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ÖAMTC: Transportfahrräder – Vorschriften & Sicherung beachten

Moderne Lastesel erobern vor allem Städte, Transportfahrrad-Förderung in Wien

Besonders im urbanen Raum werden Transportfahrräder zunehmend für Lieferungen, Einkäufe und Kindertransport genutzt. "Rechtlich gelten diese als Lastenrad, Cargobike oder Transportrad bezeichneten Fahrzeuge ohne oder mit Tretunterstützung mit einer Bauartgeschwindigkeit von maximal 25 km/h und einer maximalen Antriebsleistung von 600 Watt als Fahrräder. Es gelten also in der Regel die gleichen Vorschriften wie für Radfahrer", erklärt ÖAMTC-Juristin Eva Unger.

Die Stadt Wien fördert den privaten Kauf von Transportfahrrädern. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent des Kaufpreises, maximal jedoch 800 Euro für Transportfahrräder und 1.000 Euro (jeweils netto) für E-Transportfahrräder. Insgesamt stehen 300.000 Euro zur Verfügung. Anträge können online über www.fahrradwien.at/transportfahrrad/foerderung/beantragen/ gestellt werden.

Transport – Ladungssicherung wichtig, Kindertransport nur mit Gurt

Wer ein Transportfahrrad nutzt, sollte bei der Ladung auf Vorschriften und Sicherung achten. Mehrspurige Transportfahrräder dürfen bis maximal 250 kg beladen werden. Bei einspurigen gibt es kein gesetzliches Limit. "Wichtig ist, die Herstellerangaben zur maximalen Zuladung und das Gesamtgewicht zu beachten", erklärt ÖAMTC-Fahrradinstruktorin Ellen Dehnert. Für den sicheren Transport rät sie:

* Gegenstände, die am Anzeigen der Fahrtrichtungsänderung hindern, die freie Sicht oder die Bewegungsfreiheit des Fahrers beeinträchtigen, Personen gefährden oder Sachen beschädigen können, dürfen nicht mitgeführt werden.

* Spanngurte verwenden, um die Ladung zu sichern: Es darf nichts verrutschen.

* Je schwerer die Ladung, desto tiefer und mittiger soll sie gelagert werden.

* Für den Kindertransport muss die Transportkiste vom Hersteller dafür freigegeben und mit Gurten ausgestattet sein. Kinder bis 12 Jahre müssen einen Helm tragen.

Fahrverhalten ändert sich – Tipps für die sichere Fahrt mit Lastenrädern

Ein Transportfahrrad unterscheidet sich im Fahrverhalten vom herkömmlichen Fahrrad. Die ÖAMTC-Expertin hat die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

* Konstruktionsbedingt unterscheidet sich das Einlenkverhalten eines Lastenrades oft vom gewohnten Fahrrad. Daher sollte man zum Eingewöhnen mit dem unbeladenen Rad "spielen": Erst mal ein paar Meter schieben, mit dem Lenker hin und her wackeln, nach vorn schauen statt aufs Vorderrad und dann erst aufsitzen.

  • Erst unbeladen, mit viel Platz und wenig Verkehr rundherum, fahren und dabei verschiedene Manöver durchprobieren, z. B. Anfahren, Schalten, langsames und flottes Fahren, Kurven fahren, Wenden, normales und starkes Bremsen, sich Umschauen und Armzeichen geben.
  • Ob mit oder ohne Elektromotor – auf den richtigen Gang kommt’s an. Also: Fleißig schalten, das Treten sollte immer leicht gehen.

* Aufgrund der hohen Masse im beladenen Zustand wird das Rad träger. Das äußert sich besonders beim Bremsen und Kurvenfahren, aber auch beim Beschleunigen – vorausschauendes Fahren ist gefragt.

* Vorsicht beim Kinder-Transport: Sind diese sehr lebhaft, kann das das Gleichgewicht empfindlich stören.

* Abstellen: Gegen Wegrollen sichern (mittels Feststellbremse) und gegen Umkippen (Ständer ganz ausklappen), vor allem beim Be- und Entladen.

Ein gutes Lastenrad ist teuer. Für Mitglieder leistet die ÖAMTC Fahrraddiebstahl-Versicherung Ersatz bei Beschädigung oder Verlust des versicherten Fahrrades (Total- oder Teilverlust) durch Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub, für den Kauf eines Ersatzrades bzw. Reparatur.

Aufgrund der COVID-19 Situation ist eine persönliche Beratung an den Stützpunkten derzeit nicht möglich, die Experten des ÖAMTC-Versicherungsservice sind aber telefonisch und per Mail für Beratungen und Abschlüsse erreichbar. Weitere Infos findet man online unter www.oeamtc.at/fahrrad und www.oeamtc.at/versicherung.