Zypern entdecken – Luder, Blüten und Wein

Was Zypern im Frühling bietet? Wein, lebendige Kultur und die Spuren einer Göttin.

Die untergehende Sonne taucht blutrot ins Meer. Es ist 17.30 Uhr am Sunset Point in Paphos an einem kühlen, aber schönen Frühlingstag. Ich befinde mich auf ­Zypern, der Insel der Götter.
Hier wurde Aphrodite aus dem schäumenden Meer geboren, hier besticht die Landschaft im Frühling mit blühenden Mandelbäumen, wilden Kräutern und Orchideen. Der abendliche Sonnenuntergang ist ein zusätzliches Highlight ­einer Entdeckungsreise über die Insel, denn ­Zypern kann mehr als nur Sommerurlaub.

Schnee, Ikonen und Wein

Die drittgrößte Mittelmeerinsel war einst großflächig bewaldet, doch für den Kupferabbau wurden weite Teile jahrhundertelang gerodet. ­Große Bäume sind daher erst ab ca. 800 Metern Meereshöhe zu finden. Deutlich wird das auch auf unserer Fahrt ins Tróodos-Gebirge: Hohe Nadelbäume säumen die Serpentinen. Unten ist die Erde rot, weiter oben wird sie dunkler. Teilweise ist sie sogar mit Schnee bedeckt. Es gibt sogar einen Rodelverleih.

Ein sehenswertes Ziel im Gebirge ist die zum Unesco-Welterbe ge­hörende byzantinische Scheunendachkirche Agios Nikolaos tis Stegis. Äußerlich eine ­Scheune, beherbergt sie innen 900 Jahre alte Ikonenmalereien und Fresken. "Damals vermittelten die Geistlichen den Glauben mit Ikonen“, erklärt ­unser Guide Pantelis. "Da die Menschen nicht ­lesen konnten, wurde ihnen so die Bibel erklärt."

Wer sich für Ikonen interessiert, sollte auch dem Kloster Chrysorrogiatissa einen Besuch abstatten. Es liegt rund 40 km von Paphos entfernt und bietet neben einer Ikonen- und Kunstschatzsammlung eine tolle Aussicht sowie von Mönchen gekelterten Wein.

Apropos Wein: Auf Zypern gibt es einen florierenden Weinbau. Die einheimische Weinsorte Xynistéri dominiert die Speisekarten und kann besonders idyllisch beim Besuch der örtlichen Weinbauern, z.B. beim Weingut Gerolemo oder im Dorf Omodos verkostet werden.

Antike Stätten

"Wir hatten vermutlich mehr Herrscher als Aphrodite Liebhaber", erzählt Pantelis. Aufgrund der günstigen geografischen Lage und wegen des Kupferreichtums war die Insel begehrt und wurde von wechselnden Mächten regiert.

Davon zeugen Relikte wie der Archäologische Park in Paphos. Ebenso das von Erdbeben zerstörte Kourion, das wichtigste Stadtkönigreich des antiken Zyperns. Aus der Zeit als britische Kronkolonie stammt der Linksverkehr. Er begleitet uns auf unseren Fahrten ebenso wie die auffällige terrassenförmige Landschaft.

Kourion entdecken

Wo die Mandeln blühen

Die milden Frühlingstemperaturen lassen die Natur früh im Jahr sprießen. Die Landschaft ist von niedrigen Bäumen, Büschen, Kräutern und unzähligen blühenden Mandelbäumen geprägt.
Letztere dienten laut Pantelis früher als Markierung der Grundstücksgrenzen. Die weiß-rosa Pracht ist aber nur zwischen Jänner und März zu sehen. "Die zypriotischen Mandeln schmecken am besten", lacht Pantelis. Exportiert werden sie nicht, aber mit etwas Glück findet gerade das Mandelfestival in Giolou statt, dem Mandeldorf in der Region Paphos. Hier wird der Mandel mit Tanz und hausgemachten Produkten gehuldigt.

Das göttliche Luder

Omnipräsent auf der Insel ist die Göttin der ­Liebe. "Aphrodite, unser Luder, hat es wild getrieben", lacht Pantelis. Der Zypriot erzählt mit viel Humor von den Eskapaden der Schutzherrin Zyperns. Hier liebte sie Adonis und betrog ihren Mann Hephaistos. Wer ihr nahe sein will, sollte ihren Geburtsort, den Aphrodite-Felsen, be­suchen. Der Legende nach soll dreimaliges Umschwimmen des Felsens bei Vollmond für ­Jugend und Schönheit sorgen. "Kann nicht schaden", denke ich und tauche die Zehen ins Meer, vielleicht reicht das!

Wandern im Akamas Nationalpark

Ein weiterer Ort, wo der Göttin gedacht wird, sind die sogenannten ­Bäder der Aphrodite – natürliche Wasserbecken, zu ­denen Wanderwege durch den Akamas Nationalpark führen. Während der Wanderung lohnt sich auch der Blick auf den Boden. Dort verstecken sich nämlich rund 40 kleine endemische Orchideenarten. Zum Abschluss stehe ich erneut am Sunset Point und verabschiede mich von der Insel. Nicht nur das Meer wirkt verjüngend, sondern die ganze Insel. Sie ist tatsächlich göttlich.

Information & Buchung


Die 3-größte Mittelmeerinsel ist in rund drei Stunden von Wien aus zu erreichen. Flüge gibt es z.B. Von Wien nach nach Larnaca mit Austrian oder Paphos mit Ryanair.
Achtung Uhrzeit: Auf Zypern muss die Uhr eine Stunde nach vor werden. 
Zypern ist eine Ganzjahres-Badedestination: Auch in der Nebensaison ist das Baden möglich, wenn auch eher für Hartgesottene. Die Temperaturen liegen zwischen 12 bis 20 ˚C, im Wasser zwischen 17 bis 21 ˚C. Milder ist es im Herbst bei rund 24 ˚C und einer Wassertemperatur von ca. 22 ˚C bis November.
Hoteltipp: Während der Nebensaison haben nicht alle Hotels geöffnet. In Paphos werden Urlauber z.B. im Constantinou Bros Athena Beach Hotel fündig. Das Hotel liegt direkt an der Strandpromenade von Paphos, hier gibt es genügend Raum für Familien, Gruppen und Paare. Mit Indoor-Pool für kalte Tage und großem Outdoor-Pool Bereich nur wenige Meter vom Strand entfernt.




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ÖAMTC-Länderinformationen: Zypern