MotoGP 25 im Test: Für Pros und Rookies geeignet?

Wir kehren in die Königsklasse des Motorradrennsports zurück. MotoGP 25 bringt neue Spielmodi, bessere Optik und ein extra Spielerlebnis, das sich bewusst an Anfänger:innen richtet. Das neueste Motorrad-Rennspiel von Milestone im Test.

MotoGP 25 zieht Zweirad-Fans wieder in die Welt des Motorsports. Es gibt einige neue Spielmodi, ebenso werden mit dem Spielerlebnis "Arcade" nicht nur Simulations-Fans an Bord geholt, sondern auch reine Spaß-Racer. Wir testen, wie gut das klappt.

MotoGP 25 Trailer


Infos zum Spiel

Optisch und akustisch hat sich durch den Wechsel zur Spiel-Engine "Unreal Engine 5" viel getan, auch bei den Spielmodi präsentiert sich MotoGP 25 mit dem neuen Modus "Race Off" sowie der Möglichkeit zwischen Pro- und Arcade-Rennerlebnis zu switchen abwechslungsreich.

Das kann MotoGP 25:


Einzelspieler: Einzelspieler haben vier Modi ganz für sich: In der Meisterschaft schlüpfen Spieler:innen für eine Meisterschaft in die Haut der echten MotoGP-Fahrer, beim Grand Prix werden einzelne Rennen nach Lust und Laune gefahren. Zeitfahren ist natürlich auch mit von der Partie sowie die MotoGP Academy, die bewusst nur für Pro-Spieler:innen ausgelegt ist.
Karriere: In der Karriere geht es um die eigene Rennlaufbahn. Mit einem selbst erstellten Fahrer oder einer Fahrerin werden klassische Rennwochenenden bestritten, dabei gibt es auch Entscheidungen abseits der Strecke zu treffen. Ebenso kann ein übergeordnetes Ziel gewählt werden, etwa eine Rivalität zu einem Fahrer oder der Wunsch nach Ansehen. Dank Nachbesprechungen sind die Bikes nach jedem Rennen ein wenig anpassbar.
Race Off: Ganz neu dabei ist der Modus "Race Off", in dem mit anderen Maschinen geraced werden kann – Flat Track, Motard und Minibike.
Mehrspieler: Wie auch die letzten Jahre gibt es einen Plattform-übergreifenden Online-Mehrspieler, Lokal kann wieder zu zweit im Splitscreen geraced werden.

Factbox

Erscheinungsdatum: 30.04.2025

Plattformen: PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One, Nintendo Switch und PC

Preis: € 69,99

Wie spielt es sich?


1. Pro vs. Arcade

Mit der neuen Edition kommt auch ein ganz neues Spielerlebnis dazu: Arcade. Der vereinfachte Modus soll das Spiel zugänglicher machen und somit auch die Spieler:innen ansprechen, die keine Erfahrung mit Motorrädern oder Simulationen haben.

Es kann im Game zu jeder Zeit zwischen Arcade und Pro geswitcht werden, was es sehr easy macht, das eigene Können auszutesten. In beiden Modi können Spielende das Fahrerlebnis nochmal genau auf ihre Bedürfnisse anpassen.

Im direkten Vergleich bei einem Flat Track-Rennen war der Unterschied klar im Handling spürbar. Im Pro-Modus ist die Maschine ständig ausgebrochen, hat mehr gewackelt und ich hatte deutlich mehr Schwierigkeit um die Kurve zu kommen. Der Arcade-Modus fühlt sich im direkten Anschluss beinahe leichtgängig an. Es braucht deutlich mehr Einwirkung, um einen Sturz zu verursachen.

Der Arcade-Modus macht MotoGP 25 aber trotzdem nicht unbedingt easy. Besonders im Regen sind Stürze auch hier schwer zu verhindern. Außerdem bleibt die Lenkung mit dem Joystick bei Motorrädern deutlich schwieriger als bei Autos.

Tipp für Anfänger: Zuerst im Pro-Modus spielen, dann fühlt sich Arcade deutlich machbarer an.


2. Gegen die KI

Der Arcade-Modus soll also weniger erfahrene Racer in die Welt von Moto GP bringen. Das macht dieser auch nicht schlecht, solange die in der Voreinstellung automatisch aktivierte adaptive Schwierigkeitsstufe deaktiviert wird.

Diese adaptive Schwierigkeitsstufe sorgt dafür, dass sich die Stärke der NPCs an die eigene Leistung anpasst. An sich smart, funktioniert in der Karriere aber nur bedingt. Im Training und Qualifying gelangen mir zunächst gute Platzierungen. Dann griff die adaptive Schwierigkeitsstufe, um mir das finale Rennen schwieriger, aus Sicht des Spiels passender, zu gestalten. Ergebnis: Die KI wurde unschlagbar und ich schlichtweg durchgereicht.

Diese Anpassung leidet scheinbar unter der Annahme, dass, sobald bei niedriger Schwierigkeit gute Ergebnisse erzielt werden, ein Profi am Controller sitzt. Dass Anfänger vielleicht nur gerade so die Poleposition geschafft haben, wird nicht einberechnet und sorgt für eine völlig falsche Anpassung der KI im Grand Prix.


3. Abwechslungsreich

Dank der vielen Modi bietet MotoGP 25 angenehme Abwechslung. Die lebt natürlich von den zahlreichen Maschinen der Teams, genauso wie den Bikes im Race Off. Diese unterscheiden sich alle stark und geben auch je nach Spielerlebnis ein ganz anderes Feeling.

Die Möglichkeit in der Karriere nach jedem Rennen Aufbesserungen vorzunehmen sind ein cooles Feature. Wie viel Einfluss die vorgenommenen Änderungen dann wirklich haben, konnte ich als Motorrad-Laie jedoch nicht klar festmachen. Sollte jedenfalls das Ergebnis Spielende nicht zufriedenstellen, wird nach den erfolgten Änderungen bei weiteren Nachbesprechungen noch mal nachgefragt – ergo kann immer weiter verbessert werden.

Ebenso hat das Wetter Einfluss auf das Fahrerlebnis, selbst in Arcade-Modus ist der Unterschied stark spürbar.


4. Schöne Maschinen, schräge Menschen

Die Motorräder und Co. sehen top aus, die Strecken können sich auch sehen lassen. Die Menschen sind im Vergleich schwach. Die Optik hapert manchmal bei Crashes im Rennen. Genau genommen musste ich hier manchmal doch etwas lachen, wenn die Fahrer wie leblose Puppen durch die Gegend kullerten, dann wie ein nach Luft schnappender Fisch am Rücken lagen und zappelten, bis sie sich in Luft auflösten.


5. Wackliger Mehrspieler

Der lokale Mehrspieler funktioniert grundsätzlich gut und ohne lange Ladezeiten. Einen Bug gibt es aber leider doch: Die Ideallinie wird entweder gar nicht oder falsch angezeigt. Beim ersten Versuch switcht die Anzeige der Ideallinie immer wieder zwischen den beiden Spielenden. Lustigerweise mit dem Effekt, dass mein Mitspieler und ich jeweils die Ideallinie des anderen gesehen haben, selbst aber keine hatten. Beim Neustart ist die Linie dann bei beiden ganz verschwunden und nicht mehr aufgetaucht.

Splitscreen

Fazit: Macht vielleicht auch Anfängern Spaß

MotoGP 25 bleibt auf der Linie der Vorgänger und bietet doch genug Neues, um Fans zu begeistern. Besonders gefallen hat mir der Modus "Race Off", der ein etwas anderes Setting und ganz neues Fahrgefühl zulässt – eine super Abwechslung neben den klassischen Einzelspieler-Modi.

Die Karriere ist dank Arcade-Erlebnis sowohl für Anfänger als auch Pros ein kurzweiliger Spaß. Wichtig ist jedoch einen scharfen Blick auf den Schwierigkeitsgrad zu werfen und bei Bedarf die automatische Anpassung der Schwierigkeit inmitten eines Rennwochenendes zu deaktivieren. Zudem bleibt das Spiel auch auf leichter Stufe herausfordernd, da die Bewegungsabläufe der Bikes für Neulinge erst zu erlernen sind. Das könnte so manche Spieler:innen doch etwas frustrieren.

MotoGP 25 mag zwar leidenschaftliche Arcade-Racer nicht voll begeistern, bleibt aber eine gut gelungene Fortsetzung, perfekt für Fans der Rennserie, macht aber auch ganz ohne Wissen über das reale Vorbild Spaß.

Pros


Für Simulations-Fans sowie Rookies geeignet
Auch im Arcade-Modus gefühlt realitätsnah
Viele Spielmodi
Verbesserter Sound
Avatar und Bike können individuell gestaltet werden


Cons


Menschen optisch nur okay
Auch im leichten Modus recht anspruchsvoll
KI nicht immer logisch
Lokaler Mehrspieler ohne Ideallinie