Vier Kombis

Kombis gibt es in allen möglichen Preisklassen und für jeden Bedarf. Wir haben uns vier unterschiedliche Exemplare näher angeschaut.

Bis in die Siebzigerjahre hielt sich die Vorstellung, dass nur Stufenheck-Limousinen ordentliche Familienautos sein könnten – Autos, die so ausschauen, wie Kinder damals Autos zu zeichnen pflegten: vorn der Motor, hinten ein Kofferraum, dazwischen als erhabener Gupf die Passagierkabine. Erst als Mercedes-Benz 1977 das erste T-Modell präsentierte, begann man auch Kombis als praktische Familienautos wahrzunehmen. Das T-Modell hatte einen mit Teppichboden ausgekleideten Laderaum statt der bis dahin üblichen nackten Blechlandschaft hinter der Heckklappe. Die Kombis begannen das Malermeister-Transportfahrzeug-Image abzulegen.

Seitdem gab's ein Kommen und Gehen. Im Kleinwagensegment werden bis auf Škoda Fabia Combi und Renault Clio Grandtour gar keine Kombis mehr angeboten, in höheren Klassen können sie bis zu 90 % der Zulassungsanteile einer Modellreihe erreichen (Beispiel VW Passat).

Vier ganz unterschiedliche Kombis im Video:


Der Billige: Dacia Logan MCV

Der Logan MCV ist schon ab 8.290 Euro zu haben, das abgebildete Modell Stepway allerdings kostet bereits € 12.890,–. Die Karosserie ist die gleiche, der Stepway hat aber größere Räder, schönere Stoffe, einige zusätzliche Komfort- und Sicherheitsfeatures (z.B. höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorn) und etwas, das Dacia "abenteuerlichen Look" nennt. Der 4,5 Meter lange Kombi hat einen geradezu riesigen Gepäckraum, der bis zur Laderaumabdeckung 573 Liter Volumen bietet, bei umgelegter Rücksitzlehne und bis zum Dach beladen 1.518 Liter.

Der Schöne: Mazda 6 Sport Combi

Das Mittelklasse-Modell aus Hiroshima hat heuer eine größere Überarbeitung erfahren. Die schlanke, elegante Karosserie wurde beibehalten und durch neue Details aufgewertet, etwa LED-Scheinwerfer. Innen gibt's unter anderem neue Sitze und ein größeres Display. Ein adaptiver Tempomat ist jetzt Serie.

Unser Testwagen Mazda 6 Sport Combi G194 Takumi Plus um 44.990 Euro ist das Spitzenmodell der Modellreihe und verfügt über einen 194 PS starken 2,5-l-Benziner mit Zylinderabschaltung – fallweise arbeiten aus Sparsamkeitsgründen also nur zwei der vier Zylinder – und etwas antiquiert wirkender Sechsgang-Automatik. Der Gepäckraum bietet ein Volumen von normalerweise 522 und maximal 1.648 Liter.

Der Selbstverständliche: Škoda Octavia Combi

Er begegnet uns zu Tausenden auf der Straße. Wer einen Octavia Combi (ab 23.110 Euro) kauft, weiß genau, was er bekommt: Solide Verarbeitung, tadellose Sitze, vernünftige Ausstattung, sehr gute passive Sicherheit, Komfort und Geräumigkeit. Als Kombi macht er seine Sache ausgezeichnet: 610 bis 1.740 Liter Fassungsvermögen hat der Laderaum.

Der Sinnlose: Porsche Panamera ST

Die Bezeichnung Kombi mögen die Porsche-Leute gar nicht. Aber neben dem hier gezeigten Panamera Sport Turismo (425 Liter Kofferraum) gibt es ja immerhin auch noch den Panamera mit Fließheck (405 Liter) – was wäre der ST im Vergleich zu diesem denn sonst? Mit dem Verstauen des Ikea-Einkaufs tut man sich trotzdem schwer.

Der Panamera 4 E-Hybrid ab 114.629 Euro ist NoVA-befreit. Die Norm-Verbrauchsangabe lautet völlig unrealistisch 2,9 l/100 km (CO2-Ausstoß 59 g/km). Das ist natürlich in der Praxis unerreichbar. Auf der auto touring-Messrunde ermittelten wir aber durchaus ansehnliche 8,2 Liter. Plus 5,6 kWh Strom/100 km.