Wahl ohne Qual
Zwölf Monate, drei Versionen, ein Modell: Hyundai Kona. Worin sich Benziner, Hybrid und Elektriker unterscheiden und welche Variante zu wem passt? Ein Überblick.
Bei der Wahl der Antriebsart gehen die Meinungen nach wie vor schnell auseinander. Soll es ein Benziner sein, ein Vollelektriker oder doch lieber ein Hybrid? Der Kona bietet alle drei Varianten. Welche für wen die beste Wahl ist, analysieren wir hier.
Im Dauertest prüfen wir gewöhnlich ein Jahr lang ein Modell in einer Motorisierung. Auch dieses Mal hatten wir mit dem Hyundai Kona nur ein Modell im Fokus, doch im Laufe der 12 Monate nahmen wir alle drei Antriebsvarianten unter die Lupe.
Zunächst fuhren wir den 198 PS starken Benziner (aktuell nur in einer 170-PS-Variante zu haben) und wechselten danach zur vollelektrischen Version. Zum Schluss war noch der Hybrid auf dem Prüfstand.
Wir starten mit dem Benziner
Los geht’s mit dem Benziner: Der solide gedämmte Vierzylinder ist ausreichend stark, das Doppelkupplungsgetriebe braucht beim Anfahren allerdings eine Denkpause – besonders nervig im Stop-and-Go-Betrieb. Konkret: Der Druck aufs Gaspedal wird erst nach spürbarer Verzögerung in Vortrieb umgewandelt. Dafür gleitet der Kona weitgehend komfortabel dahin, auch über schlechte Straßen.
Beim Verbrauch zeigt sich der Benziner-Kona durchaus launisch: Sparsam bei zurückhaltendem Gasfuß, durstig mit bis zu 8 l/100 km auf der Autobahn.
Innen ist alles aufgeräumt und modern, mit vielen echten Knöpfen und einem übersichtlichen Touchscreen. Das verbaute Hartplastik wirkt hochwertig. Platz ist reichlich vorhanden – vorne sowieso, aber auch hinten können zwei bequem sitzen. Und der Kofferraum? Packt locker das Urlaubsgepäck einer vierköpfigen Familie.
Wir wechseln auf den vollelektrischen Kona
Wir wechseln in den vollelektrischen Kona. Sofort spürbar: Der Koreaner ist als Stromer konzipiert. Hyundai hat es geschafft, dass nicht nur das Platzangebot, sondern auch das Kofferraumvolumen (466 Liter) bei allen Versionen identisch ist. Kräftige Fahrleistungen (statt 218 PS wie in unserem Test sind es aktuell 204 PS) sowie das wunderbar agile Handling bürgen für jede Menge Fahrspaß.
Und der geringe Stromkonsum sorgt in Kombination mit dem rund 65 kWh großen Akku für durchaus langstreckentaugliche Reichweiten. Zudem verfügt er über Batterie-Vorkonditionierung, 11-kW-Onboard-Charger für dreiphasiges Laden und Schnellladen mit maximal 102 kW. Das klingt aktuell nach wenig, aber der Kona kann seine Ladeleistung im Vergleich zur Konkurrenz sehr lange halten.
Letzter Tausch: Hybrid statt Elektro
Den Abschluss macht der Vollhybrid. Erfreulich: Auch hier müssen sowohl beim Platzangebot als auch beim Kofferraum keinerlei Abstriche gemacht werden.
Seine Stärken liegen vor allem im geringen Verbrauch. In der Stadt sind sogar Verbräuche mit einem Vierer vor dem Komma drin. Allein bringt der Benziner zwar nur 95 PS und wenig Drehmoment auf die Straße. Mit Unterstützung des 44 PS starken Elektromotors wird der Kona Hybrid mit einer Systemleistung von knapp 130 PS und 265 Newtonmeter aber alltagstauglich flott. Gemütlich gefahren bleibt der Antrieb leise. Tritt man drauf, wird der Vierzylinder brummig und röhrt bis zum Drehzahl-Limit.
Für alle drei Varianten gilt: Kritik erntet die oft unzuverlässig arbeitende Tempolimit-Erkennung.
Fazit
Dass der kompakte Hyundai Kona als Elektroauto konzipiert wurde, hat vor allem einen Vorteil: Egal, für welche Antriebsvariante man sich entscheidet, das Platzangebot für Insassen und Gepäck ist sowohl für Benzin, Hybrid und Elektro immer gleich.
Für Stadtfahrer mit kurzen Strecken und Zugang zu Lademöglichkeiten ist der umweltfreundliche Vollelektriker auch dank seiner niedrigen Betriebskosten die erste Wahl. Nachteil jedoch: die höheren Anschaffungskosten.
Wer überwiegend in der Stadt unterwegs ist, wird den Hybrid wegen seines enorm geringen Verbrauchs schätzen. Zudem ist er günstiger als die beiden anderen Varianten. Die Wartungskosten im Vergleich zum Elektromodell sind aber höher.
Für den reinen Benziner spricht dagegen die hohe Flexibilität. Der Benziner ist daher für jene ideal, die regelmäßig lange Strecken fahren und keine passende Lademöglichkeit in der unmittelbaren Nähe haben.