5 EMOTION Christophorus geweckt. Das Gespräch mit Freunden führte ihn schließlich zum Roten Kreuz, zunächst noch zum Schnuppern. Doch rasch wurde mehr daraus. Auf die Ausbildungen zum Sanitäter und Notfallsanitäter sollten noch viele weitere folgen – bis hin zum Flugretter beim ÖAMTC. Begegnungen Hin und wieder kreuzen sich ihre Wege auch im Ernstfall – meist zufällig, aber nicht immer. „Ich erkundige mich oft, wann Christoph am Hubschrauber Dienst hat“, sagt Verena. Und er macht es genauso: „Wir freuen uns, wenn wir miteinander arbeiten, weil wir wissen, dass wir uns sehr gut ergänzen.“ Ein gemeinsamer Einsatz am Rettungswagen blieb beiden diesbezüglich besonders in Erinnerung: eine drohende Geburt mitten in der Nacht. „Wir waren als Team gefordert“, sagt Christoph. Verena erzählt auch gerne über ihren ersten Einsatz als Einsatzfahrerin, bei dem sie am Funk die Stimme ihres Bruders aus dem Hubschrauber hörte. „Als wir uns dann tatsächlich gegenüberstanden, mussten wir beide schmunzeln.“ Unterschiedliche Perspektiven Doch was finden die beiden so faszinierend an ihren Tätigkeiten? Verena liebt es, bodengebunden unterwegs zu sein. „Ich komme fast überallhin, auch in der Nacht“, sagt sie. „Als Fahrerin muss ich mein Gebiet in uns auswendig kennen. Zudem müssen wir viele Entscheidungen selbstständig treffen.“ Und wenn es einmal nicht geht, funktioniert die Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen reibungslos. Christoph fasziniert an der Flugrettung vor allem die Vielfalt: „Man muss sich in Cockpitassistenz, Notfallmedizin und auch bergrettungstechnisch perfekt auskennen.“ Entscheidungen trifft man prinzipiell als Team mit Notärzt:in und Pilot:in – ganz anders als im bodengebundenen Dienst, wo man als Rettungs oder Notfallsanitäter oft selbstständig Entscheidungen treffen muss. Über einen Punkt sind sich die beiden allerdings einig: „Man kann sich immer etwas abschauen. Denn egal, wer länger dabei ist, man profitiert von der anderen Perspektive.“ Miteinander reden Aber nicht nur fachlich, auch seelisch ist der Austausch wichtig. „Wir sprechen oft nach belastenden Einsätzen miteinander und tauschen unsere Sichtweisen aus“, erklärt Verena. „Das hilft uns nicht nur, Erlebtes zu verarbeiten, sondern ermöglicht uns auch, daraus und voneinander zu lernen.“ Aus Überzeugung Ob hauptberuflich oder freiwillig, amBoden oder aus der Luft: Der Rettungsdienst ist für beide eine Herzensangelegenheit: „Menschen zu helfen, egal in welcher Situation, ist, was zählt.“ Das persönliche Umfeld reagiert mit Anerkennung und Bewunderung. „Viele sagen, sie könnten das nicht“, so Verena. Und wie sieht die Zukunft aus? Darüber, dass diese Aufgabe noch lange Teil ihres Lebens sein wird, sind sich Verena und Christoph einig: „Denn in diesem Beruf lernt man nie aus.“ ▲ Auch das sympathische Lächeln ist eine Gemeinsamkeit von Christoph und Verena. Meist sieht Verena den Hubschrauber nur in der Luft.
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