Hoch hinaus: Kia Sorento

Wie sparsam ist das große SUV mit Plug-in-Hybrid? Und wie praktisch ist es als Siebensitzer? Ein Resümee nach zwölf Monaten und 31.000 Kilometern. 

Kantig, wuchtig, hoch. Der Kia Sorento fällt auf. Mehr noch. Seine imposante Erscheinung und das an ame­rikanische SUV angelehnte Design kommen auch überall gut an.

Viel wichtiger jedoch: Wie schlägt sich das gut 4,8 Meter lange SUV im Alltagsbetrieb, Stichwort Plug-in-Hybrid-Antrieb, Stichwort Familientauglichkeit? Die letzten 12 Monate haben’s uns gezeigt.

Übers Jahr gesehen

Das hat uns gut gefallen

Eines gleich vorweg: Wer Platz braucht, wird den Sorento lieben. Auf den ­ersten beiden Sitzreihen geht's ausgesprochen luftig zu, selbst groß gewachsene Passagiere über 1,90 Meter finden dort locker Platz. Und auch die beiden zusätzlichen Sitze in der dritten Reihe sind nicht nur für Kinder gedacht. Lediglich die Beine müssen dort stark angewinkelt werden.

Eine sinnvolle wie alltagstaugliche Lösung ist darüber hinaus die um 14 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank, bei der man die Wahl zwischen mehr Beinfreiheit oder zusätzlichem Gepäck im ohnehin riesigen, gut nutzbaren Kofferraum hat.

Pluspunkte sammelt das SUV auch beim Fahren. Das Zusammenspiel aus 1,6-l-Benzin-Vierzylinder, Sechsgang-Automatik, Allradantrieb, E-Motor und der daraus resultierenden Systemleistung von 265 PS bietet ordentlich Kraft.

Resultat nach rund 31.000 Kilometern im Sorento: Im Schnitt verbrauchte das SUV akzeptable 7,8 l Superbenzin plus 3,7 kWh/100 km. Rund 3.300 Kilometer legten wir im reinen Akkubetrieb zurück.

Video: Großer Allrounder

Rauf und runter

Selbst im leichten Gelände fühlt man sich nie verloren. Wer hoch hinaus und wieder runter will, wird vom Bergabfahr-Assistenten sowie diversen hilfreichen Rundum-Kameras unterstützt. Überhaupt keine Probleme bereitet die Traktion, selbst auf glatter Schneefahrbahn wird die Antriebskraft blitzschnell zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt.

Lob gebührt außerdem den zahlreichen fehlerfrei arbeitenden Assistenzsystemen, vor allem dem Totwinkel- und Abbiege-Assistent sowie dem stets zuverlässig funktionierenden hinteren Querverkehrs-Warner.

Das hat uns nicht gefallen

Immer wieder notiert haben die Tester die fehlende Funktion zum Halten des Batteriestandes, wie er bei den meisten Plug-in-Hybrid-Antrieben aktuell Standard ist. Auch auf die Möglichkeit, den Akku während der Fahrt zu laden, verzichtet Kia.

Der Abrollkomfort des durchaus straff abgestimmten Fahrwerks ist grundsätzlich okay, einzelne Tester empfanden dies aber bereits um einen Hauch zu hart, vor allem auf schlechten Straßen. Auch die Sitze wurden wegen ihrer kurzen Schenkelauflage und der spürbaren Härte vereinzelt moniert.

Kia Sorento

Nicht alles was glänzt...

Dass der Sorento aufgrund seiner üppigen Dimensionen nicht unbedingt in der Stadt zu Hause ist, beweist sein großer Wendekreis von knapp 12 Metern.

Zudem notiert: Das Wählrad für die Automatik reagiert etwas träge, die Unterschiede der drei Fahrmodi (Eco, Sport, Smart) sind im Fahrbetrieb nur mar­ginal zu spüren. Und: Die elektrische Heckklappe öffnet und schließt ziemlich langsam.

Ein ebenfalls immer wiederkehrender Kritik­punkt ist der übermäßige Einsatz von schwarzem Klavierlack. Der ist zwar hübsch anzusehen, die Oberflächen entpuppen sich allerdings als extreme Staubfänger und sind anfällig für Fingertapser.

Zu guter Letzt…