Pariser Autosalon 2018

Die Autobranche zeigt wieder einmal ihr Können, pendelt dabei galant zwischen Reminiszenzen und Remmidemmi. Eine Bestandsaufnahme zwischen schweren Elektro-SUV, hurtigen Real-Life-Cars und charmanten Brot-und-Butter-Boliden. 

Paris 2018. Die Mondial de l'Auto öffnet ihre Pforten zur autumnalen Nabelschau der Autobranche – nur ist's eine Herbst-Party, bei der einige der Stargäste schlicht durch Abwesenheit glänzten, allen voran Volkswagen und der Fiat-Konzern, aus Fernost vermisste man etwa Mazda und Nissan, Ford war auch nicht dabei – doch der "Rest" feierte (s)ein Fest im gleißenden Scheinwerferlicht.

Ein schöne Party ist das, die allerdings auch den aktuellen Zustand der Branche nur allzu gut widerspiegelt: Angesiedelt in einem diffusen Zwischenstadium des klassischen Jetzt und eines technisch noch nicht wirklich fassbaren Morgens. Da noch gewohnte und bekannte Modelle mit Verbrennungsmaschinen an Bord, dort spektakuläre Studien mit E-Antrieben, die durchaus realisierbar wirkten. Da Retro-Chic, dort PS-Powerplay. Da filigrane LED-Fantastereien, dort protzig-wuchtiges Bodywork.  

Wer sind die Stars? Ganz klar der Peugeot e-Legend Concept, eine erstaunlich mutige Hommage an das 504 Coupé (1969–83), vollgestopft mit riesengroßen Bildschirmen und einem 340 kW starken E-Motor.

Dann der neue, ungemein satt auf der Straße stehende BMW 3er, der entgegen aller Trends als nach wie vor das Herzstück der Marke ist.

Und: Der Audi e-tron quattro, weil er ist, was er ist: Ein kaufbares, sehr polarisierendes rein elektrisches SUV mit ordentlicher Reichweite und allem erdenklichen Pipapo, quasi der erste Anti-Tesla von Audi.   

Vorerst genug der geschriebenen Worte, wir wechseln ins ästhetisch-informativ in Szene gesetzte Audio-Visuelle. Folgen sie doch bitte unserem dynamischen Duo Christian Stich (vor der Kamera) und David Keusch (hinter der Kamera) auf ihrem Rundgang durch die Pariser Messehallen. Film ab!

Unser Best-of-Show-Video


Die bourgeoise Bodenständigkeit

Hier steht vergleichsweise Preiswertes im Vordergrund, vom Volksmund gerne auch Brot-und-Butter-Auto genannt. Jedenfalls alltagstauglich, wahlweise um die Eigenschaften chic, praktisch, leistbar oder geländetauglich erweitert. Vom kleinen Audi A1 bis zum Welt-Bestseller Toyota Corolla, der hierzulande bis vor kurzem ja noch unter dem Modellnamen Auris existierte. Und dazwischen: Audi Q3, BMW 3er, der Citroën DS3 Crossback, von Mercedes die runderneuerte B-Klasse, die Kombivariante des Peugeot 508, Seats neuer Groß-SUV Tarraco und, finalement, der kernige Suzuki Jimny, der frappant an einen eingedampften Mercedes G erinnert.

Und nun: Dreierlei Elektrisches

Studien für die nahe und mittelnahe Zukunft

Futuristisches von Peugeot, Renault, Smart und Škoda, elegant, autonom, pfiffig und flott, ausnahmslos in Silber und/oder Schwarzweiß gehalten.

Studien sind bei einer Messe ein bisserl so wie das Salz in der Suppe – im Idealfall sorgen sie für eine intensiv-fulminante Betonung der Hauptingredienzien. Sind zu wenige Studien vor Ort, hinterlässt das einen schalen Eindruck, weil damit auch Ideenlosigkeit suggeriert wird. Sind zu viele oder zu extravagante Konzepte zu sehen, fragt man sich beinahe zwangsläufig, ob das nicht ein bisserl zuviel des Guten sei. Aber: Geschmäcker sind verschieden, so ein Eindruck daher immer auch sehr subjektiv. Deshalb zeigen wir ihnen hier auch nur eine weitere Selektion, gewissermaßen ein futuristisches Glücks-Kleeblatt an Konzeptfahrzeugen.

Von Sport bis SUV

Autos mit wenig und viel Luftwiderstand, Tief- versus Hochbau sozusagen. Ein Umstand allerdings eint die scheinbar diametral Auseinanderliegenden: üppige Motorpower. 

Jetzt kommt das dicke Ende, wir holen vor den Vorhang die neuesten Groß-SUV und Sportwagen. Mit dabei: Ein Triplepack von BMW (8er, X5 und Z4), ein sehr clean designter Shooting-Brake von Kia und von Mercedes-Benz der neue GLE (mit einer immer noch recht eigentümlichen Heckoptik).

Au revoir!

Adieu!

Salut!

 Salut!