So buchen Sie am günstigsten

Preise für Hotelzimmer und Flüge schwanken täglich – manchmal sogar stündlich. Hinter diesem Auf und Ab steckt das Dynamic Pricing. Erfahren Sie, wie die Preisalgorithmen funktionieren, wann Sie wirklich am günstigsten buchen und mit welchen Tricks Sie Geld sparen.

Stellen Sie sich vor, Sie suchen nach einem Hotel in Barcelona für ein verlängertes Wochenende im Frühling. Am Montagabend sehen Sie auf einer Hotelbuchungs-Plattform ein Doppelzimmer für 145 Euro pro Nacht. Zwei Tage später, als Sie noch einmal schauen, liegt der Preis plötzlich bei 169 Euro. Auf dem Handy Ihres Partners werden 159 Euro angezeigt, während Ihr Laptop Ihnen sogar 175 Euro zeigt. Genau diese Situation erleben viele Reisende – dahinter steckt Dynamic Pricing.

Dynamic Pricing einfach erklärt

Steigt das Interesse an einem Hotel oder Flug, ziehen die Preise an. Bleiben die Betten oder Plätze leer, sinken sie – je nach Angebot und Nachfrage. Aber auch der Gerätetyp ist entscheidend: Verschiedene Preise entstehen unter anderem auch, weil Anbieter den Gerätetyp auslesen. Nutzer von Apple-Geräten zahlen häufiger ­höhere Preise. Auch Saison und Events sind entscheidend: Sobald eine Stadt Marathon, Messen oder Festivals ausrichtet, steigt die Nachfrage schlagartig und die Preise springen. Wenn das verlängerte Wochenende zufällig auf ein lokales Fest fällt, zahlt man deutlich mehr.

"Die Vorreiter waren die Billigfluglinien – in Europa allen voran Ryanair. Ob man die Airline mag oder nicht: Sie haben Dynamic Pricing perfektioniert", betont Luftfahrt-Experte Kurt Hofmann. "Auch klassische Airlines wie Austrian und Lufthansa ziehen inzwischen nach. Letztere passt ihre Preise täglich bis zu 1.000 Mal an."

Heute kalkulieren komplexe Algorithmen und sogenannte Pricing Engines die ­Tarife weitgehend automatisch. Sie analysieren in Echtzeit zahlreiche Faktoren: Nachfrage, verfügbare Kapazitäten, Konkurrenzpreise, Buchungszeitpunkt, Tageszeit, Saison, Wetter, lokale Veranstaltungen sowie das Nutzerverhalten. ­Dynamische Preise sind mittlerweile Standard – im Flug- und Bahnverkehr ebenso wie bei Fähren, Hotels, Pauschalreisen und Kreuzfahrten. Sogar die Eintrittspreise für Museen oder Freizeitparks variieren, denn hier ist eine Onlinebuchung meist günstiger. Selbst Bergbahnen arbeiten inzwischen nach diesem Prinzip. Im größten Skiverbund Salzburgs, Ski amadé, lohnt sich beispielsweise der Vorverkauf: Tickets sind hier deutlich günstiger.

Wann ist der beste Buchungszeitpunkt?

Für Hotelgäste heißt das laut Christoph Taussig, Experte für Umsatzoptimierung und Digitalisierung bei der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV): "Früh­bucher profitieren fast immer von günstigeren Konditionen. Nur in den seltensten Fällen werden in Hotels mit professioneller Preisgestaltung die Preise reduziert. Last-minute-Angebote sind deshalb meist ein Marketinginstrument und weniger eine echte Vertriebstechnik."

Auch Thomas Oppenheim, Leiter von ÖAMTC Reisen, empfiehlt den Frühbucher-Vorteil zu nutzen: "Besonders, wenn ein bestimmtes Hotel, eine spezielle Zimmerkategorie oder ein konkreter Flug relevant sind, sollte man so früh wie möglich buchen." Für den Sommer 2026 konnte man erstmals sogar schon im Oktober buchen. Sein Tipp für Kinder-Specials der Reiseveranstalter: ­Diese sind bis Ende Jänner 2026 buchbar, werden aber manchmal verlängert – je nach Angebot und Nachfrage.

Das gilt genauso für Mietwagen. "Hier rate ich ebenfalls: sofort und früh buchen, denn kosten­lose Stornierung und etwaige günstigere Neubuchung sind bei uns ohnehin jederzeit möglich", so Oppenheim. Buchungen möglich unter www.oeamtc-mietwagen.at

Der bisherige Trend zu kostenlosen Hotelstornierungen, teilweise sogar bis zum Anreisetag, wird derzeit von einem neuen abgelöst: günstigere Tarife ohne Möglichkeit zur Stornierung, weiß der Reise-Experte. Passende Stornover­sicherungen für das ganze Jahr lassen sich beispielsweise beim ÖAMTC abschließen.

Direktbuchung oder Plattform – was lohnt sich?

Wer das Auf und Ab der Plattformen vermeiden will, kann meistens direkt buchen. "Viele ­Hotels setzen bewusst auf den Direktvertrieb über die eigene Website, per E-Mail oder Telefon", erklärt Christoph Taussig von der ÖHV. "Die besten Angebote findet man oft direkt beim Hotel." Manche ­Buchungsplattformen verlangen Provisionen von 15 bis 25 Prozent – Kosten, die oftmals in den Plattformpreisen eingerechnet sind.

Die sogenannte Bestpreisklausel, die Hotels zwang, auf ihrer eigenen Website keine günstigeren Angebote zu machen als auf Plattformen, wurde im Herbst 2024 vom Europäischen Gerichtshof für kartellrechtswidrig erklärt. Booking.com musste die Preisbindung im Europäischen Wirtschaftsraum daraufhin abschaffen.

Flüge clever buchen

Wenn Airlines ihre Preise mehrmals täglich anpassen, gibt es den einen günstigen Moment? "Ich würde Dienstagabend, ab 20 oder 22 Uhr, Preise vergleichen und dann buchen", empfiehlt Flugexperte Hofmann. "Viele Angebote werden nach dem Wochenende angepasst – ausprobieren lohnt sich."

Beratung und Pauschalreisen: Wann Reisebüros punkten

"Wer flexibel ist, hat die besten Chancen auf gute Angebote und Preise", so Oppenheim. "Bei lang geplanten Traumreisen sollte man aber nicht daraufsetzen." Für manche Ziele – etwa die Türkei, Griechenland, Ägypten oder große ­Hotelketten in Thailand – sind über Reisebüros gebuchte Pauschalangebote oft günstiger als die Einzelbuchung von Flug und Hotel. Hinzu kommt, dass man durch das Pauschalreisegesetz rechtlich abgesichert ist.

Tipps und Spartricks für Ihre Buchung


Buchungszeitpunkt wählen: Flüge eher werktags buchen, Hotels besser abends. Manche Portale spielen zu bestimmten Uhrzeiten bewusst Rabatte aus.
Sparen kann man, indem man Flüge unter der Woche oder zu untypischen Zeiten wie spätnachts oder frühmorgens wählt.
Flexibel bleiben: Schon ein anderer Abflughafen oder eine Nacht früher/länger im Hotel kann den Preis ändern.
Preisalarme und Vergleichsportale nutzen, z. B. für ein Hotel in Barcelona einen Preisverlauf checken, bevor man zuschlägt. Zuerst online Preise vergleichen und dann immer auch direkt beim Hotel anfragen.
Alternative Plattformen prüfen. Auf Checkfelix sind die Flugpreise zum Beispiel sehr gut aufgelistet. Vorsicht: Nur die Anbieter, die den Vergleichsportalen etwas zahlen, sind vertreten.
Wenn ich ein Produkt, etwa einen Mietwagen oder auch das Hotelzimmer kostenlos wieder stornieren kann, dann schnell buchen. Falls sich der Preis ändern sollte, einfach neu buchen und danach stornieren.
Cookies löschen oder Inkognito-­Modus nutzen, um den Preisanstieg durch wiederholte Suchen zu vermeiden.
Mehrere Geräte vergleichen, da Laptop, Tablet und Smartphone unterschiedlich bepreist sein können.
VPN-Standort wechseln, z. B. auf einen günstigeren Zielmarkt, um regionale Preisunterschiede zu testen.

Clubvorteile für Mitglieder

Die ÖAMTC Reisebüros bieten die ganze Reisepalette weltweit an – egal ob individueller Reisewunsch bis zur Gruppenreise oder Kreuzfahrt – oftmals gepaart mit exklusiven Clubvorteilen wie vergünstigtem Mietwagenservice, preiswerten Fähren- und Flughafen-Parkplatztickets sowie speziellen Reiseversicherungen. Zudem unterstützt der ÖAMTC Reise-Service Clubmitglieder mit zahlreichen Informationsleistungen, die eine ideale Reisebegleitung ergeben. Vom gratis Reise-Infoset mit praktischen Faltkarten und Tipps für Sehenswürdigkeiten bis zur App "Meine Reise", mit der man stets alle reiserelevanten Infos zu Hand hat. Mehr Infos zu ÖAMTC Reisen und aktuellen Angeboten unter www.oeamtc.at/reisen.