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Wenn Marder das Auto entdecken

Wie man sein Fahrzeug gegen die kleinen Nager wirklich schützen kann

Sie haben nur knapp drei Kilo Körpergewicht und sind rund 70 Zentimetern lang - und können doch ohne Probleme ein tonnenschweres Fahrzeug lahm legen. Mit ihren 38 messerscharfen Zähnen nagen Marder am liebsten Zündkabel, Kühlwasserschläuche und Dämmmatten an. "Die Folgen können fatal sein", warnt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Vom zerstörten Katalysator bis zum Motorschaden ist alles möglich." Angelockt werden die Tiere von der Motorwärme. "Man ist den Angriffen der kleinen Jäger aber nicht völlig schutzlos ausgeliefert", sagt der Experte des Mobilitätsclubs.

Effizient sind Schutzmaßnahmen wie Ultraschall- und Elektroschockgeräte. Schallwellen im Ultraschallbereich bleiben für den Menschen unhörbar, sind aber für den Marder unangenehm und halten ihn vom Fahrzeug fern. Manche Tiere gewöhnen sich aber rasch an den Lärmpegel. "Da helfen dann nur noch Elektroschockanlagen, deren metallische Kontaktplättchen an möglichen 'Eindringstellen' auf der Unterseite des Motorraums befestigt werden", erklärt ÖAMTC-Techniker Kerbl. Berührt ein Marder eine dieser Platten, bekommt er nach dem Weidezaunprinzip einen leichten elektrischen Schlag. Für Menschen sind diese Anlagen ungefährlich, weil sie beim Öffnen der Motorhaube abgeschaltet werden.

Zum vorbeugenden Marderschutz-Angebot gehören auch Ummantelungen aus Hartkunststoff für Zünd- und andere Elektrokabel, die allerdings Achsmanschetten, Kühlschläuche, Dämmmatten und andere Bauteile ungeschützt lassen. Hier können aber professionelle Duftstoffe aufgebracht werden, die den Marder abwehren. Diese müssen allerdings in regelmäßigen Abständen erneut aufgetragen werden. "Investitionen in vorbeugende Schutzmaßnahmen lohnen sich angesichts der möglichen Schadenshöhe nach einer Marderattacke in jedem Fall", so Kerbl.

Abschließender Tipp des ÖAMTC-Technikers: "Hat ein Marder sein Unwesen getrieben, sollte eine gründliche Motorwäsche durchgeführt werden. Die Nager hinterlassen Duftstoffe, die weitere Artgenossen anlocken könnten."