Mission Zukunft

Die ÖAMTC Flugrettung fliegt über 22.000 Einsätze pro Jahr. Innovationen sowie das ständige Streben nach Optimierung helfen dabei. 

Wenn ein Notruf eingeht, zählt für die ÖAMTC-Flugrettung nur eines: Leben retten. Für die Crews heißt das, in wenigen Minuten bereit zu sein – egal wie herausfordernd die Aufgabe auch sein mag. Um alle Missionen optimal meistern zu können, benötigt die Crew nicht nur viel Erfahrung. In einem Umfeld, das sich ständig verändert, gilt es, sich permanent auf die Zukunft vorzubereiten. Jede neue Idee kann den Unterschied machen und das nächste Leben retten. Ein Überblick zu Innovationen und Zielen.

Point-in-Space (PinS)

PinS ist ein Verfahren, das sichere Flüge auch bei schlechter Sicht ermöglicht. Der Start erfolgt im Sichtflug, danach übernimmt die satellitengestützte Navigation und führt den Hubschrauber auf einer vorher festgelegten, hindernisfreien ­Route. Ziel ist ein genauer Punkt in der Luft, rund eine Meile vor dem Landeplatz z.B. eines Krankenhauses. Dort braucht die Crew wieder Sicht auf den Boden, um sicher landen zu können. Die ÖAMTC-Flugrettung hat solche Verfahren bereits beim C16-Stützpunkt in Oberwart sowie beim Klinikum Graz erfolgreich entwickelt. Genutzt werden dürfen sie in Österreich allerdings noch nicht, obwohl PinS in Ländern wie der Schweiz oder Norwegen seit Jahren im Einsatz ist. Die ÖAMTC-Flugrettung setzt sich daher auf nationaler Ebene dafür ein, dass PinS auch in Österreich genutzt werden darf.

Die Vision dahinter: Patient:innen schnell und sicher erreichen zu können, selbst bei schwierigem Wetter.

24/7-Einsatz

Als erstes ziviles Luftfahrtunternehmen in Österreich setzt die ÖAMTC-Flugrettung bereits seit 2017 auf die Verwendung von Nachtsichtbrillen. Dieser wichtige Schritt hat zu mehr ­Sicherheit bei Einsätzen in der Nacht geführt. So können Crews auch bei völliger Dunkelheit Hindernisse und Wetteränderungen früh erkennen. Heute fliegen drei Stützpunkte rund um die Uhr, sechs weitere mit verlängerten Dienstzeiten.

Die Vision dahinter: Lebensrettung zu jeder Tageszeit.

Medical Drone Service

Die Lieferung medizinischer Fracht per Drohne ist eine vielversprechende Ergänzung zur notfallmedizinischen Versorgung aus der Luft. Damit sie gelingt, braucht es jedoch eine gemeinsame europäische Sicht und gebündeltes Know-how. Umso wichtiger sind starke Partnerschaften der ÖAMTC Flugrettung mit anderen europäischen Mobilitäts-Clubs wie dem ANWB (NL) und dem TCS (CH).

Die Vision dahinter: Krankenhäuser künftig schnell mit wichtigen Medikamenten und Medizingütern versorgen.

Lichtkonzept

Mit einem neu entwickelten Lichtkonzept setzt die HeliAir (der Wartungsbetrieb der ÖAMTC-Flugrettung) einen starken Schritt für mehr Sicherheit bei Nacht. Das System leuchtet das Umfeld des Hubschraubers großflächig aus und steuert einzelne Lampen je nach Flugphase automatisch. Kernstück ist ein drehbarer Lichtkopf mit breitem Licht, starkem Fernlicht, Windenlicht und Infrarotmodus für Nachtsichtgeräte.

Die Vision dahinter: Hindernisse bei Dunkelheit für die Crew noch früher sichtbar zu machen, um sicher arbeiten zu können.

Seilwinde

Da nächtliche Bergungen im alpinen Gelände nur mit einer Rettungswinde erlaubt sind, hat die ÖAMTC-Flugrettung seit dem Sommer eine Winde am Christophorus 14 im Testbetrieb. Der Stützpunkt in Niederöblarn ist dafür nun rund um die Uhr mit einer vierköpfigen Crew besetzt, inklusive Bergespezialist:in.

Die Vision dahinter: Menschen auch nachts schnell und sicher aus alpinen Notlagen retten.

Kokon

Mit Kokon hat die HeliAir eine weltweit einmalige, selbsttragende Innenraumverkleidung entwickelt. Sie ist stabil, (pflege-)leicht und für fast jede Auf­gabe nutzbar; neue Halterungen etwa können ohne zusätzliche Zulassungen rasch eingebaut werden.

Die Vision dahinter: Zeit, Gewicht und Kosten bei der Kabinen-Gestaltung zu sparen.