Sing mit Mai

Sie füllt Konzertsäle in Österreich und Deutschland, bringt Augen zum Leuchten und Stimmen zum Singen und freut sich über das dankbarste Publikum der Welt: Kinderliedermacherin Mai Cocopelli.

Für Mai Cocopelli ist ihre Arbeit Beruf und Berufung zugleich. Die 45-jährige Musikpädagogin lebt ihre Begeisterung für Musik und möchte sie an alle Kinder der Welt weitergeben. Unzählige Kinder wuchsen mit ihren Liedern auf, lernten Ukulele spielen und singen seither mit Begeisterung.

Insgesamt 13 Alben hat die Oberösterreicherin bereits veröffentlicht. Sie spielt mehrere Instrumente, singt auf Deutsch und Englisch, hat ihre eigene Online-TV-Show und ist nebenbei noch Mama einer Teenagerin. Mit auto touring spricht sie über ihre Musik, ihren Werdegang und ihre weiteren Pläne.

— Ist Mai Cocopelli dein richtiger Name?

Mai Cocopelli:Eine berechtigte Frage (lacht). Mit diesem Namen bin ich nicht zur Welt gekommen, aber ich erkannte sehr früh meine Berufung. Die Geschichte besagt, dass der "Kokopelli" als Indianer früher von Dorf zu Dorf zog, um mit seiner Musik Lebenslust und Freude zu verbreiten. Er gilt auch als Zeichen für Fruchtbarkeit, weil er Samen mitgebracht und verstreut hat. Um ihn ranken sich viele Geschichten und ich habe ihn mir auf den Oberarm tätowieren lassen, da ich das Gefühl hatte, dass wir zusammengehören.

Den Namen Mai habe ich erst später bekommen. Als ich schwanger war, wollte ich wissen, wie ich meine Tochter mit ihrem höchsten Potenzial ansprechen kann, und habe eine Frau getroffen, die diese Verbindung hören oder lesen konnte. Sie hat mir meinen Namen gegeben.

Am Anfang dachte ich: Wie kann man sich nur Mai nennen? Aber irgendwann hat es dann doch Resonanz in mir gefunden und seitdem heiße ich als Künstlerin Mai Cocopelli. Und es ist ein schöner Name, den man auf der ganzen Welt aussprechen kann.

— Bist du im echten Leben auch die Mai?

Mai Cocopelli:Das war ich mindestens zehn Jahre lang. Es war mir sehr wichtig, dass ich als Mai Cocopelli bekannt bin, vor allem auch in der Internetwelt. Ich habe das so richtig gelebt und gefühlt. Mittlerweile bin ich auch froh, dass ich wieder zu meinem bürgerlichen Namen zurückgefunden habe.

— Man darf dich also auch mit Barbara ansprechen?

Mai Cocopelli:Ja, aber nicht, wenn ich in meinem Kostüm bin.

— Wie hast du deine Figur weiterentwickelt?

Mai Cocopelli: Das war 2013, als ich meine CD "Einmal Weltraum und zurück" veröffentlicht habe. Man kommt von einer Reise immer verändert zurück. Und ich dachte, wenn man eine CD macht, in der es um den Weltraum geht, dann muss man von so einer Reise speziell verändert zurückkommen.

Außerdem ist das ungefähr mit meinem 40. Geburtstag zusammengefallen. Ich habe immer gesagt: "Wenn ich 40 bin, dann bekomme ich Dreadlocks." Da hat das gut gepasst, dass ich aus dem Weltraum retour gekommen bin und von meinem Abenteuer erzählen musste. Dieser Zeitraum im Jahr 2013 also war die Geburtsstunde meiner Dreadlocks und irgendwie sind die als Markenzeichen genauso geblieben wie meine bunten Stulpen und die bunten Doc Martens.

— Du spielst viele Instrumente. Mit welchem hast du begonnen?

Mai Cocopelli:Mein allererstes Instrument war die Flöte und ich muss gestehen, das war nicht mein Lieblingsinstrument. Ich habe sie bereits im Kindergartenalter gelernt, allerdings konnte ich mit Noten gar nichts anfangen und wollte lieber nach Gehör spielen. In meiner Ausbildung zur Kindergartenpädagogin habe ich dann zunächst Gitarre und später Klavier zu spielen gelernt.

— Und warum spielt dann der "Kokopelli" Flöte?

Mai Cocopelli:Das ist eine berechtigte Frage (grinst). Ich glaube, weil das früher einfach so war. Damals gab es Knochenflöten und die Geschichte der Gitarre ist sicher nicht so alt wie die des "Kokopelli". Es ist natürlich eine Überlieferung. Ich glaube, die neuen Cocopellis, so wie ich, die dürfen alle Instrumente spielen.

— Welche Instrumente spielst du noch?

Mai Cocopelli:Nach der Flöte kam das Akkordeon, das hat mich zehn Jahre lang begleitet und war teilweise größer als ich. Dann habe ich auch Klavier gelernt und irgendwann versuchte ich mich am Cello. Dabei musste ich schmerzlich feststellen, dass man ohne Üben, auch mit viel Talent, nur begrenzt weiterkommt. Didgeridoo habe ich auch ausprobiert. Und natürlich Ukulele.

— Wie bist du zur Ukulele gekommen?






Die Ukulele ist perfekt! Sie schaut auch so süß aus und klingt so gut.






Mai Cocopelli, Kinderliedermacherin
Mai Cocopelli:Durch meine Tochter, die ging damals in eine Privatschule und da durften die Eltern auch mitarbeiten… und ich war ganz schlecht im Putzen (lacht). Ich habe mir gedacht, ich mache lieber etwas, das den Kindern Spaß macht und sie persönlich bereichert. Deshalb habe ich ihnen beigebracht, Ukulele zu spielen. Ich hatte bereits eine zu Hause, aber erst durch die Beschäftigung mit den Kindern habe ich die Ukulele schätzen und lieben gelernt.

Die Kinder habe ich drei Jahre lang mit der Ukulele begleitet und sie sind mit diesem Instrument quasi groß geworden und gewachsen. Damals habe ich mich in das Instrument so richtig verliebt. Ich wusste ja aus eigener Erfahrung, wie sehr ich mich mit der Flöte geplagt habe und wie groß die Erleichterung ist, den Mund frei zu haben und auch noch singen zu können. Die Kinder waren sehr begeistert und viele haben später sogar noch andere Instrumente gelernt. Als das United Kingdom Ukulele Orchestra im Brucknerhaus auftreten sollte, durften wir als Überraschung für sie spielen. Die haben das so toll gefunden, dass wir sogar ihre Vorband sein durften.

— Warum ist die Ukulele dein Lieblingsinstrument?

Mai Cocopelli:Weil sie perfekt ist! Begleitet man sich selbst beim Singen, entwickelt man spielerisch ein Gefühl für Musik. Das Instrument schaut auch so süß aus und klingt so gut.

— Ukulele ist derzeit auch bei den Teenies sehr begehrt, nachdem Billie Eilish darauf spielt…

Mai Cocopelli:Ja, meine Tochter ist ein großer Fan und hat natürlich genau diese Ukulele daheim.

— Wie wichtig sind Noten?

Mai Cocopelli:Gar nicht, das ist ja das Tolle und daher macht es vor allem Kindern so viel Spaß. Die Akkorde können einfach personalisiert werden und schon mit zwei Akkorden kann man ein Lied spielen – also einfach mitsingen und ein Gefühl für die Musik entwickeln. Ich denke, das liegt in allen Kindern, da man von klein auf den Herzschlag der Mutter hört, dieser Rhythmus ist in uns drinnen. Ich glaube auch, wenn die Welt mehr Ukulele spielte, hätten wir vielleicht ein paar glücklichere Menschen hier (lacht). Mein neuer Slogan ist ja auch "Dein Glück ist greifbar."

— Dein Schaffen konzentriert sich auf Kinder – jetzt ist deine Tochter kein Kind mehr, als Kindergartenpädagogin arbeitest du derzeit auch nicht. Hast du so viele Kinder in deinem Umfeld, um deine Texte zu schreiben?

Mai Cocopelli:Ich habe mich das selbst schon öfter gefragt. Ich war auch schon an dem Punkt, wo ich mir dachte: Vielleicht habe ich jetzt genug Kinderlieder geschrieben. Ich habe 13 Alben veröffentlicht und irgendwann hört es ja vielleicht auch auf. Aber mein Herz ist einfach so offen für Kinder und Musik. Ich kann mir sehr schwer vorstellen, etwas anderes zu machen. Ich habe den schönsten Beruf und glaube, dass mich das auch jung hält.

— Schreibst du die Texte allein oder hast du Hilfe?

Mai Cocopelli:Einige Lieder wurden in Zusammenarbeit mit der Autorin Lena Raubaum geschrieben, ansonsten schreibe ich allein. Ich kann auch immer meine Tochter fragen, die hat ein gutes Gespür dafür.

— Woher nimmst du die Inspiration für deine Lieder?

Mai Cocopelli:Ich versuche nicht so kopflastig an die Dinge ranzugehen, sondern lasse alles mehr auf mich zukommen und entstehen. Es geht immer um das Gefühl – wenn das Gefühl da ist, dann kommt auch die Melodie. Ich empfinde es gar nicht so, dass ich die Lieder schreibe, die Lieder kommen zu mir.

Das war schon als 15-Jährige so, als ich mein erstes Lied geschrieben habe. Da hatte ich das Gefühl, dass da ein Raum ist, in dem ich sein darf und wo mir etwas eingeflüstert wird. Ich hoffe, wenn ich in dieser Verbindung bin, dann kommen auch noch mehr Lieder raus, auch wenn meine Tochter jetzt schon größer ist.

— Dein erstes Lied hast du also mit 15 geschrieben…

Mai Cocopelli:Das war ein Kindergartenlied. Ich war damals in der Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und musste den Kindern ein Nikolauslied beibringen und das war so ein schlechtes Lied. Aber ich konnte damals nicht sagen: Das kann man den Kindern nicht zumuten (grinst). Als brave Schülerin habe ich es ihnen beigebracht. Aber die Kinder waren so richtig aggressiv und sind aufeinander los gegangen, dass ich die Stunde abbrechen musste.

Natürlich habe ich eine schlechte Beurteilung bekommen, habe mir aber ausverhandelt, dass ich mir das nächste Lied aussuchen darf. Nachdem ich in den Liederbüchern keines fand, das mir gefiel, habe ich aus der Not selbst eines geschrieben.

Die Erfahrung hat mich gelehrt, wenn ich nicht begeistert bin, dann können es Kinder auch nicht sein. Dann habe ich das Lied "Flip Flap Zauberei" geschrieben. Es war Winter, es lag noch kein Schnee und ich dachte Zauberei wäre passend. Das Lied ist am Abend zu mir gekommen und ich habe es mir nicht aufgeschrieben, weil ich dachte, wenn es wirklich gut ist, dann merke ich es mir. Das war ziemlich riskant, das mache ich heute nicht mehr (lacht).

So entstand mein erstes Kinderlied und das Zauberhafte an dem Lied war, dass ich mir kein Argument ausdenken musste, warum wir es wiederholen sollten, sondern die Kinder wollten es immer gleich nochmal singen. Sie hatten tolle Ideen, brachten sich ein und der Clou war: Am Nachmittag hat es zu schneien begonnen. Das war meine Geburtsstunde als Kinderliedermacherin.


— Der Regenbogen ist ein zentrales Element in deinem Schaffen. Wie bist du darauf gekommen?

Mai Cocopelli:Das war eines meiner ersten Lieder, nachdem ich an der Musikschule gekündigt und mich selbstständig gemacht habe. Der allererste Auftrag war für die Regenbogenschule in Grieskirchen. Der Refrain ist sehr einfach, er geht sofort ins Blut über. Meine zweite Produktion war "Der Wundergarten". Da hatten wir einen großen Regenbogen auf der Bühne und mittlerweile ist das Regenbogenlied sowas wie mein Signaturlied, ohne das ich keine Bühne mehr verlassen werde.

— Du kannst auch Gebärdensprache?

Mai Cocopelli:Leider gar nicht. Ich bekomme immer nur einzelne Wörter mit. Ich habe aber das Glück, das ich Andrea Rohrauer kenne, die das Institut "Kinderhände" in Wien aufgebaut hat. Sie ist eine exzellente Gebärden-Dolmetscherin, von der ich tolle Inputs bekomme. Ich finde, das wäre eine Fertigkeit, die wir alle lernen sollten, da sie Sprache so begreifbar macht.

— Wann kamen die englischen Lieder?

Mai Cocopelli:(seufzt) Es hat einige Jahre gedauert, bis die CD auf dem Markt war, da wir sehr lange daran gearbeitet haben. Auf den englischen Markt zu kommen ist auch nicht so einfach, da bräuchte ich noch Hilfe. Aber der nächste Plan ist es, die CD auf Spotify hochzuladen.

— In welcher Sprache singst du am liebsten – Deutsch, Dialekt oder Englisch?

Mai Cocopelli:Ich denke, ich singe am liebsten Deutsch. Dialekt mag ich sehr, sehr gerne, aber meine vielen Fans in Deutschland verstehen das nicht so gut. Ich fand es auch sehr reizvoll, auf Englisch zu singen, finde aber, da klingen die Lieder viel erwachsener, weniger wie Kinderlieder. Das könnte man noch ausbauen.

— Wie war für dich der Schritt raus aus dem Kindergarten, rauf auf die Bühne? Wie geht es dir mit Lampenfieber?

Mai Cocopelli:Ich muss zunächst sagen, dass ich nie aus dem Kindergarten raus auf die Bühne bin, denn ich arbeitete nie im Kindergarten. Ich habe die Ausbildung gemacht, dann Musik studiert und zwei Jahre lang an der Musikschule unterrichtet.

Der Schritt auf die Bühne war eigentlich eine logische Konsequenz, weil ich immer das Gefühl hatte, dass ich zu wenige Kinder treffe. Ich dachte einfach: Da draußen sind so viele Kinder, die mich hören möchten. So gesehen war der Schritt ein leichter. Das Lampenfieber hat mich allerdings lange begleitet. Wahrscheinlich tut es das immer noch, aber ich habe mittlerweile genug Erfahrung, auf die ich zurückgreifen kann. Ich weiß, dass ich mit ganz vielen Situationen umgehen kann, außerdem habe ich das allerbeste Publikum und die Leute sind mir so wohlgesonnen.

— Hast du einen Tipp für Kinder, wie man mit Lampenfieber umgehen kann?

Mai Cocopelli:Richtiges Atmen ist wichtig, denn wenn man aufgeregt ist, atmet man oft ganz flach. Besser wäre es, in den Bauch zu atmen und sich dabei mit der Erde zu verbinden. Ich stelle mir dann vor, dass ich Wurzeln habe.

Es hilft auch schon daran zu denken, wie stolz man sein wird, wenn man es geschafft hat. Das bringt gute Gedanken. All die Erfahrungen, die man macht, tragen dazu bei, dass man beim nächsten Mal wieder etwas weniger nervös ist. Es hilft auch, wenn die Eltern sagen: Du schaffst es!

— Wie ist es dir gegangen, als du mit deiner Tochter auf der Bühne warst?

Mai Cocopelli: Meine Tochter war spitze, sie hat ja schon so viele Konzerte von mir gesehen, kannte alle meine Gags und hat quasi meine Show übernommen. Es war sehr schön mit ihr auf der Bühne. Für sie war es ganz normal, mit der Mama auf der Bühne zu stehen, auch wenn es gar nicht so einfach für sie war, dass sie mich mit vielen anderen Kindern teilen musste. Es gab aber auch Momente, in denen ich vermutlich nervöser war als meine Tochter.

— Wie steht es mit deiner Mobilität? Reist du gerne?

Mai Cocopelli:Ich reise sehr gerne, muss aber dazu sagen, dass ich das letzte Mal 2017 nach Bali gereist bin. Das Interessante war, dass ich bei meiner Rückkehr Österreich mit ganz anderen Augen gesehen habe. Seitdem liebe ich es noch viel mehr, hier zu sein.

— Du hast ja auch in Asien schon mit Kindern gesungen…?

Mai Cocopelli:Ja, da war ich in Thailand auf Urlaub. Wir hatten eine dreiwöchige Reise gebucht und in der dritten Woche gab es einen Streik am Flughafen und wir mussten leider eine Woche verlängern (grinst). Es war ganz besonders, weil Jupiter und Saturn so hell erleuchtet waren und es aussah, als ob uns der Himmel angrinsen würde. Nachdem wir länger blieben, wollte ich unbedingt wieder mit Kindern singen. Wir sind spontan zu einer Schule gefahren und haben gefragt, ob wir dort mit den Kleinen singen dürfen. Das war eine besondere Erfahrung, weil man sehen konnte, dass die Sprache überhaupt keine Barriere war – die Musik hat uns verbunden.

— Wo erholst du dich?

Mai Cocopelli:Grundsätzlich liebe ich die Natur, aber der Attersee gibt mir ganz viel Energie. Da reicht es manchmal auch schon aus, wenn ich einfach nur hin spaziere und am Steg sitze. Noch schöner ist es am Stand-up-Paddleboard zu sein. Ich habe das Glück, dass ich das ganze Jahr hier sein kann – und da jede Jahreszeit besonders ist, tanke ich hier sehr viel Energie.

— Wie mobil bist du?

Mai Cocopelli:Ich bewege mich generell gerne und benutze alles, inklusive Moped (lacht). Ich gehe viel zu Fuß, fahre aber auch gerne mit dem Rad. Da habe ich für ebene Strecken ein holländisches 3-Gang-Rad. Aber hier zuhause habe ich schon gemerkt, dass drei Gänge für die bergige Landschaft zu wenig sind. Darum habe ich auch ein E-Mountainbike. Ich finde es super, vor allem wenn man mit der Unterstützung den Berg ganz easy rauffährt, dann schüttet das schon Glücksgefühle aus.

Außerdem bewege ich mich sehr gerne am See, stehend und paddelnd. Auch schwimmend, aber lieber bin ich an Bord. Ich hätte eigentlich gerne ein Floß, aber man darf am Attersee keine quadratischen Flächen am See parken. Im letzten Jahr habe ich noch den Code B zum Führerschein gemacht, damit ich mit dem Moped fahren darf. Und jetzt düse ich damit ab und zu um den See. Ich bin ziemlich motorisiert. Für meine Auftritte habe ich einen Mercedes-Bus, der ausgebaut ist und bei dem man dank einer Rampe das ganze Equipment toll ein- und ausladen kann. Ansonsten fahre ich einen kleinen Fiat 500.

— Das sind zwei Extreme…

Mai Cocopelli:Absolut, und ich habe mich schon gefragt, ob der Fiat nicht auch hinten in den Mercedes reinpassen würde (lacht). Das wäre sehr praktisch.

Cocopelli TV im Internet

— Seit den Lockdowns machst du im Internet "Cocopelli TV", machst du damit noch weiter?

Mai Cocopelli:Auf alle Fälle. Im letzten Jahr war mir das sehr wichtig. Damals ist der erste Lockdown gerade mit der Eröffnung unserer Tournee zusammengefallen, die hieß treffenderweise "Monster in mir". Das Monsterlied ist ein Lied, das Kindern Kraft geben sollte, dabei wussten wir damals noch gar nicht, was auf uns zukommen würde.

Die "Sendung mit der Mai" habe ich aus dem Grund gemacht, weil ich wusste, dass so viele Kinder da draußen sind, die traurig sind, weil sie keine Freunde treffen dürfen. Ich wollte einfach ein Format bieten, in dem sie mitmachen können. Wir haben im letzten Jahr über 1.000 Zeichnungen der Kinder mit eingebunden und mit ihnen Videos gemacht. Ich möchte auf alle Fälle weitermachen, auch wenn so eine Produktion unglaublich umfangreich ist.

— Du wolltest schon als Kind wie die "Am Dam Des"-Tante im Kinderfernsehen des ORF sein…

Mai Cocopelli:Ja, und mit Cocopelli TV habe ich mir einen Traum erfüllt. Aber ich habe nicht gewusst, dass eine "Am Dam Des"-Tante alles selbst machen muss (lacht). Von Regie über Komposition, Kamera, Schnitt… Jetzt weiß ich das und kann mittlerweile alles, das ist auch gut so, aber ich würde es gerne auch abgeben. Ich habe das Glück, ein gutes Team zu haben, und trotzdem ist es immer noch so, dass viel Arbeit auf mich zukommt. Wir haben sehr aufgerüstet und in eine Greenbox investiert, auch Cocopelli ist jetzt animiert. Eine tolle Qualität. Und die Möglichkeit für die Kinder, aktiv mitzumachen, ist uns besonders wichtig. Die zweite Staffel wird über den Sommer gedreht und soll im Herbst erscheinen.

— Was sind deine weiteren Pläne?

Mai Cocopelli:Seit kurzem gebe ich den Online-Kurs "PädagogInnen spielen", in dem ich ihnen Ukulele-Spielen beibringe. Das macht richtig Spaß. Im Herbst werde ich das auch für Eltern und Kinder anbieten. Ich habe aus der Kommunikation mit Kindern gelernt: Wenn man Musik als Sprache in die Familie integriert, wirkt das harmonisch und verbindend. Die "Sendung mit der Mai" geht im Herbst weiter und ab und zu werde ich Konzerte geben. Eine weitere CD steht derzeit nicht auf dem Plan, da ich mit Arbeit eingedeckt bin.

Wordrap

— Hast du eine Vision?

Mai Cocopelli: Im Moment träume ich davon, dass ich in der Zukunft nicht mehr nur Konzerte spiele, bei denen Kinder, Eltern, Großeltern zu mir kommen, sondern wo alle eine Ukulele mitnehmen und wir gemeinsam spielen.

— Wie reagierst du, wenn dir jemand sagt 'Ich kann nicht singen'?

Mai Cocopelli:(lacht) Da sage ich: "Mit Regenbogenkraft wird alles geschafft!" Ich finde, jeder, der sprechen kann, kann singen, und jeder, der gehen kann, kann tanzen. Ist alles eine Übungssache.

— Was ist dein Lieblingsessen?

Mai Cocopelli:Alles, was man ernten kann. Ich mag so vieles, aber am liebsten esse ich Thai- Curry. Gerne auch scharf!

— Hast du ein Haustier?

Mai Cocopelli:Zwei Birma-Katzen, Elli und Loonie. Die gehen mit uns auch gerne spazieren. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass sie mit uns mitsingen.

— Stiefel auf der Bühne, oder sonst auch?

Mai Cocopelli:Am liebsten Turnschuhe, auf der Bühne Doc Martens.

— Welches Tier wärst du gerne?

Mai Cocopelli:Ein Vogel.

— Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wünschst du dir?

Mai Cocopelli:Tausend Wünsche. Das fände ich schlau (lacht), aber das geht ja leider nicht.

www.cocopelli.at

kinderlieder.tv

cocopelli.tv

Infokasten: Mai Cocopelli


Geboren: 1975
Wohnort: Oberösterreich
Kinder: eine Tochter
Beruf:  Kinderliedermacherin
Alben: 13 Alben, neu: "Floh im Ohr"

Erfolge, unter anderem: 
Gewinnerin und mehrfache Finalistin sowie Semi-Finalistin beim ISC Nashville, Kategorie Kinderlieder
2021: Nominierung zum deutschen Kinderliederpreis „Das Weberlein“
2020: Nominierung der "Sendung mit der Mai" für den Werbepreis Caesar in der Kategorie "Kommunikation in der Krise"
Auftritte im Kinderkanal des ZDF (Singalarm, Tanzalarm)
2019: Nominierung zum Medienpreis Leopold 2019/2020 (CD "Im Musikzimmer Nr 2") – Empfehlungsliste "Gute Musik für Kinder"
2018: 1. Platz beim Deutschen Kinderliederpreises von Geraldino und den Nürnberger Nachrichten (Lied "Heut ist Halloween")
2015: Preisträgerin beim Kinderliederwettbewerb der Nürnberger Nachrichten (Lied "Ja, das klappt")
2014: 1. Platz "Deutscher Rock und Pop Preis" für das "Beste Kinderliederalbum" (Weltraum-CD)
2013: 1. Preis Kinderliedwettbewerb Hamburg (Thema: Toleranz, Lied "Wir sind hier") u.v.m.