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© Erich Reismann
© Erich Reismann
Juli 2023

Wir basteln ein Pannenauto

Rund 110 Stunden dauert es, dass ein serienmäßiges Auto zum einsatzbereiten Werkzeug der Gelben Engel mutiert. Ein Blick hinter die Umbau-Kulissen.

Die Einsatzfahrzeuge der ÖAMTC-Pannenhilfe zählen seit fast 70 Jahren zum fixen Erscheinungsbild auf Österreichs Straßen. Derzeit sind über 500 Pannen- und Abschleppfahrzeuge des Clubs 365 Tage im Jahr rund um die Uhr unterwegs, um die Mobilität der Clubmitglieder zu gewährleisten.

In neun von zehn Fällen können die Gelben Engel vor Ort helfen. Damit dies so ist und bleibt, brauchen die Pannenfahrer:innen neben viel G'spür und technischem Know-how auch einen weiteren Helfer – ihr Pannenauto. Ohne dieses sind sie nämlich tatsächlich nur halbe "Gelbe Engel".

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Wir in der Hauswerkstatt sind die Gelben Engel im Hintergrund.

Gerhard Poppinger, ÖAMTC Stützpunkt Schwechat

In der Engerlwerkstatt

Vorweg: Das moderne Pannenauto des ÖAMTC ist ein Hightech-Gefährt. Neben einer rollenden Batterie ist es zusätzlich auch noch eine voll ausgerüstete Spezialwerkstatt samt Büro auf vier Rädern.

Der ständig fortschreitenden Technik entsprechend adaptiert der Club deshalb laufend seine Pannenhilfsflotte. Im Falle der Pannenautos passiert das in unserer – intern so genannten – "Engerlwerkstatt" am Stützpunkt Schwechat in Niederösterreich.

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Zu Besuch in der ÖAMTC-Hauswerkstatt in Schwechat (NÖ).

Arbeitstiere

Nach etwa 250.000 Kilometern (entsprechen im städtischen Bereich einer Laufzeit von acht Jahren, auf dem Land vier Jahren) werden die Autos gegen neue getauscht.

Rund 40 Pannenfahrzeuge durchlaufen österreichweit den jährlichen Generationswechsel. Nach der Typenentscheidung und der Planung des Einbaus – unter Einbeziehung der Erfahrungen und Ideen der Pannenfahrer:innen – dauert es von der Anlieferung des Originalfahrzeuges bis zum fertigen Pannenauto rund zehn Tage.

Dazwischen liegen rund 110 intensive Arbeitsstunden…

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1 Den linken und den rechten VW Caddy trennen fast eine Tonne Zusatz-Gewicht. © Erich Reismann

2 Fast vollausgestattet: das Pannenauto des Clubs. © Erich Reismann

3 Die Lackierung in ÖAMTC-Gelb ist die einzige Forderung an den jeweiligen Autohersteller.  © Erich Reismann

Vernetzt

Rund 500 Gegenstände mit mehr als 1.700 Einzelteilen findet man mittlerweile an Bord eines ÖAMTC-Pannenautos.

Das wichtigste Hilfsmittel ist heutzutage aber der Diagnose-Laptop…

Hand in Hand

Für den ÖAMTC schon immer klar: Mobilität betrifft ausnahmslos alle Menschen – egal, welcher Herkunft, welcher Hautfarbe und welchen Geschlechts.

Was die hölzerne Innenarchitektur eines ÖAMTC-Pannenautos betrifft, hat der Club seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem ÖHTB – dem Österreichischen Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte.

Dort entsteht die Innenarchitektur des Pannenauto-Kofferraums…

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1 Das Tischler-Team: Der ÖHTB-Betreuer (im roten Shirt) samt seinen Mitarbeitern mit besonderen Bedürfnissen. © Erich Reismann

2 Die Holzplatten für die "Engerlwerkstatt" werden dort zugeschnitten… © Erich Reismann

3 … und lackiert. © Erich Reismann

Wussten Sie's?

Wenn Sie bis hierher gelesen haben und vielleicht Kinder haben (oder selbst noch eines sind oder sein möchten): Unter diesem Link gibt's kostenlos einen Bausatz samt Anleitung, um ein ÖAMTC-Pannenauto daheim auszudrucken und selbst zusammenzubauen :-)

Bildschirmfoto 2023-07-13 um 21.20.18.png Screenshot CL © Screenshot CL

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