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ÖAMTC: Worauf Autofahrer:innen bei klirrender Kälte achten sollten

Bei Kälte die Autobatterie schonen und Gummiteile pflegen  

Schwache Autobatterien sind im Winter eine der häufigsten Pannenursachen. "Schuld daran sind zu kurze Fahrtstrecken gepaart mit zu vielen gleichzeitig eingeschalteten Stromverbrauchern im Fahrzeug – das gilt meist auch bei neuen Batterien. Die Lichtmaschine eines Autos benötigt ca. 10 Minuten Fahrzeit, um die beim Start verbrauchte Strommenge wieder zurückzugewinnen", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Sind an einem kalten Wintertag auch noch andere Stromverbraucher wie Radio, Gebläse oder Sitzheizung eingeschaltet, kann die Lichtmaschine nur den laufenden Verbrauch abdecken. Für die Batterie bleibt dann kein Strom mehr zum Laden übrig. Dies führt vor allem im Winter bei Kurzstreckenfahrer:innen zu Problemen. "Auf Licht und Lüftung kann nicht verzichtet werden, aber Heckscheiben- und Sitzheizung müssen nicht unbedingt zur gleichen Zeit eingeschaltet sein", so Kerbl.

Der ÖAMTC-Experte gibt weitere wichtige Winter-Tipps:
 

  • Kein Fließverbesserer bei Dieselfahrzeugen: Winterdiesel enthält Zusätze, die den Dieselkraftstoff bis zu einer Temperatur von minus 20 Grad fließfähig halten und damit eine Paraffinausscheidung verhindern. Fließverbesserer können die Eigenschaften des Dieselkraftstoffes verschlechtern. Wer weiß, dass er in Gebiete fährt, in denen es noch kälter als minus 20 Grad ist, der sollte am besten Extremwinterdiesel tanken. Dieser ist an vielen Tankstellen erhältlich. Bei Unklarheiten hilft ein Blick in die Betriebsanleitung.
     
  • Gummiteile behandeln: Die Dichtungen an den Türen und dem Kofferraum sollten im Winter mit Gummipflegemitteln behandelt werden, um ein Festfrieren zu vermeiden. Wenn sich die Türen nicht leicht öffnen lassen, hilft ein einfacher Trick: Nicht gleich an der Tür reißen, sondern die Tür erst noch ein wenig zudrücken, so können die Eiskristalle an den Dichtungen etwas losgelöst werden, ohne die Dichtungen zu beschädigen.
     
  • Frostschutzmittel nachfüllen: Kühler, Kühlschläuche und im Extremfall der Motor können bei gefrierendem Kühlwasser Schaden nehmen. Der Kühlerfrostschutz muss dabei bis mindestens minus 25 Grad Celsius geeignet sein, der Frostschutz für die Scheibenwaschanlage bis minus 20 Grad.
     
  • Wischerblätter schonen: Um ein Festfrieren der Wischerblätter zu vermeiden, sollten sie über Nacht von der Windschutzscheibe weggeklappt werden.
     
  • Eiskratzer bereithalten: Gegen vereiste Scheiben hilft der Eiskratzer am besten. "Enteisungssprays können nur das Eiskratzen unterstützen. Heißes Wasser ist ungeeignet und kann sogar die Scheibe zum Bersten bringen", warnt der ÖAMTC-Technikexperte.
     

An allen ÖAMTC-Stützpunkten kann ein Wintercheck des Fahrzeuges durchgeführt werden. Die für Clubmitglieder kostenlose "WinterFit"-Überprüfung wird den ganzen Winter über angeboten. Informationen zum WinterFit-Check des ÖAMTC gibt es auf der Website unter www.oeamtc.at.

Wenn trotz Vorbereitung nichts mehr geht, ist die ÖAMTC-Pannenhilfe unter der Nothilfe-Nummer 120 rund um die Uhr erreichbar.