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ÖAMTC-Umfrage: Misstrauen gegenüber "Ökologisierung" des Steuersystems

70 Prozent glauben nicht an aufkommensneutrale Umsetzung durch Politik

Wien (OTS) - Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage unter den ÖAMTC-Mitgliedern wären 56 Prozent der Befragten bereit, höhere Kfz-Steuern in Kauf zu nehmen, wenn im Gegenzug Lohn- und Einkommenssteuern gesenkt werden. Bernhard Wiesinger, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung: "Gleichzeitig ist jedoch das Vertrauen in die Politik erschreckend gering. Denn sieben von zehn Befragten glauben nicht, dass eine derartige Ankündigung tatsächlich umgesetzt würde. Aufgrund ihrer Erfahrungen befürchten sie offenbar, dass eine 'Ökologisierung des Steuersystems' lediglich für eine erneute Erhöhung der Abgabenquote genutzt wird." Dieses systematische Misstrauen in die Politik ist insofern bemerkenswert, da nur ein Viertel (26 Prozent) der Befragten davon ausgeht, dass eine Umstellung des Steuersystems auch tatsächlich zu einer persönlichen Mehrbelastung führen würde.

86 Prozent nicht bereit, wegen Klimaschutz mehr Kfz-Steuern zu zahlen

Eine klare Abfuhr erteilen die Autofahrer all jenen, die meinen, eine Mobilitätswende lasse sich nur durch höhere Steuern verwirklichen. "86 Prozent der Befragten lehnen es rundweg ab, aus Klimaschutz-Gründen für ihren Pkw höhere Steuern zu bezahlen", zeigt Wiesinger auf. "Bei den verbliebenen 14 Prozent hält sich die Bereitschaft, mehr zu zahlen mit durchschnittlich 128 Euro pro Jahr in überschaubaren Grenzen." Ein ähnliches Bild zeigt die konkrete Frage nach einer möglichen Erhöhung der Mineralölsteuer. 52 Prozent sind überhaupt nicht bereit, aus Klimaschutzgründen mehr zu bezahlen. 22 Prozent wären bereit, drei Cent und neun Prozent sechs Cent pro Liter mehr zu bezahlen. Lediglich fünf Prozent der Befragten würden aus Klimaschutz-Gründen eine MÖSt-Erhöhung von über zehn Cent pro Liter mittragen.

49 Prozent für Senkung der Benzin-MÖSt, 23 Prozent für Erhöhung der Diesel-MÖSt

Bestätigt sieht sich der Club in seiner Position hinsichtlich einer möglichen Angleichung der Mineralölbesteuerung. 49 Prozent der Autofahrer wollen die Mineralöl-Steuerquote auf Benzin senken. 28 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung des Status Quo aus. Lediglich 23 Prozent der Befragten sind dafür, die MÖSt auf Diesel auf Benzin-Niveau anzuheben. "Damit sind die Pläne von Umweltminister Rupprechter bei den österreichischen Steuerzahlern eindeutig durchgefallen. Wenn schon an der Steuerschraube drehen, dann nach unten für Benzin-Fahrer", lautet die Schlussfolgerung der ÖAMTC-Interessenvertreter. "80 Prozent der Befragten sehen es zudem nicht ein, dass die im Raum stehende Anhebung der Mineralölsteuer gleichzeitig auch die Ausfälle des Tanktourismus kompensieren muss." Die Einnahmen daraus sollen primär für Klimaschutzmaßnahmen im Pkw-Bereich (35 Prozent Zustimmung) und die Sanierung von Landes- und Gemeindestraßen (32 Prozent Zustimmung) ausgegeben werden.

Informationen zur ÖAMTC-Umfrage "Kfz-Steuern 2016"

Für die Studie "Kfz-Steuern 2016" wurden 2.275 ÖAMTC-Mitglieder ab 18 Jahren im Dezember 2016 repräsentativ befragt. Die Erhebung wurde im Rahmen von ÖAMTC AM.PULS online österreichweit durchgeführt. Weitere Infos zum Thema findet man in der Februar-Ausgabe des Club-Magazins auto touring.

Aviso an die Redaktionen: Grafiken zu dieser Aussendung gibt es auf Anfrage unter kommunikation@oeamtc.at