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ÖCC: Rost als häufiges Problem bei Reisemobilen – Vorsorge wichtig

Um große Reparaturen zu vermeiden, ist geeigneter Schutz gefragt

In Österreich betrug den Bestand an Wohnmobilen zuletzt 33.391 (Quelle: Statistik Austria, Stand: 31.03.2021). Bei einem Großteil handelt es sich dabei um gebrauchte Fahrzeuge. Und diese haben mit Rost ein häufiges Problem. "Bei älteren Fahrzeugen ist eine regelmäßige Rostvorsorge daher unumgänglich, wenn man große und vor allem teure Reparaturen vermeiden möchte", weiß Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). "Besonders anfällig sind Wohnmobile, die als Basis ein Nutzfahrzeugchassis besitzen. Chassis und Bodenplatte bekommen häufig Steinschläge oder Feuchtigkeit ab und werden dadurch massiv beansprucht." Korrosion kann die ursprüngliche Schutzschicht auf Eisen und Stahl angreifen – bei der Umwandlung von Eisen in Rost kommt es zu einer starken Volumenzunahme, welche dann für die "Rostbeulen" sorgt. Ist Rost einmal da, tritt er hartnäckig oft nach ein bis zwei Jahren wieder an der behandelten Stelle auf. Werden solche Stellen nicht vollständig beseitigt bzw. von Feuchtigkeit isoliert, wird die Reparatur nur bedingt erfolgreich sein.

Der Experte kennt die Vor- und Nachteile von bekannten Rostschutzmitteln – so kann das Wohnmobil lange Zeit Umwelteinflüssen trotzen:

  • Rostumwandler: "Die Anwendung von Rostumwandlern ist nur bei sehr geringem Rostansatz sinnvoll, da nur eine oberflächliche Umwandlung erfolgt", sagt der ÖCC-Experte. "Bei dickem Rost ist Rostumwandler unzureichend."
  • Öl-Sprays: Dünnflüssige Öl-Sprays, wie z. B. WD40, können als Korrosionsschutz dienen, indem sie in das Material eindringen und es so konservieren – vor allem bei Hohlräumen ist das hilfreich. Allerdings werden die Öl-Sprays rasch vom Wasser weggewaschen.
  • Bitumenhaltiger Unterbodenschutz: Der schwarze "Klassiker" bleibt zähelastisch und mitunter leicht klebrig. Nachteil ist, dass er mit der Zeit Risse bekommt und dann Wasser unter die aufgebrachte Schicht dringt und dort unbemerkt das Blech bzw. den Unterboden angreift und vergammeln lässt. Groß ist das Risiko, wenn man solchen Unterbodenschutz auf bereits korrodierte Teile aufträgt. Das recht dicke Material kann diese Stellen nicht vollständig durchdringen.
  • Seilfett: Ein beliebtes Mittel für den Unterbodenschutz ist das Seilfett – ein dünnflüssiges, klebriges Fett, dem Lösemittel zugesetzt ist. Es entsteht ein zäher Fettfilm auf der Oberfläche, der sowohl den Unterboden und als auch die Hohlräume schützt. Der Vorteil ist, dass es kalt zu spritzen ist und damit bei hohen Außentemperaturen weniger aus den Hohlräumen nachtropft. Bei großen und stark verrosteten Hohlräumen ist die Tiefenwirkung jedoch etwas zu gering. Hier sind andere Präparate, welche dann aber heiß angewandt werden müssten, zu empfehlen. "Die Anwendung von Seilfett kann auch in Eigenregie durchgeführt werden und bietet effektive Korrosionsvorsorge", weiß Experte Mehlmauer.

Sein abschließender Hinweis: "Weist der Rahmen einmal Durchrostungen auf, ist eine fachgerechte Reparaturschweißung jedoch unumgänglich."

Seit 70 Jahren setzt sich der ÖCC für das Campingwesen und seine Mitglieder ein. Weitere hilfreiche Tipps findet man auf der Homepage unter www.campingclub.at. Als ÖCC-Mitglied erhält man attraktive Rabatte bei 3.100 Campingplätzen.