Fluchtpunkte: Oasen für den kleinen Urlaub zwischendurch

Wo es sich lohnt, sich ein paar Tage zu verkriechen und es sich gut gehen zu lassen: einige Empfehlungen der Redaktion.

Menschen, deren Berufsleben von Hektik und Stress geprägt ist, fühlen sich am Ende der Woche oft ausgepowert. Und brauchen neue Motivation – sofort oder zumindest in absehbarer Zeit –, selbst wenn der nächste große Urlaub noch weit weg ist. Viele motivieren sich deshalb von Zeit zu Zeit mit einer kleinen Auszeit, einer ganz bewussten Flucht aus dem Alltag. Schalten ab und tun gar nichts – oder vielleicht auch einmal etwas ganz anderes als sonst. 

Wer sich’s leisten kann und auch will, setzt dafür gern auf Tapetenwechsel und fährt fort. Aufs Land, auf den Berg, an den See. Aber jedenfalls nicht allzu weit, denn die Anreise soll ja nicht in Stress ausarten oder gar Urlaubstage kosten. Hauptsache ist, am Ziel der kleinen Flucht kann man sich verwöhnen lassen, persönlich und individuell und nicht als Nummer in einem gesichtslosen Großhotel mit hunderten Zimmern.

Bei den Fluchtpunkten, die auto touring in unregelmäßigen Abständen vorstellt, handelt es sich deshalb in den allermeisten Fällen um kleinere, manchmal auch feinere Unterkünfte, die etwas haben müssen, das sie von anderen Häusern vor Ort unterscheidet – etwas, das sie einzigartig macht. Was? Das kann die Lage sein, das können aber auch das Konzept, die Küche oder Möglichkeiten sein, die den Gästen geboten werden. All das wird in den Fluchtpunkten beschrieben – von Redakteurinnen und Redakteuren des auto touring, die sich vor Ort ein Bild gemacht haben. Aber nur wenn sie das jeweilige Haus als Fluchtpunkt geeignet finden, kommt es zu einer Veröffentlichung. Etwa hier:

Fluchtpunkt für Sportliche

Ein Wow-Effekt folgt dem anderen im neueröffneten Mama Thresl im Salzburger Land: Kellnerinnen führen abends Luftakrobatik am Trapez über der Bar vor. Auf einer zwei mal vier Meter großen Screenwand werden Action- und Sportfilme gezeigt. Ein DJ sorgt immer von Donnerstag bis Samstag für guten Sound (um 0.30 Uhr ist Nachtruhe), ein Steak zum Niederknien gibt’s abends vom heimischen Rind oder vom iberischen Schwein mit Süßkartoffel-Pommes frites. Und wer sich einen edlen Tropfen dazu gönnt, für den wird die Flasche spektakulär über einen Kletterfelsen aus dem Weinschrank geholt, der sich über der Bar befindet. Das Team gibt dem Hotel eine Seele. Es ist einfach gut drauf, die Energie stimmt und die Gäste fühlen sich wohl. Außer vom 1. bis zum 26. November: Da machen alle nämlich Betriebsurlaub.

www.mama-thresl.com

Fluchtpunkt mitten am Berg

Das vor zwei Jahren neu eröffnete „Das.Goldberg“ befindet sich direkt an der Talabfahrt zur Schlossalmbahn in Bad Hofgastein. Den Sommer können Gäste noch im beheizten Naturbadeteich ausklingen lassen oder an dem 25 Meter langen Sandstrand relaxen. Aber auch mitten im Herbst oder an einem Schlechtwettertag ist jeder Tag ein Glückstag: Endlich ausreichend Zeit für den Wellnessbereich. Ob schaukelnd in den Designerliegen oder schwitzend in der Sauna – Gäste genießen jede Sekunde den Blick auf den Kurort und das Gasteinertal. Auch die Zimmer sind mit Panoramafenstern ausgestattet. Besonders schön ist das gezielt eingesetzte Altholz im gesamten Hotel. Ein Hit: das frische Bauernbrot und die eigene Kaffeerösterei. Für das Jahr 2016 sind geplant: acht neue Weißgold-Suiten mit privater Sauna. Tipp für den Winter: Gäste können ihre Schi direkt vorm Hotel anschnallen.

www.dasgoldberg.at

Fluchtpunkt für jede Jahreszeit

Seit 1968 ist das Hotel Moserhof am Millstätter See im Familienbesitz. „Letztes Jahr wurden der Wellnessbereich, 17 Zimmer, die Rezeption und die Terrasse erneuert“, erzählt Besitzer Gerhard Winkler stolz. „Auch unser Naturschwimmteich ist erst ein paar Jahre alt, und als nächstes ist das Hallenbad dran.“ Umgeben von den Nockbergen und den Hohen Tauern ist das Hotel ein Paradies für Wintersportler. Gerade wenn es um Ausflugstipps geht, ist Bergfex Winkler ganz in seinem Element und sprudelt nur so vor Ideen. Bis zum Betriebsurlaub, der von 27. Oktober bis 2. Dezember dauert, setzt das Vier-Sterne-Hotel ganz auf regionale Herbstküche – ganz ohne Geschmacksverstärker. Besonders gut: das zart gegarte Beiried. 

www.moserhof.com

Fluchtpunkt am See

Viele Hotels führen ja das Wort Romantik im Namen, hier aber ist tatsächlich Romantisches passiert. Gastgeberin Ines Gulewicz kam als Angestellte in die Seevilla – und fand in Chef Alexander ihren Märchenprinzen. Diese guten Vibrationen der jungen Familie schwingen durch das Haus, das in einer der besten Lagen des Landes direkt am Altausseer See im Salzkammergut liegt. Die schönsten Plätze in der Seevilla sind der gemütliche Brahms-Salon, das helle Restaurant, der Wellness-Bereich samt Schwimmad mit Aussicht und die Balkon-Zimmer mit See- oder Bergblick. Das genoss im Jänner auch "007" Daniel Craig, als er für den Dreh zum neuen James Bond "Spectre" am Altausseer See in der Seevilla logierte. Übrigens: Der Panorama-Spa der Seevilla wurde um eine rustikale Bio-Sauna und eine Salzstein-Infrarotkabine erweitert. Wichtig zu wissen: Kinder und Hunde sind in der Seevilla herzlich willkommen. Betriebsferien sind übrigens zwischen 8. und 24. Dezember.

www.seevilla.at

Fluchtpunkt im Wald

Holz, Holz, Holz. Alles ist hier aus Holz: die elf Chalets um den eigenen kleinen See, die 27 Zimmer des Hotels, die Sauna, die Hütte, die sich als Privat-Restaurant mit deftiger Kost bespielen lässt. Denn die Luft hier macht hungrig – speziell im Herbst. Denn mitten im Böhmerwald kann es am Morgen und am Abend schon frisch sein. Auch drumherum ist der harzige Duft des Hochwalds allgegenwärtig: beim Radeln am Schwarzenbergischen Schwemmkanal (Einkehr-Empfehlung: die Jausenstation Blauer Hirsch mit ihren Bauernkrapfen), beim Wandern am Moldau-Stausee, beim In-die-Ferne-Schauen von der nahen Aussichtswarte. Und zum Tagesausklang knistert das Holz im Kamin des Chalets.

www.innsholz.at