Dauertest Mazda CX-30: Zündende Idee

Ein Antrieb als Alleinstellungsmerkmal. Der Mazda CX-30 hat aber noch um einiges mehr drauf. Ein Resümee nach zwölf Monaten Dauertest.

Wer sich aus der Masse her­vorheben möchte, sollte auffallen. Wenige schaffen das, Mazda gelingt es. Und das seit Jahren. Nicht nur wegen des ansprechenden Designs seiner Modelle, das nahezu überall anerkennenden Applaus erntet. Auch technisch überraschen die Japaner immer wieder mit ihrem Hang zu spannenden und ungewöhnlichen Antriebsarten.

Das kompakte SUV CX-30, das uns in den vergangenen zwölf Monaten im auto touring-Dauertest begleitete, ist ein passendes Beispiel dafür. Hier ein Überblick, was uns begeisterte und was uns weniger überzeugte.

So fesch kann SUV sein

Das war perfekt

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Wir sind allerdings der Meinung, dass der CX-30 eine der fescheren Erscheinungen seiner Spezies ist. Zur besseren Einordnung: Längenmäßig rangiert das Crossover-SUV zwischen dem kürzeren CX-3 (Basis: Mazda 2) und dem 16 Zentimeter längeren CX-5, seine technische Basis stammt aber vom kompakten Mazda 3.

Besonders positiv sind uns die bis ins Detail hervorragende Verarbeitung und die hochwertige Material-Qualität aufgefallen. Wohltuend: die im Vergleich zu vielen Hartplastik-Landschaften anderer Hersteller größtenteils weichen Oberflächen. Als besonders sinnvoll entpuppten sich im Alltag die gut nutzbaren und vor allem zahlreich vorhandenen Ablagemöglichkeiten.

Resümee nach mehr als 25.000 Kilometern

Mit Sicherheit einfach

Optisch alles andere als überfrachtet wirkt das Multimedia-System des CX-30. Dennoch bietet es alle Funktionen, die man von einem modernen Fahrzeug erwartet. Am wichtigsten dabei: Es lässt sich wunderbar einfach be­dienen. Schaltzentrale ist der Dreh-Drück-Regler hinterm Schalthebel. Analoge Dreh­regler für Radio-Lautstärke und Temperatur machen das Handling intuitiv.

Pluspunkte sammelt der CX-30 auch für gut funktionierende Assistenzsysteme. Die arbeiten zumeist mit der richtigen Sensitivität. Unnötige Kollisionswarnungen, etwa bei geparkten Autos auf der Kurvenaußenseite, gibt es nicht.

Verlässlich und ruckfrei: der Abstandstempomat. Ebenfalls gut gelöst: Das serien­mäßige Head-up-Display, das Fahrinformationen in die Windschutzscheibe projiziert, weist auf Fahrzeuge im toten Winkel hin.

Luft nach oben

Licht und Schatten wechselten bei unseren Erfahrungen mit dem Antrieb des CX-30. Seine Besonderheit: Der Skyactiv-X genannte Vierzylinder soll die Vorteile eines klassischen Benziners mit der Kompressionszündung eines Diesels verbinden. Nominell leistet er immerhin 180 PS.

Ergebnis nach etwas mehr als 25.000 abgespulten Kilometern: Die Laufkultur des Benziners ist fantastisch, seine Durchzugsschwäche dagegen enttäuschend. Will man flott unterwegs sein, bedeutet das also vor allem eines: häufig schalten. Das ist dank der exakten und kurzwegigen Schaltung zwar eine leichte Übung, sorgt jedoch nicht gerade für sonderlich niedrige Verbräuche.

Im Schnitt genehmigte sich der Mazda 7,4 l/100 km. Ein klassischer Diesel mit ähnlicher Leistung ist sparsamer.

Ein Manko, das auch auf zahlreiche andere Hersteller zutrifft, ist die unpräzise arbeitende Verkehrszeichenerkennung: Zusatztafeln am Heck von Lkw zeigt das System immer wieder an, weil es sie für Verkehrsschilder hält, dafür erkennt es manchmal Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Baustellen gar nicht oder übersieht die Aufhebung von Beschränkungen.

Mazda CX-30

Neu: Mazda e-Skyactiv X

Die Vor- und Nachteile des ersten Benziners mit Kompressionszündung haben wir im Zuge unseres zwölfmonatigen Dauertests beschrieben. Auch Mazda hat die Schwächen erkannt und dem Motor nicht nur ein zusätzliches "e" in der Namensgebung, sondern auch einen Hauch mehr Leistung und etwas mehr Drehmoment verpasst.

Konkret heißt das: 186 statt 180 PS sowie ein Drehmoment von 240 statt 224 Newtonmetern.

Wir schnappten uns das optimierte Modell (rechts) und setzten es dem direkten Vergleich mit unserem Dauertest-CX-30 aus. Ergebnis: Auf der gemeinsam mit beiden Modellen gefahrenen auto touring-Verbrauchsrunde konsumierte der überarbeitete CX-30 mit 6,5 Litern/100 km einen Hauch weniger Superbenzin als unser Dauertestwagen.

Zart verbessert hat sich der Antritt aus dem Stand, der Durchzug ist jedoch unverändert zäh. Leicht angehoben wurden auch die Preise: Im Vergleich zu unserem Dauertest-CX-30 kostet das aktuelle Modell 900 Euro mehr.