Dauertest-Ende: Opel Astra Sports Tourer

Seine Yeah’s und seine Oh-No's während der letzten 33.000 Kilometer.

Rufen wir uns doch noch einmal kurz in Erinnerung, womit wir es hier zu tun haben. Der Astra Sports Tourer (vom Volksmund immer noch gerne Kombi genannt) ist ein klassischer Kompaktwagen praktischer Prägung, dank seiner Tugenden und des beliebten 136 PS starken Diesel­motors ein Alltags- bzw. Familienauto par excellence. Falls Sie sich, liebe Leser, übrigens für ein solches Automobil interessieren, möchten wir Ihnen bei dieser Gelegenheit gleich auch unsere Familienkisten-Story (bitte hier klicken) ans Herz legen. Einleitung Ende, wir gehen in medias res.

Zunächst einmal: Unsere Video-Review

Und nun: Unser Fazit im klassischen Stil

Was uns gefiel

Beginnen wir mit den spürbaren Dingen. Ganz weit oben in der Beliebtheitsskala rangierten Sitz- und Lenkradheizung ("reagieren sehr schnell"). Zahlreiche Einträge lobten zudem das Gestühl ("extrem bequeme Sitze"), das in unserem Fall allerdings nicht jenem der Serienausstattung entsprach. Wir haben bei der Konfiguration des Testwagens seinerzeit ganz gezielt das Extra Ergonomiesitze mit AGR-Gütesiegel gewählt (kosten rund 700 Euro), weil die vielfachen Verstellmöglichkeiten und der damit einhergehende Komfortgewinn diese Investition ­definitiv rechtfertigen.

Freundliche Bemerkungen gab es des Weiteren für den großen und sehr glattflächigen Kofferraum ("supergroß für ein Auto dieser Größe") sowie das generell gute Platzangebot ("erstaunlich üppige Beinfreiheit hinten"). Dass in puncto USB-Anschlüssen gleich deren zwei für die hinten Sitzenden vorgesehen sind, wurde ebenfalls mit einem Lächeln im Fahrtenbuch notiert.

Auch das Herzstück des Astra, der zuvor angesprochene 136 PS starke 1,6-l-Turbodiesel, wurde durchwegs wohlwollend bewertet, unter anderem war da Folgendes zu lesen: "Leistung ist vollkommen ausreichend." Oder: "müheloses Überholen". Fakt ist: Über die gesamte Testdistanz von deutlich mehr als 30.000 Kilometern tankten wir im Schnitt 5,8 l/100 km. In Kombination mit dem 48 Liter fassenden Tank ergibt das eine recht ansehnliche Reichweite von rund 800 Kilo­metern, bei entsprechend sparsamer Fahrweise waren sogar knapp 1.000 Kilometer möglich. Empfehlen würden wir zudem die optionalen LED-Scheinwerfer (kosten 1.340 Euro), die für eine gute und individuelle Lichtverteilung sorgen.

Was uns weniger gefiel

Wir bleiben beim Motor. Der war akustisch doch recht präsent, vor allem beim Beschleunigen. Interessant ist das vor allem insofern, als unser Testwagen als Extra ein Akustik-Paket (für knapp 150 Euro) an Bord hatte, dessen wesentlichstes Argument eigentlich eine speziell laminierte, geräuschreduzierende Frontscheibe ist. Wie dem auch sei, störende Geräusche ­waren generell ein sehr beliebtes Thema im Fahrtenbuch.

Zum diesbezüglich meist kritisierten Feature wurde der daueraktive Parksensor. Zwar gibt es die Möglichkeit, sein störendes Piepsen in wahrlich nervender Tonlage kurzfristig zu deaktivieren, sollten sich unmittelbar danach aber wieder ein Auto, Fußgänger oder andere Hindernisse den Sensoren nähern, geht die Piepserei erneut los. Und solche Situationen gibt es öfter, als man sich das im ersten Moment vielleicht vorstellen mag: Kreuzungen mit Fußgängerübergang etwa zählen dazu, oder fortwährendes Stop&Go in der morgendlichen Rushhour, enge Garageneinfahrten. Da können wir aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung klar berichten: Andere Hersteller haben diese Problematik besser gelöst.

Außerdem meldete sich das Multimediasystem recht häufig mit einem Signalton, beispielsweise dann, wenn das Handy verbunden oder der WLAN-Hotspot aktiviert wurde.

Ein Manko ganz anderer Art stellt die flach ansteigende Windschutzscheibe dar. Zwar dient dieser Design-Kniff sicherlich auch der Reduzierung des Luftwiderstands (und sorgt nebenbei für ein besseres Raumgefühl), aber die Sicht nach schräg vorne wird durch die ebenso flach ansteigenden A-Säulen spürbar beeinträchtigt. Die Gefahr, andere Verkehrsteilnehmer schlicht zu übersehen, steigt. Wirklich wünschenswert wären auch mehr Ablagemöglichkeiten für Smartphone, Schlüssel und dergleichen. Nur in diesem Punkt hat der Astra gegenüber der Konkurrenz echten Aufholbedarf.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Plus ein paar Details.

Der Abschluss-Check

Keinerlei Mängel bei der Abschlussüberprüfung. Nur die überdurchschnittlich vielen Steinschlag-Spuren auf Motorhaube und Windschutzscheibe waren Techniker Hauptvogel eine Notiz wert.

Daten und Fakten