Januar 2024

Intelligent. Vernetzt. Elektrisch.

Auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas präsentieren mehr als 4.000 Aussteller ihre Neuheiten, darunter auch viele Autohersteller – die Highlights.

In den USA darf bekanntlich alles ein bisschen größer sein. Das gilt auch für die CES, die weltweit wichtigste Elektronik-Messe. 130.000 Besucher:innen, fast zwei Millionen Quadratmeter-Fläche und 4000 Aussteller verwandeln Las Vegas jedes Jahr in ein Epizentrum der Innovationen.

Dabei reicht die Palette von skurrilen Gadgets wie Toiletten mit Sprachsteuerung, über transparente Fernseher und vernetze Haushaltsgeräte bis hin zur Präsentation neuer Chips, die das Zeug haben sollen, KI auf die nächste Ebene zu heben. Womit schon das wichtigste Schlagwort der Messe genannt wäre.

Künstliche Intelligenz dominiert einen Großteil der Keynotes und Stände. Sie soll unser Leben einfacher und sicherer machen – so das Zielbild der Anbieter. Wenig überraschend stecken aber auch unzählige neue Geschäftsmodelle hinter den Entwicklungen und damit in den Startlöchern.

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CES 2024

1 Mercedes-Benz überarbeitet sein Bedienkonzept: Im Mittelpunkt steht der neue MBUX Virtual Assistant. Er nutzt generative künstliche Intelligenz (KI) und fortschrittliche 3D-Grafiken. So werden Interaktionen natürlicher, intuitiver und persönlicher. © Werk

2 Bosch präsentiert das "Automated Valet Charging". E-Autos, die mit dieser Technik ausgestattet sind, können in einem für automatisiertes Parken (Automated Valet Parking) ausgerüsteten Parkhaus selbstständig zu einem freien Stellplatz mit Ladestation fahren. Ein Roboter lädt danach selbständig das Auto. Am Ende des Ladevorganges wird automatisch ein freier Platz angesteuert um den Ladeplatz für weitere Ladevorgänge frei zu machen. © Werk

3 Aktuelle VW-Modelle und Modelle anderer Konzern-Marken auf MEB- und MQB evo-Basis mit Sprachassistenten erhalten künftig Zugriff auf den Chatbot "ChatGPT". Damit kann nahtlos auf die ständig wachsende Datenbank der künstlichen Intelligenz (KI) zugegriffen werden. Während der Fahrt hat man somit die Möglichkeit sich recherchierte Inhalte vorlesen zu lassen sowie in natürlicher Sprache mit dem Auto zu interagieren. Eigene Daten bleiben natürlich geschützt: "ChatGPT" erhält keinerlei Zugriff auf Fahrzeugdaten. © Werk

Mit neuen Chips zum Durchbruch

Ein wesentlicher Treiber der Entwicklung sind Firmen wie AMD, Intel, Nvidia oder Qualcomm. Sie präsentieren auf der CES neuartige Chips mit integrierten KI-Fähigkeiten, die die lokale Datenverarbeitung direkt auf den Geräten ermöglichen soll. Diese Entwicklung verspricht unabhängig von Internetverbindungen oder umfangreichen Cloud-Ressourcen zu funktionieren. Dadurch soll die Geschwindigkeit von KI-Tools steigen und sich das Nutzererlebnis erheblich verbessern.

Nun besetzen typischerweise vor allem Hersteller aus dem Bereich Haushaltselektronik einen beträchtlichen Raum in den Messehallen. Jedoch sind auch Produkte aus der Lebensmittel- und Gesundheitstechnologie sowie rund um Gaming-Hardware und Laptops vertreten. In den letzten Jahren hat zudem das Thema Mobilität an Bedeutung gewonnen.

Große Automobilhersteller wie BMW, Mercedes, Hyundai und Honda präsentieren hier ihre neuesten Entwicklungen von Elektroautos und In-Car-Systemen. Spannend sind 2024 in diesem Zusammenhang allerdings auch die Pläne der US-Tech-Giganten Google und Apple.

So will Google mit Android Auto künftig die Routenplanung erleichtern und sein Betriebssystem Chrome direkt im Fahrzeug integrieren. Bislang waren die Apple und Android nur als Schnittstellen an Bord, um die Konnektivität zu Smartphones zu gewährleisten. Doch nun soll Android regulär schon in den kommenden Monaten in verschiedenen Ford-Modellen verfügbar sein.

CES Las Vegas 2024

Sport-Platz Honda präsentiert auf der CES die neue Generation "Zero Series". Die soll zunächst einmal 2026 in Nordamerika starten. Ein echtes Highlight bildet dabei der Saloon. Der Vollelektriker sieht aus wie ein Lamborghini, soll innen aber richtig viel Platz bieten.

Unübersehbar Das zweite Modell von Honda, ebenfalls vollelektrisch, hört auf den namen Space-Hub. Der ist als Van konzipiert. Honda verfolgt übrigens einen minimalistischen Ansatz: Statt "Thick, heavy & smart" sollen die künftigen Fahrzeuge "thin, light & wise" sein, also dünn, leicht und weise.

Einparken leicht gemacht Hyundai will auf der CES "Bewegung" neu definieren. Clou des Konzeptautos "Mobion": Dessen Plattform erlaubt, dass sich alle vier Räder in einem großen Winkel einerseits in die gleiche Richtung, andererseits aber auch gegengleich drehen können. Das ermöglicht nicht nur eine volle Wende im "Stehen", das Fahrzeug kann sich damit auch diagonal und seitwärts bewegen.

Leistbar Die Elektroflotte von Kia wächst weiter. Der EV3 ist ein klassisches SUV im Kompaktklasse-Format und wird noch 2024 in Österreich zu haben sein.

Blickfang Spektakulär kommt auch der zweite Stromer von Kia daher. Das Concept EV4 überzeugt mit einer sehr sportlich gestylten Karosserie und könnte das elektrische Pendant zum aktuellen Stinger sein.

Kraftlackel Die auf der CES noch getarnte vollelektrische Mercedes-Benz G-Klasse feiert im April Weltpremiere. Clou: der Riesen-Benz kann sich um seine eigene Achse drehen. Möglich machen das die vier Elektromotoren – je einer an jedem Rad -, die den Stromriesen auf der Stelle rotieren lassen können.

Mini-Stromer Der vietnamesische Elektroauto-Hersteller Vinfast überrascht auf der CES mit einem nur 3,2 Meter langen Mini-SUV namens VF3. Der Kleine kommt in den USA auf den Markt, womit auch ein Europa-Start sehr wahrscheinlich wird – allerdings nicht vor 2026.

Strom im Blickpunkt

Auch Apple baut seine Kooperation mit den Autoherstellern aus und möchte sein Betriebssystem als Softwarebasis der Fahrzeuge etablieren. Doch dafür muss erst einmal ein Partner gefunden werden.

Wenig überraschend: Über alle Hersteller hinweg spielen AI-basierte Sprachassistenten eine wichtige Rolle. Dagegen ist der Fokus auf autonom fahrende Autos im Vergleich zu vergangenen Jahren in den Hintergrund geraten. Die Branche fokussiert sich 2024 scheinbar lieber wieder auf handfestere Entwicklungen und die Weiterentwicklung der Elektromobilität.

Neben den verschiedensten Technologien, die im Hintergrund werken, waren auf der CES auch einige Studien und Modellneuheiten zu sehen.

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