Christophorus Magazin

8 INFORMATION Christophorus Blauer Himmel, beste Sicht, der Anflug auf den Stützpunkt läuft routiniert. Alles wirkt entspannt – bis plötzlich ein Segelflugzeug in unmittelbarer Nähe des Hubschraubers auftaucht. Nur Sekundenbruchteile bleiben. „Ausweichen!“, ruft der Flugretter. Ohne Rückfrage und Verzögerung leitet der Pilot ein schnelles Ausweichmanöver nach rechts ein, was die Kollision verhindert. Solche Situationen sind selten und es mag wie ein glücklicher Zufall wirken, dass nicht mehr passiert ist. Doch tatsächlich zeigt dieses Beispiel eindrücklich, dass Sicherheit in der Flugrettung das Ergebnis von konsequenter Vorbereitung, klaren Abläufen, permanenter Aufmerksamkeit und Teamarbeit ist – und das wird nicht nur von den Crews in den Hubschraubern so gelebt, sondern von den Mitarbeiter:innen der gesamten Organisation. Gefahren ernst nehmen Wer in der Flugrettung arbeitet, weiß, dass jeder Einsatz Überraschungen bereithalten kann – Wetterumschwünge, schwierige Landungen, unklare Einsatzorte. Derartige Gefahren existieren immer und lassen sich niemals völlig ausschalten. „Safety“ bedeutet in diesem Zusammenhang Aufmerksamkeit, um potenzielle Risiken rechtzeitig zu erkennen, diese offen anzusprechen und zu analysieren, um sie zu minimieren – vor allem, da für Einsätze nur eine relativ kurze Vorbereitungszeit zur Verfügung steht. Und auch Landemöglichkeiten können erst am Notfallort evaluiert und ausgesucht werden. Im Gegensatz zu einem Airliner Betrieb bleiben in der Flugrettung DAMIT NICHTS PASSIERT, WENN WAS PASSIERT Die ÖAMTC-Flugrettung lebt eine Sicherheitskultur, die weit über Vorschriften hinausgeht. von Bernhard Obholzer Ganz gleich ob Segelflieger, Paragleiter oder Drohne – unvorhergesehene Begegnungen werden immer häufiger.

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