Von Porto zum Portwein

Viele interessante Ausflüge und jede Menge Wissenswertes über Geschichte und Herstellung des Portweins – trotzdem ist die Flusskreuzfahrt auf dem Douro in Portugal total entspannend.

Ein leichtes Rütteln weckt mich. Es ist knapp vor sieben Uhr früh. Fahren wir schon? Per Knopfdruck öffnet sich das Rollo, ich blicke aus dem Panoramafenster unserer überschaubar großen, aber sehr zweckmäßig eingerichteten Kabine. Tatsächlich, die steilen Hänge des Flusstales mit den Weinterrassen ziehen an mir vorbei, der Morgen­nebel hebt sich, erste Sonnenstrahlen berüh­ren ganz oben die Bergketten. Das Ab­legen habe ich heute schon wieder verschlafen.

Auf dem Portweinfluss

Ich bin unterwegs auf dem Rio Douro, dem drittlängsten Fluss der Iberischen Halbinsel. Mein schwimmendes Hotel auf dieser einwöchigen Flusskreuzfahrt durch die Wiege des Portweines heißt Douro Spirit.
Start- und Zielhafen: Porto an Portugals Atlantik­küste.

Der Tagesablauf ist einfach: Ablegen zeitig am Morgen, Frühstück, während wir auf dem Fluss dahingleiten. Danach gibt’s kurz die Informationen zum bevorstehenden Tag und über die nächste Tour aus dem zusätzlich buchbaren Ausflugs-Paket – launig-charmant vorgetragen von Kreuzfahrt-Leiterin Rosi.

Die Eckdaten für den kommenden Tag wie Essens-, Schleusendurchfahrts- und Ausflugsabfahrts-Zeiten sowie die Wettervorhersage finden wir auch schon an jedem Vorabend auf einem Info-Blatt in unserer Kabine – so können wir jederzeit nachschauen und müssen uns nicht alle Termine merken.

Alternative: Abfahrt zu einem der Ausflüge gleich nach dem Frühstück. Dann zum Mittagessen zurück an Bord und Weiterfahrt auf dem träge dahinfließenden Douro.

Dessen Wildheit wurde ab den frühen 1970er-Jahren gezähmt, als die erste von nunmehr fünf Staumauern zwischen Atlantikküste und der Grenze zu Spanien gebaut wurde. So wurde der ganzjährige Frachtschiffbetrieb gesichert und so nebenbei für die Stromversorgung gesorgt. Heute profitieren vor allem die Passagiere der vielen Ausflugs- und Flusskreuzfahrtschiffe davon.

Die fünf Schleusen bis zur Grenze – und wieder retour – sind immer ein Spektakel. Viele Passagiere kommen aufs Sonnendeck, um zu beobachten, wie die Crew das Schiff zentimetergenau durch die engen Ein- und Ausfahrten manövriert. Die 1972 fertiggestellte Carrapatelo-Schleuse ist mit 35 Metern Hubhöhe eine der höchsten Europas. Ist die Douro Spirit oben angekommen, müssen sich alle Passagiere hinsetzen, denn wir kommen ganz knapp unter einer Brücke raus. Der Funkmast ist schon vorher umgelegt worden, das Sonnendach ebenfalls. Sogar das Dach der Brücke muss abgesenkt werden, sodass dem Kapitän nur noch Sehschlitze bleiben.

Auf dem Sonnendeck

Was für ein Genuss, entspannt die faszinierende Flusslandschaft vorbeiziehen zu lassen – vorzugsweise auf dem Sonnendeck oder, wenn der Atlantik grad wieder einmal viel Feuchtigkeit ins Landesinnere liefert, in der Schiffsbar am Bug: Durchs Panoramafenster haben wir einen Weitwinkelblick in Fahrtrichtung.

Manchmal, an engen Stellen, fahren wir knapp an riesigen Granitblöcken vorbei. Wir sind im April unterwegs, da wird der graue Fels durch Farb­tupfer unterbrochen – überall blüht gelber und weißer Ginster. Dann weitet sich das Tal wieder, gibt den Blick auf steile Hänge frei, die über und über mit Wein­terrassen überzogen sind – wie im Rheintal, an der Mosel oder in der Wachau. Nur stehen hier in der Region Alto Douro zwischendurch auch Oliven-, Orangen- und Zitronenbäume – und hier wachsen die Trauben für den Portwein.

Inmitten der Weinterrassen, die häufig durch Steinmauern gehalten werden müssen, entdecke ich wunderschöne Weingüter, ab und zu modern ausgebaut – aber auch sichtbar heruntergekommen oder ganz verfallen, weil Weinberge von größeren Winzern übernommen wurden.

Wir haben das Ausflugspaket gebucht

Sechs Ausflüge per Bus. Das Schiff legt an, die Busse warten schon. Wir besichtigen Burgruinen, Schlösser, Weingüter, Kirchen und Klöster. Alles nach Plan und getaktet. Aber jedes Mal nach den geführten Besichtigungen bleibt ausreichend Zeit zur freien Verfügung. Die einen schauen sich Parks oder Gebäude noch einmal genauer an, andere verkosten ein Glaserl in einer Portwein-Bar, rasten in einem Café oder kaufen Mitbringsel ein. Da ist dann auch die eine oder andere Flasche Portwein dabei. Allerdings schwingt immer der Gedanke ans maximale Koffergewicht auf dem Heimflug mit.

Eine wunderbare Tour führt uns zum 1880 erbauten Bahnhof von Pinhão, dessen Wände 1935 mit wunderbaren blauen Kachelbildern, den portugisischen Azulejos, dekoriert wurden – die Bilder zeigen typische Motive aus dem Weinbau. Viele Urlauber kommen hier mit dem Zug aus Porto an und der Bahnhof ist für sie quasi der Einstieg ins Abenteuer Dourotal. Danach geht’s hoch hinauf. Über enge Serpentinen, die gerade noch Bus-tauglich sind – Kompliment an unseren Chauffeur Manuel – erreichen wir die Quinta do Seixo. Von hier oben schaut alles ganz anders aus als von knapp über der Wasserfläche.

Die Quinta (Bauernhaus, landwirtschaftlicher Betrieb) ist ein altes Weingut in modernem Gewand und gehört zum Sandeman-Imperium. Wir werden von einer freundlichen Dame im Sandeman-Look – schwarzer Hut und schwarzer Umhang – durch die Anlage geführt. Wir erfahren, dass der Firmengründer aus Schottland stammte und da er auch Sherry im spanischen Andalusien erzeugte, kam er auf die Idee, ein gemeinsames Logo zu kreieren: spanischer Hut und portugiesischer Studenten-Umhang – der weltweit bekannte Don war geboren.

Unser weiblicher Guide im Don-Outfit erklärt, dass Portwein nach strengen Regeln erzeugt wird und eigentlich halbfertiger Wein ist. Die Gärung wird – abhängig vom Zuckergehalt der Trauben und anderen Kriterien – nach zwei bis vier Tagen durch Zugabe von Weingeist unterbrochen. Damit bleibt ein Teil des Fruchtzuckers unvergoren, der Port behält seine spezielle Süße. Die Lagerung sei für die Geschmacksnoten entscheidend. Wir stellen schnell fest: Das ist eine komplizierte Wissenschaft! Grundsätzlich gelte aber: Weiß (Branco), Rot (Ruby) und Rosé werden direkt in Flaschen abgefüllt. Die Tawnys reifen in Eichenfässern, bevor sie in Flaschen gefüllt werden. Ganz besonders gute Jahrgänge kommen nach langer Fass-Lagerung und Flaschenabfüllung ins Flaschen­lager, um als Vintage jahrelang weiter zu reifen.

Das Öffnen eines Vintage-Port

Wie ein solcher Vintage-Port geöffnet wird, zeigt uns am Abend Hugo, der Bar-Chef an Bord. Das passiert normalerweise bei großen Feiern, zum Beispiel zur Hochzeit. Denn in Portugal bekommen Kinder oft zur Taufe den Geburtstags-Port, der dann eben zu ganz besonderen Anlässen "geköpft" wird.
Vorab muss die Flasche einige Stunden ruhig stehen, damit sich die Schwebstoffe am Flaschengrund absetzten können.

"Welcher Tag ist heute?"

"Keine Ahnung, Dienstag oder Donnerstag. Ich schau’ aufs Tagesprogramm." So beginnt der Morgen in so mancher Kabine. Nach einigen Tagen des geregelten Bordlebens, in dem alles organisiert ist und man sich um fast nichts kümmern muss, vergisst man tatsächlich die Zeit.
Wieder auf dem Sonnendeck. Etwas oberhalb der Douro-Stausee-Wasserfläche begleitet uns schon ab Porto die Bahnlinie Linha do Douro. Vor dem Bau der Staudämme lag sie hoch über dem ungezähmten Fluss. Heute endet sie im kleinen Ort Pocinho. Der Rest der Trasse bis weit in den Osten nach Spanien hinein ist seit Jahrzehnten geschlossen und zugewuchert. Kleine, halb verfallene Bahnhöfe verbreiten ihren morbiden Charme. Die Pläne, die Trasse für Nostalgiezüge zu reaktivieren oder zu einem Rad- und Wanderweg umzubauen gibt es – aber bis dato blieb es bei Plänen.

Ich schaue auf der Brücke vorbei, Kapitän Ezequiel Marques hat nichts dagegen. Gelassen, scheinbar in sich ruhend, sitzt er am Steuer, besser gesagt am Joystick. Er erzählt, früher auf dem Atlantik unterwegs gewesen zu sein. Seit 2007 ist jedoch der Douro sein Refugium, das er lieben gelernt hat. Er schwärmt von "seinem" Fluss, während seine 79 Meter lange Douro Spirit mit knapp 20 km/h dahingleitet.

Ich liebe meinen Douro. Der Fluss, die Landschaft, alles ändert sich ständig, sieht Woche für Woche anders aus. Die Farben und Formen, die Vege­tation, es wird nie langweilig.

Ezequiel Marques,
seit 2013 Kapitän der Douro Spirit

Kirche mit Aufstieg

Der Wallfahrtsort Lamego ist ab Régua nach 25 Minuten mit dem Bus erreicht. Das kleine Bergstädtchen wirkt auf den ersten Blick mit den schmucklosen Wohnbauten nicht sehr einladend. Das ändert sich jedoch schlagartig, sobald das Mini-Zentrum erreicht ist. Wir besichtigen die alte Kathedrale und blicken von hier über einen schnurgeraden, von Bäumen flankierten Boulevard Richtung Berg im Südwesten. Dort oben thront die Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios, die über 613 Stufen zu erreichen ist. Die Treppe ist immer wieder durch Plateaus unterbrochen, deren Stützmauern mit blau-weißen Azulejo-Bildern dekoriert sind. Leider können wir nicht raufgehen, denn die Treppe wird grad renoviert. Also fahren wir mit dem Bus und gehen ein paar Plateaus runter, um einen Eindruck "von unten" zu bekommen. Und da schaut die Kirche gleich noch einmal so mächtig aus.
Danach flanieren wir ein bisserl durchs kleine Zentrum und genießen ein kühles Getränk in einem der kleinen Gassenlokale am Boulevard bevor es zurück zur Douro Spirit geht.

Hoch hinauf

Auf der Fahrt zur Quinta Avessada erzählt uns Reiseleiterin Joana, dass der Portwein seinen Erfolg eigentlich einem der vielen Kriege und einem Handelsstreit zwischen England und Frankreich verdankt. Dadurch wurde um 1700 die Versorgung mit französischem Wein abrupt unterbrochen. So kamen die Engländer als Ersatz auf den süßen Portwein. Das ist auch der Grund, warum heute so viele englische Namen bei den Port-Produzenten zu finden sind. Denn die geschäftstüchtigen Briten übernahmen bald die Logistik und bauten in Vila Nova de Gaia, am der Stadt Porto gegenüberliegenden Douro-Ufer, weitläufige Keller und Lagerhallen. Von hier wurde und wird der Portwein verschifft.

Auf der Quinta Avessada darf allerdings kein Portwein produziert werden. Sie liegt auf rund 600 Metern, aber die Trauben für Portwein dürfen nur unter 500 Metern Seehöhe angebaut werden. Luis Barros, Besitzer in siebenter Generation, schildert bei einem Rundgang auf seine ganz spezielle Art, die an Mr. Bean erinnert, die Produktion. So hätten seine Vorfahren beschlossen, herkömmlichen Wein und etwas Port-Ähnliches, den Favaios, zu erzeugen – gleiche Methode wie beim Portwein, nur die Weingeist-Zusetzung, die die Weingärung stoppt, passiert zu einem anderen Zeitpunkt. Wir stehen im Keller mit Fässern, in denen Wein seines Vaters, Groß-, Ur- und Ururgroßvaters lagert. Luis erzählt, pro Jahr mehrere Millio­nen Flaschen zu verkaufen – und blickt in unsere ungläubige Gesichter. Dann zeigt er eine Flasche: eigentlich ein 50-Milliliter-Fläschchen. Die hohe Zahl wird erreicht, weil der Moscatel de Favaios in ganz Portugal als Aperitif oder auch als kurzer Shot zwischendurch genossen wird. Während des mehrgängigen Abend­essens mit traditionellen Gerichten dürfen wir dann auch die herkömmlich produzierten Weine verkosten – begleitet von Luis’ Späßen und Erzählungen.

Portugiesischer Barock

In der Nähe von Vila Real besuchen wir den Palacio de Mateus (oder auch Casa de Mateus), ein Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert. Wir besichtigen die weitläufige Gartenanlage und einen Teil des immer noch bewohnten Palastes mit seinen fein geschnitzten Holzdecken. In der Schlossbibliothek finden wir alte Globen und eine Erstausgabe der „Lusiaden“ (Os Lusíadas): ein Epos des Dichters Luís de Camões, ein klassisches Werk der portugiesischen Literatur, das 1572 erstmals gedruckt wurde. Besonders bemerkenswert: Die Original-Kupferplatten der Kupferstiche sind ebenfalls ausgestellt.

Das Schloss ist vielen vielleicht vom Etikett des Mateus-Rosé bekannt, der in seiner bauchigen Flasche auch in Österreich zu kaufen ist.

Am Umkehrpunkt

Der östlichste Punkt ist am dritten Tag nach exakt 211 Kilometern erreicht: die Anlege­stelle Vega de Terrón gleich jenseits der spanischen Grenze.
Auf dem Abschnitt zwischen Pinhão und der Grenze zeigt sich das Douro-Tal von seiner allerschönsten Seite: Enge Passagen, in denen es ganz knapp an mächtigen Granitfelsen vorbeigeht, wechseln sich mit sanften Hügeln ab, die vom Ufer bis zum Kamm mit Weinterrassen überzogen sind. Je weiter es Richtung Spanien geht, desto weniger werden die Weinterrassen. Sie werden immer häufiger durch Olivenhaine abgelöst. Die Anlegestelle Vega de Terrón ist trostlos: Eine Kaimauer, ein Busparkplatz und ein Mini-Café – sonst ist da nix.
Nach dem Mittagessen fahren wir ins portugiesische Hochland. Über kurvige Straßen geht’s per Bus durch ausgedehnte Oliven- und Mandelbaum-Haine ins mittelalterliche Festungsstädtchen Castelo Rodrigo. Steil und eng sind die Gassen zwischen den immer noch bewohnten Steinhäusern, der Festungsruine und der Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Die Einwohner leben großteils von der Landwirtschaft und bieten ihre Produkte in kleinen Läden an: allerhand aus Kork, wie z.B. Schmuck, Taschen, Täschchen und Geldbörsen, Schnäpse und Liköre – und jede Menge Mandeln mit den abenteuerlichsten Aromen (Ingwer, Salz, geräuchert, mit Knoblauch, Schokolade, Kaffee, Lavendel und unterschiedlichen Gewürzen).

Ab nach Spanien

Eine Ganztagestour führt in die Universitätsstadt Salaman­ca in der spanischen Region Kastilien und León. Die Goldene Stadt verdankt ihren Namen dem gelblichen Sandstein, aus dem viele Kirchen und Paläste, die Gebäude an der Placa Major und die alte Universität erbaut wurden. Leider haben wir Nieselwetter, sodass die Pracht nur zu erahnen ist. Wir schlendern durch die Stadt, bewundern das Muschelhaus, dessen Fassade über und über mit Jakobsmuscheln verziert ist und die zwei aneinander gebauten Kathedralen. An deren Fassaden und an jener der alten Universität faszinieren die feinst gearbeiteten Steinmetzarbeiten im "Plateresken Stil" – Platero bedeutet "Silberschmied" und weist darauf hin, dass die Steinmetz- wie filigrane Silberschmiede-Arbeiten aussehen. An der jüngeren der beiden Kathedralen wurden die Reliefs jüngst renoviert. Die Steinmetze haben dabei eine uralte Tradition aufleben lassen: Vor Jahrhunderten verewigten die damaligen Künstler Motive aus ihrem Leben zwischen den Ornamenten – zum Beispiel Alltagsszenen, Haustiere oder Fabelwesen. Wer genau schaut, findet nun am Seitenportal einen Astronauten und ein raubtierähnliches Fabelwesen mit Dreikugel-Eisstanitzl.
Übrigens: Zwischendurch machen wir Pause bei einem typischen vielgängigen Tapas-Menü samt Flamenco-Begleitung.

Zurück in Porto

Den Ausgangspunkt unserer Kreuzfahrt erreichen wir am späten Nachmittag des vorletzten Tages. Der Kapitän hat günstige Schleusenzeiten bekommen und so können wir Richtung Sonnenuntergang unter den vielen Brücken von Porto durchgleiten. Wir fahren bis knapp an die Mündung in den Atlantik heran, wenden und laufen gleich noch einmal ein – von der Gegenseite liegen links Porto und rechts Vila Nova de Gaia in intensiven, warmen Farbtönen vor uns, weil wir die Abendsonne nun im Rücken haben.

Der letzte Tag gehört Porto. Wir fahren mit der Gondelbahn österreichischer Herkunft, deren Talstation gleich neben unserer Anlegestelle liegt, auf den Klosterhügel am Südufer. Von hier spazieren wir über Portos bekanntestes Postkartenmotiv in die Altstadt: die doppelstöckige Eisenbrücke Ponte Dom Luis I., die ein Schüler Gustave Eiffels konstruierte und deren Obergeschoß heute den Fußgängern und der U-Bahn vorbehalten ist.
Die Altstadt Portos breitet sich in Augenhöhe vor uns aus. Die alten Häuser sind an den steilen Abhang geschmiegt – bis runter zum Douro mit den vielen Ausflugsbooten tief unter uns. Das ist nichts für Leute mit Höhenangst. Wir streifen durch die Altstadt und genießen in einem der kleinen Cafés einige Pasteis. Das sind die sündhaft delikaten, mit Vanillecreme gefüllten Blätterteig-Schüsselchen, die in Portugal einen Status haben wie bei uns die Sachertorte.

Und am Abend machen wir noch einen Abstecher ins WOW, einem 2020 eröffneten Kulturviertel. Ein großer Komplex leerstehender und dem Verfall preisgegebener Portwein-Lagerhallen wurde in ein zusammenhängendes Museums-, Shop-, Restaurant- und Nachtlokal-Areal verwandelt. Da gibt’s – no, na – ein Portwein-Museum, den Pink Palace, ein Museum, das sich ausschließlich mit Rosé-Weinen beschäftigt, ein Porto-Stadtmuseum und Planet Cork, das Kork-Museum, das eindrucksvoll zeigt, dass Kork nicht nur als Stöpsel, sondern auch in der Industrie, der Architektur und für allerlei Praktisches des täglichen Lebens verwendet werden kann. Und in der Bridge Collection sind über 2.000 Gläser und Trinkgefäße aus der ganzen Welt zu bewundern. Wir finden uns nach Einbruch der Dunkelheit in der Bar Angel’s Share wieder, nehmen Port Rosé und Port Tonic mit Lemone (wie Gin Tonic, nur mit weißem oder rosé Portwein) und genießen den Blick über die Lagerhallendächer bis rüber zur beleuchteten Ponte Dom Luis I.

Eine kurze Stadtrundfahrt durch Porto mit Katherale und dem Azulejo-dekorierten Bahnhof bis raus an den Atlantik beendet unser umfangreiches Ausflugsprogramm. Finales Ziel: die Caves Ferreira. Die Führung durch die ausgedehnten Lagerhallen mit unüberschaubar vielen Weinfässern ist faszinierend, die größten davon fassen rund 72.000 Liter. Fast noch beeindruckender ist allerdings das Vintage-Flaschenlager. Wir können es kaum glauben – da gibt es sogar Port-Jahrgänge aus dem 19. Jahrhundert.

Und warum eine der allerältesten Flaschen von 1815 "Waterloo Vintage" heißt, darf sich jeder selber zusammenreimen.

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