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Aktuelle Pkw-Lichtsysteme im Check

ÖAMTC Fahrtechnik zeigt Unterschiede von bestehenden Technologien

In Fahrzeugen, die aktuell auf der Straße unterwegs sind, gibt es drei verschiedene Lichttechnologien: Halogen, Xenon und LED. Bei einem Test im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Teesdorf wurden am Mittwoch die Unterschiede zwischen diesen Systemen veranschaulicht. Es wurde gezeigt, dass moderne Systeme (Xenon und LED) bessere Sicht und damit mehr Sicherheit bieten. Zusätzlich zu diesen Systemen verfügen ausgewählte Fahrzeugmodelle bereits über Nachtsicht-Assistenten. Während Abblendscheinwerfer nur eine begrenzte Sichtweite ermöglichen, hat diese Nachtsichttechnik eine Reichweite, die der des normalen Fernlichtes entspricht. Dennoch wird der Gegenverkehr nicht geblendet, weil das dafür verwendete Infrarotlicht für Menschen nicht sichtbar ist. "Damit können dem Lenker am Display Personen oder Tiere angezeigt werden, bevor sie mit dem freien Auge zu erkennen sind", erklärt Roland Frisch, Pkw-Experte der ÖAMTC Fahrtechnik.

Daten und Fakten

2017 ereigneten sich österreichweit 4.005 Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern – etwa 30 Prozent davon zwischen November und Jänner (Quelle: Statistik Austria). In diesen Monaten passieren ca. 48 Prozent aller Unfälle bei Dämmerung und Dunkelheit. Über das gesamte Jahr betrachtet sind es nur 25 Prozent. Besonders gefährdet sind schlecht sichtbare und schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer. Die Analyse der Unfallzahlen bestätigt: Ca. 30 Prozent aller Fußgängerunfälle passieren in den Monaten November, Dezember und Jänner. In diesen drei Monaten steigt die Anzahl der Fußgängerunfälle stark an, und das, obwohl die Zahl aller Verkehrsunfälle im Winter weitaus niedriger ist als im Sommer.

Auswertung von §57a-Begutachtungen an den ÖAMTC-Stützpunkten

  • Jeder 8. Autofahrer ist mit einer mangelhaften Beleuchtungsanlage unterwegs
  • Mängel bei der Lichteinstellung sowie am Zustand und der Funktion der Scheinwerfer sind die 6. und 7. häufigsten schweren Mängel bei der Pickerlüberprüfung; nimmt man Defekte bei Begrenzungs- und Schlussleuchten sowie Nebelscheinwerfer und Bremsleuchten dazu, dann ist jeder Achte mit mangelhafter Licht-Anlage unterwegs

Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen ÖAMTC-Umfrage (n=1.022)

  • Zwei Drittel fühlen sich durch Blendung durch Gegenverkehr beeinträchtigt, 35 Prozent sogar sehr stark.
  • Zwei Drittel der Befragten achten sehr auf die Funktionstüchtigkeit der Scheinwerfer, aber nur 45 Prozent legen großen Wert auf eine korrekte Scheinwerfer-Einstellung.
  • 6 von 10 Personen kontrollieren die Licht-Einstellung erst, wenn sie merken, dass etwas nicht passt (z.B. bei schlechter Sicht).
  • Nur jeder Dritte tauscht Autolampen selbst.

Weniger Sehschärfe in der Nacht

Dunkelheit reduziert das Wahrnehmungsvermögen. Das Farbsehen wird schwächer, Geschwindigkeit und Abstände werden schlechter eingeschätzt. So beträgt die Kontrastsehschärfe, das so genannte Dämmerungssehen, nachts nur noch 20 bis 30 Prozent der Tagessehschärfe. Hindernisse werden daher in der Nacht viel später wahrgenommen.