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ÖAMTC-Umfrage zeigt großes Interesse an innovativen Klein-Fahrzeugen mit E-Antrieb

Allerdings: Nur sieben Prozent sind sehr gut über Regeln informiert – Befragung offenbart Wissensdefizit und Informationsbedarf

Wien- Der ÖAMTC hat im August 2021 die Bekanntheit und Nutzung sowie die Einstellung zu modernen innovativen Klein-Fahrzeugen mit E-Antrieb erhoben – konkret E-Roller (Moped), E-Bike, E-Scooter (Tretroller), E-Monowheel, E-Hoverboard und E-Skateboard (Online-Befragung, N=1.003 repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, von Spectra Marktforschung). Die Ergebnisse: So gut wie allen Befragten (97 Prozent) ist zumindest eines dieser Fahrzeuge optisch bekannt; knapp die Hälfte hat schon eines ausprobiert. Gleichzeitig fühlen sich nur sieben Prozent aller Befragten sehr gut informiert über die gesetzlichen Regeln. 89 Prozent sehen Bedarf an Infokampagnen und bewusstseinsbildenden Maßnahmen – unabhängig von der eigenen Verwendung. Eine aktuelle Verkehrssicherheitsaktion der FIA zu diesem Thema appelliert an ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr.

"Mangelndes Regelwissen ist sicher auch der raschen Entwicklung und Verbreitung geschuldet – viele dieser Fahrzeuge gibt es erst seit kurzem und sie stehen vor allem im Leihsystem in hoher Anzahl in städtischen Gebieten. Entsprechend neu sind gesetzliche Vorgaben, über die man sich nun selbst informieren sollte. Gleichzeitig zeigen sich im Alltag vor allem in Städten das große Interesse und die Bereitschaft, sich mit diesen neuen Fahrzeugen zu bewegen und sie gerne zu nutzen", betont ÖAMTC-Psychologin Marion Seidenberger. Die Neugier sei auch entscheidend, um sich mit der Beherrschung der ungewohnten Fahrzeuge aktiv zu beschäftigen. "Für einige dieser Gefährte braucht man körperliche Fitness, Koordinations- und Balance-Gefühl, aber ebenso ist Rücksicht auf andere notwendig", so Seidenberger.

Verkehrssicherheit – E-Roller und E-Bikes werden am sichersten eingeschätzt, E-Scooter im Mittelfeld, starke Skepsis gegenüber anderen Fahrzeugen

Die natürliche Anfangsskepsis gegenüber neuartigen Fahrzeugen spiegelt sich auch in der Einschätzung ihrer Verkehrssicherheit wider: Am sichersten wurden E-Roller und E-Bikes eingestuft (86 und 84 Prozent), E-Scooter wurden nur mehr von jeder zweiten befragten Person als sicher bewertet, die übrigen Fahrzeuge erreichten nur mehr Werte zwischen vier und neun Prozent. "Die Einschätzung der Verkehrssicherheit steht wenig überraschend in einem deutlichen Zusammenhang zur eigenen Nutzung – wer sie nutzt, hat sich schon einmal mit dem Fahrverhalten dieser Geräte auseinandergesetzt. Durch Übung und häufige Nutzung kann man damit auch Routine im Umgang erlangen", erklärt die ÖAMTC-Expertin.

Unsicherheit und mangelndes Regelwissen – Kurse können Abhilfe schaffen

Seidenberger empfiehlt, ungewohnte Fahrzeuge zunächst in sicherer Umgebung auszuprobieren. "Ausweichen, bremsen, Richtungswechsel anzeigen – das sind Basics, die beim Miteinander im Straßenverkehr exakt und sicher funktionieren müssen. Für viele dieser Fahrzeuge werden bereits Kurse angeboten. Dort kann man auch das eigene Regelwissen verbessern", verweist Seidenberger auf einen weiteren wesentlichen Punkt zur Erhöhung der Sicherheit. Denn im Rahmen der Befragung stellte sich heraus, dass nur sieben Prozent aller Befragten die gesetzlichen Vorgaben von innovativen E-Klein-Fahrzeugen sehr gut kennen. Sechs von zehn Personen sind eigenen Angaben zufolge eher bzw. sehr schlecht informiert. Naheliegenderweise befinden sich unter den Nutzer:innen mehr, die die Regeln kennen – aber auch in dieser Gruppe geben noch vier von zehn Personen an, eher/sehr schlecht Bescheid zu wissen.

E-Bikes beliebt bei Älteren am Land, E-Scooter bei Jüngeren in Städten

Aktuell nutzen etwa 20 Prozent der Befragten mindestens eines dieser Fahrzeuge gelegentlich oder öfters: Am beliebtesten ist das E-Bike (13 Prozent) vor E-Scooter (6 Prozent), E-Hoverboard und E-Roller (je 1 Prozent). Der aktuelle Nutzer:innen-Anteil von E-Skateboards und E-Monowheels ist noch verschwindend gering. Verwendet werden all diese Fahrzeuge vorwiegend zu Freizeitzwecken. Mit E-Bikes wird derzeit vermehrt im ländlichen Gebiet gefahren, unter den Nutzer:innen ist die Altersgruppe ab 50 Jahren am stärksten vertreten. Andere E-Kleinfahrzeuge (z. B. E-Scooter) sind eher im Stadtgebiet, vor allem in Wien und Niederösterreich, zu finden. Verwendet werden sie mehr von Jüngeren, wobei die Altersgruppe der 30-39-jährigen überproportional vertreten ist.

Multimodalität – Mehrheit nutzt mehrere Verkehrsmittel

Die Befragung zeigt zudem, dass die meisten Menschen für ihre Alltagswege multimodal unterwegs sind. Nur 13 Prozent nutzen lediglich ein Verkehrsmittel (z. B. nur Auto, Motorrad, Öffis, E-Bike etc.), die Mehrheit verwendet zwei bis vier, jede:r Zehnte sogar fünf oder mehr Modalitäten. "Die Multimodalität ist bei Nutzer:innen der genannten innovativen E-Fahrzeuge höher als bei der Allgemeinbevölkerung. Multimodalität spricht für die Offenheit und Flexibilität bei der Wahl von Verkehrsmitteln. Man passt sich an Umstände, Streckengegebenheiten und eigene Bedürfnisse an, indem man sich jeweils für das günstigste oder praktischste Verkehrsmittel entscheidet", erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

"The Road has e-volved. Share it safely" – ÖAMTC unterstützt FIA-Kampagne

Innovative Fahrzeuge als wichtige Ergänzung von Mobilitätsangeboten und die faire und sichere Nutzung des gemeinsamen Verkehrsraums stehen auch im Mittelpunkt der FIA-Kampagne "The Road has e-volved. Share it safely". Die Kampagne wurde in 13 Sprachen übersetzt und wird in Europa, dem Mittleren Osten und in Afrika von den regionalen Partnerclubs mitgetragen.

Die FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) ist der internationale Dachverband der weltweiten Mobilitäts- und Automobilclubs mit Sitz in Paris. Der ÖAMTC ist Gründungsmitglied der FIA und trägt alle Verkehrssicherheitsinitiativen der FIA mit – sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene.

Informationen zu den Regeln für innovative Klein-Fahrzeuge findet man online unter www.oeamtc.at.

Aviso an die Redaktionen: Bildmaterial und Grafiken zu dieser Aussendung sind unter www.oeamtc.at/presse abrufbar. Videos zu dieser Aussendung stehen auf der APA-Videoplattform unter http://videoservice.apa.at im Channel OEAMTC zur Verfügung.