Tipps für den Urlaub mit Hund

Der Urlaub ist gebucht, die Koffer sind gepackt und der Entschluss, den Vierbeiner mitzunehmen, gefasst. Wir haben die wichtigsten Infos zusammengefasst und Tipps von Experten eingeholt. Los geht's!

Egal mit welchem Transportmittel gereist wird, einige Dinge sollten immer mit dabei sein, wie das Lieblingsspielzeug oder die Lieblingsdecke. Die vertrauten Gerüche erleichtern dem vierbeinigen Freund die Reisestrapazen und sorgen für weniger Stress beim Reisen.

Gleiches gilt fürs Futter: Vertrautes ist gut und definitiv besser fürs Seelenwohl als Neues. Wie beim Menschen sollte auch für den Vierbeiner eine kleine Reiseapotheke für Notfälle mitgeführt werden. Hier kommt es auf Zeckenzange, -halsband, Verbandsmaterial und eventuell notwendige Medikamente an. Über den Inhalt sollte mit dem Tierarzt vor der  Reise gesprochen werden.

Wie so eine Reise mit Hund ablaufen kann, hat Redakteur Alexander Fischer ausprobiert. Mit Sack und Pack und (natürlich) Vierbeiner im Anhang machte sich die Familie auf nach Dänemark. Soviel sei verraten – faul war im Staate Dänemark nur eine: Hundedame Brownie. Sie hat den Urlaub so richtig genossen...

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Expertentipps

Wir sprachen mit Tierarzt Dr. Michael Leschnik von der Veterinärmedizinischen Universität Wien über notwendige Dokumente, Pausen und worauf Hundebesitzer/-innen vor einem Reiseantritt achten sollten. 

— Welche Dokumente sind bei einer Auslandsreise mit Hund notwendig?

Michael Leschnik:Der EU-Heimtierausweis ist nicht nur wie ein Reisepass für das Tier, sondern auch ein Impfdokument, in dem die für den Grenzübertritt notwendigen Impfungen aktuell und gültig eingetragen sein müssen. Das ist in der EU zumindest die Tollwutimpfung.

Bei Reisen außerhalb der EU gilt es einiges zu bedenken und gut zu planen. Hier kommt es nicht nur auf den Zielstaat, sondern auch auf den Weg dorthin an. Bei jedem Grenzübertritt muss man sich über die Bedingungen für die Ein- und Ausreise informieren. Und nicht vergessen, dass man auch wieder mit dem Hund zurück nach Hause will. Daher ist es wesentlich abzuklären, was bei der Wiedereinreise in die EU notwendig ist. Generell sind die Länderbestimmungen zu beachten, vor allem bei exotischen Ländern wie z.B. Indien oder Afrika ist es wichtig, sich genau zu informieren.

— Würden Sie grundsätzlich von exotischen Destinationen abraten?

Michael Leschnik:Eher ja. Es ist allerdings so, dass wir mittlerweile reisende oder auch importierte Hunde aus der ganzen Welt vorgestellt bekommen. Es wird immer einfacher und geht immer schneller. Man kann den Hund in die meisten Länder mitnehmen, natürlich gibt es Ausnahmen wie Australien oder Neuseeland, die sehr strenge Bestimmungen haben. Von der Warte des Hundes aus gesehen, sollte man jedoch überlegen, ob sich der Hund die Reise und den Aufenthalt dort auch wünschen würde. Hunde sind einfach nicht dafür geboren, acht Stunden in der prallen Sonne am Strand zu liegen.

— Worauf ist bei der Reise zu achten?

Michael Leschnik:Beim Transport im Auto sollten Käfig- und Hundegröße aufeinander abgestimmt sein. Der Hund muss die Gelegenheit haben, sich hinzulegen, sich umzudrehen und aufzustehen. Beim Autofahren sollte alle 30 bis 60 Minuten eine Pause gemacht werden. Und spätestens alle ein bis zwei Stunden eine größere Pause von rund 15 Minuten.

Ein gut klimatisiertes Bahnabteil, in dem sich der Hund etwas bewegen kann, ist auch eine gute Reisemöglichkeit. Ein Problem können dabei allerdings die regelmäßigen Pausen sein.

— Sollte man auch Pausen einplanen, wenn man nachts fährt?

Michael Leschnik:Auch wenn der Hund schläft, sollte man alle paar Stunden stoppen und rausgehen.

— Was ist bei einer Flugreise, sollte ein Tier dafür medikamentös ruhiggestellt werden?

Michael Leschnik:Das würde ich eher nicht empfehlen. Da bei einem sedierten Tier während Turbulenzen viel mehr Verletzungsgefahr besteht. Wichtig ist auch, dass der Hund vor so einer Reise aus Tierschutzgründen an die Transportbox gewöhnt sein muss. Er sollte, je nach Flugdauer, auch nüchtern sein, aber trotzdem Wasser zur Verfügung haben. Fernreisen und lange Flugzeiten sollte man sich wirklich gut überlegen. Eine Flugreise ist sowohl für große Hunde, die im Frachtraum transportiert werden, als auch für kleine Hunde in der Kabine sehr stressig.

— Was muss man im Sommer bedenken?

Michael Leschnik:Hunde können nicht schwitzen und sind daher sehr wärmeempfindlich. Hier geht es nicht nur darum, dass manche Menschen den Hund im Auto sitzen lassen und er sich dabei überhitzt. Auch zu viel Spielen mit dem Hund bei Hitze ist schlecht. Zu uns kommen Hunde mit Hitzschlag, die im Hochsommer mehrere Stunden einem Ball oder Frisbee im Wasser nachgelaufen sind. Aber das warme Wasser kühlt den Hund nicht ausreichend, wenn er sich den ganzen Tag bewegt. Das ist eine zu große körperliche Belastung.

Schatten, Wind und Wasser sind wichtig, denn Trinken und Hecheln sind für einen Hund die einzigen Möglichkeiten, sich selbst innerlich zu kühlen. Die äußerliche Kühlung von Fell und Haut mit Wasser nicht vergessen. Auch Hunde können einen Sonnenbrand bekommen und sollten mit spezieller Sonnencreme geschützt werden. Empfindlich sind vor allem Nasenrücken und Ohrenspitzen. Darauf sollte besonders geachtet werden, denn auch beim Tier kann sich nach einem Sonnenbrand Hautkrebs entwickeln.

— Haben Sie noch generelle Tipps?

Michael Leschnik:Rechtzeitig vor dem Urlaub an Impfungen, Zecken- und Mücken-Prophylaxe denken. Kontakt mit dem Haustierarzt aufnehmen, Reise und Prophylaxe-Maßnahmen besprechen. Sich auch über Tierärzte am Zielort informieren für den Fall, dass der Hund erkrankt. Kleine Reiseapotheke: Zeckenzange zusätzlich zur Autoapotheke, etwaige Medikamente mit dem Tierarzt besprechen.


Zur Person:

Priv.-Doz. Dr. med. vet. Michael Leschnik arbeitet sowohl an der Veterinärmedizinischen Universität Wien als auch in der Tierklinik Parndorf. Er ist auf Neurologie, Infektionsmedizin und Interne Medizin bei Heimtieren spezialisiert.

www.vetmeduni.ac.at
www.tierklinik-parndorf.at

Wie verreise ich mit dem Hund

Info: Reisen ins Ausland

Geht's im nächsten Urlaub ins Ausland, benötigt das Haustier einen EU-Heimtierausweis. Dieser ist beim Tierarzt erhältlich und belegt, dass das Tier gechipt und gegen Tollwut geimpft ist. In einigen Ländern gibt es zudem noch zusätzliche Einreisebestimmungen, diese reichen von Bandwurm-Behandlungen (z.B. Großbritannien, Finnland) über Tollwut-Antikörpertests (zB. Türkei) oder Gesundheitszeugnisse (z.B. Russland). Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.oeamtc.at/laenderinfo/

Mehr zum Thema Reiseplanung mit Hund

www.sozialministerium.at

So verreist man mit Hund...

... im Auto

Eine sehr beliebte Reisevariante mit dem Haustier ist die Autoreise. Nicht nur ist es relativ unkompliziert, alles im Wagen zu verstauen, es ist auch die wohl für den Hund angenehmste Reisealternative. Denn schließlich geht es auch darum, sowohl Tier als auch Besitzer/-in eine stressfreie Reise zu sichern. 
Mehr zum Thema Tiersicherung im Auto unter: www.oeamtc.at/thema/ladung-transport/

Hunde-Transport im Auto

Wie transportieren Sie das Tier im Auto richtig und welche Möglichkeiten gibt es? Im nachfolgenden Video beantworten wir einige Fragen dazu:


... im Flugzeug

Ist die Urlaubsdestination weit entfernt, kommt man um eine Flugreise nicht herum. Allerdings bedeuten Flüge mehr Stress für das Tier, sollten also gut überlegt sein. Damit die Reise mit dem Vierbeiner im Flieger so reibungslos wie möglich klappt, gibt's einiges zu beachten:

... im Wohnmobil

Camping erfreut sich immer größerer Beliebtheit, speziell in den vergangenen Monaten. Natürlich wollen Hundehalter/-innen ihre Tiere nicht unbedingt bei Fremden einquartierten, sondern lieber mitnehmen. In Wohnmobilen gelten dabei die gleichen Transportbestimmungen wie in Autos.

... mit dem Fahrrad

Allseits beliebt bei Frau- und Herrchen ist das Gassigehen mit dem Fahrrad. Hier gilt es folgendes zu beachten: Der Hund darf nicht an der Leine neben dem Rad mitlaufen. Diese <a href="https://www.oesterreich.gv.at/themen/freizeit_und_strassenverkehr/haustiere/Mitnahme-von-Tieren-mit-dem-Fahrrad.html" onclick="window.open(this.href, '', 'resizable=no,status=no,location=no,toolbar=no,menubar=no,fullscreen=no,scrollbars=no,dependent=no'); return false;">Regelung</a> gilt laut StVO für alle Straßen mit öffentlichem Verkehr, dazu zählen auch Radwege. Bei Nichteinhaltung droht eine Geldstrafe.

... im Zug

Auch mit dem Zug lässt es sich mit dem vierbeinigen Freund gut verreisen.


Wichtig dabei ist die richtige Sicherung des Hundes mit Maulkorb und Leine.
Der Hund sollte während der Fahrt am Boden bei Besitzer/-in sitzen.
Übrigens darf auch der Wuffi nicht schwarzfahren!


Kosten: 10 Prozent des Standardtickets (mindestens aber zwei Euro).

Ausnahmen: im Behindertenpass eingetragene Assistenzhunde und kleine Hunde im geeigneten Transportbehälter fahren kostenlos. Assistenzhunde sind von der Maulkorb-Pflicht ausgenommen und dürfen bei Besitzer/-in am Boden sitzen. 
 

Nähere Infos zur Zugreise bspw. in den ÖBB oder bei der Deutschen Bahn.
Tipps für die Bahnfahrt mit Hund