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ÖAMTC-Crashtest: Nur zwei Sterne für Dacia

Elektro-SUVs von Skoda und VW punkten voll.

© ÖAMTC

Elektro-SUVs von Skoda und VW punkten voll.

ÖAMTC-Crashtest: Nur zwei Sterne für Dacia:
Einleitung

Unterschiedliche Ergebnisse

Sehr unterschiedliche Ergebnisse brachte der jüngste Crashtest des ÖAMTC und seiner Partner: Während die elektrischen SUVs Skoda Enyaq iV und VW ID.4 mit fünf Sternen kaum Wünsche in Sachen Sicherheit offen lassen, liefert der Dacia Sandero mit nur zwei Sternen ein sehr schwaches Ergebnis ab (das auch für den baugleichen Dacia Logan gilt). Getestet wurde in den bewährten Kategorien Erwachsenen- und Kindersicherheit, Schutz von Fußgängern und Radfahrern sowie Ausstattung mit Fahrerassistenzsystemen.

Max Lang, Fahrzeugsicherheitsexperte beim Mobilitätsclub

"Der aktuelle Crashtest beweist einmal mehr, welch hohes Sicherheitsniveau moderne Fahrzeuge erreichen können. Leider hat sich aber auch gezeigt, dass noch immer nicht alle Hersteller ihre Fahrzeuge serienmäßig mit den modernsten Systemen ausstatten. Es bleibt also bei unserer Forderung, dass Sicherheit keine Preisfrage sein darf."

Ergebnisse

Crashtest April 2021 - mit Videos

Fazit

Das wichtigste im Überblick

Dacia Sandero/Logan

Die baugleichen Dacias liegen in allen Testkriterien unter dem Sicherheitsniveau vieler aktueller Fahrzeuge. Die Erwachsenen- und Kindersicherheit ist zumindest akzeptabel, allerdings ist auch hier die Gefahr von schweren, sogar tödlichen Verletzungen gegeben.

Besonders gefährlich: Das Fahrzeug verfügt über keinen Mittel-Airbag, der sich zentral zwischen den Vordersitzen aufbläst und bei einem Seitenaufprall einen Zusammenstoß der Insassen verhindert. Ist der Fahrer allein im Auto, kann er bei einem Seitenaufprall mit dem Kopf sogar an die Beifahrertür schlagen – mit potenziell tödlichen Folgen. In Bezug auf die Kindersicherheit besteht bei einem Frontalcrash speziell für größere Kinder die Gefahr von schweren Brustverletzungen, wenn nur ein Sitzerhöher verwendet wird. Nicht viel besser ergeht es Fußgängern und Radfahrern bei einem Zusammenstoß mit Sandero oder Logan.

Der ÖAMTC-Experte dazu: "Die Vorderkante der Motorhaube, die A-Säulen und der untere Rand der Windschutzscheibe sind sehr hart konstruiert. Ein Fußgänger könnte dadurch schwerste Verletzungen erleiden. Erschwerend kommt hinzu, dass Dacia zwar ein automatisches Notbremssystem verbaut hat – dieses reagiert jedoch nicht auf Fußgänger und Radfahrer, sondern nur auf andere Autos."

Skoda Enyaq iV

Der Enyaq iV ist ein großer Elektro-SUV, der gute Sicherheit für erwachsene Fahrzeuginsassen und auch Kinder bietet. Das Verletzungsrisiko war in den Testszenarien gering – lediglich beim Seitenaufprall kann es passieren, dass der Fahrer so weit auf die Beifahrerseite geschleudert wird, dass Gefahr droht. Trotz seiner Größe und seines Gewichts von fast zwei Tonnen hat Skoda das Fahrzeug auch für den Fall eines Crashs mit schwächeren Verkehrsteilnehmern relativ sicher konstruiert:

Zwar sind die A-Säulen und Teile der Frontpartie sehr hart und können zu schweren Verletzungen führen – allerdings wurde ein automatisches Notbremssystem installiert, das Fußgänger und Radfahrer in allen möglichen Tag- und Nachtszenarien erkennt und damit eine Kollision verhindert oder zumindest die Folgen abmildern kann.

"Einen Schwachpunkt haben wir dennoch entdeckt: Beim Abbiegen funktioniert das System nicht zuverlässig – hier ist definitiv Verbesserungsbedarf gegeben", stellt der ÖAMTC-Experte klar. Die Ausstattung des Enyaq mit weiteren Fahrerassistenten lässt kaum Wünsche offen – beispielsweise sind ein Geschwindigkeitsassistent, ein System zur Müdigkeitserkennung des Fahrers und ein Spurhalteassistent serienmäßig an Bord.

VW ID.4

Der ID.4 von VW ist ebenfalls ein SUV und verfügt über ein ähnliches Sicherheitsniveau wie der Skoda Enyaq. Etwas höher ist beim ID.4 die Gefahr für den Fahrer, beim Seitenaufprall weit in den Beifahrerbereich geschleudert zu werden. Ansonsten gab es kaum Probleme beim Crashtest, lediglich die Fußgänger- und Radfahrersicherheit könnte höher sein, was einmal mehr an harten Fahrzeugpartien im Bereich der A-Säulen liegt.

"Ausgeglichen wird das wiederum durch Systeme, die schwächere Verkehrsteilnehmer erkennen und eine Kollision verhindern können. Auch der ID.4 hat Probleme, das beim Abbiegen zuverlässig zu schaffen", so Lang. 

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