motor, ordentliche Reichweite. Zwei Mankos – erstens: Bei zuviel Schräglage neigt das Vorderrad zum Einklappen. Zweitens: 35 Kilo.

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