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ÖAMTC: Modal Split der Wiener Linien nur bedingt aussagekräftig

Mobilitätsclub fordert die Erfassung aller zurückgelegten Wege auf Wiener Gebiet

Vergangene Woche haben die Wiener Linien den aktuellen Modal Split für Wien präsentiert. Auffälligste Veränderung gegenüber 2017 ist demnach ein leichter Anstieg beim Pkw-Verkehr zu Lasten der zu Fuß zurückgelegten Wege. ÖAMTC-Experte Nikolaus Authried: "Leider werden beim Modal Split immer nur die von Wienern innerhalb Wiens zurückgelegten Wege erhoben. Wege aus und nach Wien bleiben gänzlich unberücksichtigt. Dadurch entsteht ein stark verzerrtes Bild der Mobilität in der Bundeshauptstadt."

Generell gibt der Modal Split die jeweilige Mobilitätsart anhand der Zahl der zurückgelegten Wege an. "Eine Aussage über die Verkehrsleistung, also die tatsächlich jeweils zurückgelegte Wegstrecke, wird darin nicht getroffen", hält Authried fest. Ein Beispiel: Wird mit dem Kfz eine Strecke von zehn Kilometern zurückgelegt, mit dem Fahrrad aber drei Strecken zu je einem Kilometer, erscheint die Nutzung des Rades im Modal Split drei Mal so hoch wie die des Kfz. Die Aussagekraft der Erhebung ist aus Sicht des Mobilitätsclubs grundsätzlich begrenzt.

Der Mobilitätsclub fordert daher eine realitätsnahe Erhebung, bei der auch Wege aus dem Umland nach Wien oder aus Wien heraus gezählt werden. Zudem regt der Club die Durchführung des Modal Split durch eine neutrale Stelle an: "Bisher werden die Befragungen von den Wiener Linien durchgeführt, also einem Dienstleister, der selbst wesentlicher Bestandteil der Befragung ist. Wir wünschen uns eine unabhängige Stelle, die eine Erhebung auf breiter Basis durchführt", so Authried abschließend.