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Tipps für die korrekte Ladungssicherung zu den Feiertagen

Doppelte Geschwindigkeit bedeutet die vierfache Aufprallenergie  

Zwischen Weihnachten und Neujahr sind viele Menschen mit ihren Autos unterwegs, um Einkäufe, Geschenke oder Lebensmittel zu transportieren. "Kleidung ist natürlich kein Problem – bei anderen Klassikern wie Wein- und Sektflaschen dagegen muss man aufpassen, dass die 'schöne Bescherung' nicht schon im Auto stattfindet", erläutert ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Gegenstände einfach auf die Rückbank zu legen, kann gefährlich werden: Ungesicherte Ladung kann bei einem Frontalcrash bereits mit rund 50 km/h Belastungen erzeugen, die dem 50-fachen des Eigengewichts entsprechen. "Dann prallt eine 1-kg-schwere Sektflasche mit einer Wucht von bis zu 50 kg auf einen Fahrzeuginsassen", mahnt Kerbl zur Vorsicht. Mit höherer Geschwindigkeit potenziert sich die Gefahr – doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfache Aufprallenergie.

Schwere Gegenstände in den Kofferraum oder hinter die Vordersitze
 

Flaschen transportiert man am besten in einer Tasche gesichert hinter den Rücksitzen oder im Kofferraum an der Rückwand. Gerne wird an Weihnachten auch Gebackenes oder Gekochtes mitgebracht. "Am sichersten transportiert man Essen in Aufbewahrungsgeschirr wie Lunchboxen – optimalerweise gut geschützt in Taschen, damit es nicht verrutscht", so der ÖAMTC-Ladungsexperte. Taschen und schwere Geschenke sollten im Kofferraum möglichst weit unten an der Rückseite der hinteren Sitzbank platziert oder im hinteren Fußraum transportiert werden. Auf der Hutablage sollten keine Gegenstände liegen, auf Rücksitzen nur, wenn sie mit Zurr- oder Sicherheitsgurten gesichert sind.

Ski- oder Rodeltransport für den Tagesausflug in den Schnee
 

Wer die Feiertage für einen Tagesausflug in den Schnee nutzt, sollte beim Transport ebenfalls Acht geben: Eine Rodel wird am sichersten im Kofferraum mitgeführt. Werden Ski oder Snowboard im Innenraum transportiert, sollten die Kanten abgedeckt werden. Dafür eignet sich ein Skisack oder eine Decke. Die Sportgeräte sollten zudem mit Zurrgurten gesichert werden, damit sie sich im Falle einer Bremsung nicht selbstständig machen und Insassen verletzen. "Am sichersten ist es, sperrige Gegenstände wie Ski oder Snowboard am Autodach zu transportieren – in einer Dachbox oder auf einem geeigneten Skiträger", erklärt Kerbl. Allerdings muss man auch in der Dachbox die Ladung verzurren, sonst kann sie in einer kritischen Fahrsituation zur Gefahr werden. Beim Beladen ist die maximal zulässige Nutzlast der Dachbox sowie die erlaubte Dachlast des Autos zu beachten.

Strafen und Vormerkung für ungesicherte Ladung möglich
 

Nicht gesicherte Ladung kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. "Bis zu 5.000 Euro reicht der Strafrahmen. Außerdem kann die Weiterfahrt verboten werden", weiß der ÖAMTC-Experte. Verstöße gegen die Ladungssicherungspflicht können auch mit einer Vormerkung geahndet werden, wenn die Verkehrssicherheit gefährdet wird. "Eine Tasche auf dem Rücksitz zählt nicht dazu. Sehr wohl aber beispielsweise eine falsch beladene Dachbox, die sich selbstständig macht, auf der Straße landet und den Nachfolgeverkehr gefährdet", mahnt Kerbl abschließend.