Dauertest-Ende Toyota C-HR

12 Monate zwischen Sein und Schein, hui und pfui, zwischen Urlaubsreise und Alltagstrott. Unser Fazit: Lob und Tadel. Oder anders gesagt: Was er kann, wieviel er kostet (übers Jahr gesehen), wie es sich mit ihm lebt.

Also: Sich die Köpfe verdrehendes Publikum bemerkten wir gegen Ende des Dauertests beinahe keines mehr, wenn wir mit dem tiefroten C-HR innerstädtisch die Straßen entlang säuselten. Wir erwähnen diesen Umstand nur deshalb, weil zwölf Monate davor die Sache noch ganz anders aussah. Aufmerksamkeit war aufgrund des gleichsam spektakulären wie polarisierenden Designs quasi garantiert.

Zuletzt aber reagierte nur noch überrascht, wer uns aufgrund des akustisch zurückhaltenden Hybridantriebs nicht kommen hörte. Und wenn wir schon beim Thema sind, ­eines können wir nach diesem Jahr mit Bestimmtheit sagen: Wer die optische Dynamik des C-HR auch fahrdynamisch erleben möchte, der greift besser zum alternativen 1,2-l-Turbo-Benziner mit Handschaltung. Denn der Hybrid ist eindeutig der bessere Gleiter.

Kurz & kompakt: unser Dauertest-Fazit als Video

Und noch ausführlicher: Was uns gefiel

Eben dieser 122 PS starke Hybridantrieb (Systemleistung), wenn wir denn gemütlich innerstädtisch unterwegs waren oder auf flach verlaufender Autobahn einfach nur so dahinrollten. Dann nämlich, und darauf muss man sich ganz bewusst einlassen, spielt dieser aus Elektro- und Benzinmotor kombinierte und mit einem stufen­losen CVT-Getriebe garnierte Antrieb alle Vorteile aus, die da vor allem wären: sehr dezente Geräuschkulisse und relativ geringer Verbrauch – 5,5 l/100 km waren es auf der auto touring Normrunde, etwa ein Liter mehr im täglichen Betrieb über die gesamte Testdauer.

Handling und Fahrwerk notieren wir ebenfalls auf der Plus-Seite, weil der C-HR ein Toyota-unüblich agiles Fahrverhalten an den Tag legt. Wir mochten diese direkte Art und das komfortabel abgestimmte Fahrwerk sehr. Außerdem wurden Sitze und, ganz generell, die Ergonomie im C-HR des öfteren gelobt. Beides sorgte in der Vergangenheit bei Toyota-Modellen immer wieder für Kritik. Beim C-HR dagegen: komfortables Gestühl mit ausreichend stark ausgeprägtem Seitenhalt, nur hie und da keimte der Wunsch nach einer längeren Schenkelauflage auf.

Außerdem: Lenkrad mit ordentlichem Verstell­bereich, mehrheitlich gut erreichbare Tasten, tadellose Übersichtlichkeit, die extra Becherhalter in den hinteren Seitentüren erfreuten vor allem den Nachwuchs.

Zunächst aber: Der Toyota C-HR in im Laufe eines Jahres: Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Der Toyota C-HR in im Laufe des Jahres: Frühling,…

… Sommer,…

… Herbst…

… und Winter.

Und nun: Was uns weniger gut gefiel

Der Hybridantrieb, wenn es einmal ein bisserl hurtiger dahin, voll beladen die Autobahn entlang oder eine Bergstraße hinaufgehen sollte. Dann nämlich liefert der E-Motor kaum mehr Unterstützung, der Benziner agiert (und plagt sich) als Alleinunterhalter. Negative Neben­aspekte: Der Verbrauch steigt relativ stark an und akustisch wird es teils unangenehm laut, weil das stufenlose Getriebe den Motor im optimalen (= hohen) Drehzahlbereich hält.

Definitiv furchtbar ist die Rundum-Sicht im C-HR (ja, das darf man ruhig so schreiben). Vorne reduzieren flach stehende ­A-Säulen das Sichtfeld, der Blick nach hinten gleicht beinahe dem Blick in den Fond eines Kastenwagens. Die Rückfahrkamera (serienmäßig ab der Ausstattungs-Variante C-enter) ist mehr als nur notwendig.

Und: Die Haptik der Lenkradtasten ließ Erinnerungen an überstrapazierte Tastaturen alter Handymodelle aufkommen.

Dass der Tempomat nur in 5-km/h-Schritten eingestellt werden kann, ist unpraktisch.

Helmut Eckler, Chef vom Dienst

Stationen und Impressionen dieses Dauertests

Technische Daten

Crashtest-Ergebnis