Für alle Fälle

Der Kleine ist erwachsen geworden: Zwölf Monate und 30.000 Kilometer unterwegs im Škoda Fabia. Ein Resümee.

Für mich eine der angenehmsten Überraschungen im Dauertest-Fuhrpark seit Langem", steht ziemlich prominent im Fahrtenbuch des Škoda Fabia. Auffallend und bemerkenswert zugleich: Selten sammelt ein Testwagen beim auto touring in zwölf Monaten so viele positive Eindrücke. Doch der Reihe nach.

Video: Unser Fazit nach einem Jahr

Das hat uns besonders gefallen

Bei den Abmessungen hat der Fabia in alle Richtungen zugelegt. Mit einer Länge von 4,11 Metern knackt er erstmals die Vier-Meter-Marke – und übertrifft damit sogar seinen Konzernbruder Polo, mit dem er sich, wie auch mit dem Seat Ibiza, die technische Basis teilt.

Auch beim Raumangebot hat der Tscheche jeden Rest an Kleinwagenhaftigkeit ab­gelegt. Selbst auf den Rücksitzen hat man zu zweit erstaunlich viel Platz, Großgewachsene genießen vor allem die üppige Beinfreiheit. Richtig gut zudem: die bequemen, gut gepolsterten und vor allem langstreckentauglichen Sitze.

Manche wünschen sich allerdings eine etwas längere Schenkelauflage. Dass der Fabia zum kompakten VW Golf aufgeschlossen hat, beweist der Kofferraum, der jetzt ebenfalls 380 Liter schluckt – und damit sogar für Urlaubsfahrten einer dreiköpfigen Familie groß genug ist.

Nahezu selbsterklärend und weitgehend ­logisch: die Bedienung des Cockpits. Die digitalen Instrumente sind gut ables- und unterschiedlich darstellbar, die Menüführung am Touchscreen ist denkbar einfach. Problemlos: eine Zieleingabe am optionalen Navigationssystem. Serienmäßig: Smartphone-Anbindung via Android Auto oder Apple Carplay.

Eine seiner größten Stärken spielt der Fabia beim Fahren aus. "Super agil", "erstaunlich komfortabel" oder "erfreulich sparsam" sind häufige Notizen im Fahrtenbuch. Auffallend: Ist das spürbare Turboloch bei niedrigen Drehzahlen überwunden und wird der 1,0-l-Dreizylinder nicht zu sehr gefordert, ist er nicht nur laufruhig, sondern auch sparsam.

Nach 30.000 abgespulten Kilometern quer durch Europa, teilweise vollbeladen, machmal flott gefahren, sind es unterm Strich exakt 6,0 l/100 km, die der 110 PS starke Benziner verbraucht. Ein ansehnlicher Wert.

Das hat uns nicht gefallen

Das eine oder andere gibt es aber dennoch zu monieren. Immer wieder für Unverständnis sorgt die Bedienung der Klimaeinheit. Die Tatsache, dass die Temperatur für Fahrer- und Beifahrersitz blitzschnell per griffgünstigem Drehregler eingestellt werden kann, ist fein.

Aber: Viele andere Funktionen, vor allem die Verteilung der Luftströmung, können nur am Touchscreen erledigt werden. Zudem sind die vielen Touchflächen zu klein und während der Fahrt kaum zu treffen.

Abstand regeln

Störend: Nähert man sich mit aktiviertem Abstandsregeltempomat einem voraus fahrenden Auto, verzögert das System spürbar. Betätigt man den Blinker zum Überholen, hört die Verzögerung sofort auf. Doch genau beim Spurwechsel nach links, wenn also das Hindernis voraus aus dem Radarkegel verschwindet und die Überholspur vor dem Fabia frei ist, verzögert das Auto erneut – unnötig und für Hinterherfahrende unverständlich.

Öfters notiert: Die Rückfahrkamera, an sich ein sinnvolles Feature, fällt immer wieder aus. Außerdem: Das Zurücksetzen des Tageskilometerzählers ist eine Wissenschaft. Das müsste einfacher gehen.

Abschluss-Check am ÖAMTC-Stützpunkt