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Mineralölsteuer & CO2-Bepreisung

Die Mineralölsteuer (MöSt) ist eine Verbrauchssteuer, die je Liter Diesel oder Benzin anfällt. Für den Liter Diesel liegt die MöSt bei 39,7 Cent und für den Liter Benzin bei 48,2 Cent. Seit Oktober 2022 gibt es eine zusätzliche CO2-Bepreisung, die wie eine MöSt-Erhöhung wirkt.

Zusätzliche CO2-Bepreisung seit Oktober 2022

Neben der Mineralölsteuer müssen Unternehmen, die Kraftstoffe in Österreich herstellen oder nach Österreich importieren, seit Oktober 2022 zusätzlich für jene CO2-Emissionen bezahlen, die bei der Verbrennung dieser Kraftstoffe entstehen. Durch die jährliche stufenweise Erhöhung zahlt man 2025 an den Zapfsäulen (inkl. MwSt) 16,5 Cent je Liter Diesel und 15 Cent je Liter Benzin mehr.

Klimabonus

Als Ausgleich für die zusätzliche CO2-Bepreisung gab es ab 2022 bis inklusive 2024 den regional gestaffelten Klimabonus, der die Auswirkungen abfedern sollte. Mit dem Jahr 2025 wurde dieser im Zuge der Budgetsanierungsmaßnahmen abgeschafft.

 

CO2-Bepreisung steigt laufend

  CO2-Preis in Euro/Tonne Diesel: CO2-Preis in Cent/Liter netto (mit MwSt) Benzin: CO2-Preis in Cent/Liter netto (mit MwSt)
10/2022 30 7,5 (9) 6,8 (8,2)
2023 32,5 * 8,1 (9,8) * 7,4 (8,9) *
2024 45 11,3 (13,5) 10,2 (12,3)
2025 55 13,8 (16,5) 12,5 (15) 

*Für die steigende zusätzliche CO2-Bepreisung gibt es einen "Preisstabilitätsmechanismus": Steigen die Preise für fossile Energie für private Haushalte deutlich, dann steigt die zusätzliche CO2-Bepreisung nur halb so stark wie geplant – sinken diese Preise jedoch deutlich, dann ist eine Verdoppelung der Steigerung geplant. Aufgrund der immensen Preissteigerungen 2022 bewirkt der von der Regierung beschlossene "Preisstabilitätsmechanismus", dass die Spritpreise 2023 nicht um mehr als einen Cent je Liter steigen, sondern nur um weniger als einen Cent je Liter.

Zusammensetzung der Spritpreise

Spritpreiszusammensetzung 01 2025 neu.png ÖAMTC Wie setzen sich die Preise für Sprit zusammen?

Die Kraftstoffpreise an den Zapfsäulen bestehen zum einen aus dem Nettopreis, der wiederum die Kosten für Rohöl, Produktion, Vertrieb etc. deckt und einen Gewinnaufschlag beinhaltet, sowie zum anderen aus der MöSt, der zusätzlichen CO2-Bepreisung und der Mehrwertsteuer (MwSt). Letztere ist nicht nur für den Nettopreis, sondern auch für die MöSt sowie die zusätzliche CO2-Bepreisung zu entrichten. Der "Steueranteil", also der Anteil von MöSt, zusätzlicher CO2-Bepreisung und MwSt, lag bei Benzin im Jänner 2025 bei rund 55 Prozent, beim Diesel waren es rund 50 Prozent.

Die wichtigsten Änderungen bei der MöSt

Lesen Sie hier, wie sich die Mineralölsteuer (MöSt) im Laufe der Zeit verändert hat.

vor 1978

Es besteht eine Mineralöl- und Bundesmineralölsteuer

1981

Einführung der Erdölsonderabgabe als zusätzliche Gewinnabschöpfung von der Mineralölwirtschaft

1982

Mineralöl- und Bundesmineralölsteuer werden zusammengelegt

04.1985

Splitten der MöSt-Sätze für verbleites und bleifreies Benzin
Bleifrei Benzin minus 1,1 Cent je Liter

01.1987

Aufhebung der Zweckbindung der MöSt für den Straßenbau

04.1987

MöSt-Erhöhung: Diesel plus 0,7 Cent je Liter | Benzin plus 0,8 Cent je Liter

1992

MöSt-Erhöhung: Benzin plus 5,1 Cent je Liter

1994

MöSt-Erhöhung: Benzin plus 3,6 Cent je Liter

01.1995

Umstellung der Bemessungsgrundlage von Kilogramm auf Liter;
MöSt-Erhöhung: Diesel plus 1,9 Cent je Liter

05.1995

Integration der Erdölsonderabgabe
MöSt: Diesel plus 4,3 Cent je Liter | Benzin plus 7,9 Cent je Liter

2004

MöSt-Erhöhung: Diesel plus 2,0 Cent je Liter | Benzin plus 1,0 Cent je Liter
Unterscheidung nach Schwefelgehalt

10.2005

Unterscheidung der Diesel-MöSt-Sätze nach Bioanteil:
„schwefelfrei“ und „mit Bioanteil“ minus 0,5 Cent je Liter | andere plus 0,8 Cent je Liter

07.2007

MöSt-Erhöhung: Diesel plus 5,0 Cent je Liter | Benzin plus 3,0 Cent je Liter

10.2007

Unterscheidung der Benzin-MöSt-Sätze nach Bioanteil:
„schwefelfrei“ und „mit Bioanteil“ minus 0,5 Cent je Liter | andere plus 1,3 Cent je Liter

2011

MöSt-Erhöhung als CO2-Zuschlag: Diesel plus 5,0 Cent je Liter | Benzin plus 4,0 Cent je Liter

10.2022

Zusätzliche CO2-Bepreisung mit jährlicher Erhöhung bis 2025 wirkt aufgrund ihrer Ausgestaltung wie eine MöSt-Erhöhung