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ÖAMTC kritisiert drohendes Datenmonopol der Fahrzeughersteller

Digitalisierung im Auto braucht klare gesetzliche Regeln

Wien (OTS) - Im Rahmen eines heute, Mittwoch, vom Landesgremium Fahrzeughandel Wien veranstalteten Pressegesprächs kritisierte Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, ein drohendes Datenmonopol zugunsten der Fahrzeughersteller. "Der ÖAMTC sieht schon seit einiger Zeit die Tendenz, dass Kfz-Hersteller den fairen und gleichberechtigten Zugang zu den Daten aus dem Auto verhindern wollen", so Wiesinger. "Das betrifft bereits heute den Zugriff über den Onboard-Diagnose-Stecker, künftig aber vor allem die Daten, die per SIM-Karte übertragen werden."

Im Sinne der Konsumenten fordert der ÖAMTC daher, dass der Fahrzeughalter selbst entscheiden kann, wem er welche Daten zu welchem Zweck zur Verfügung stellt. "Dafür haben sich in einer ÖAMTC AM.PULS-Umfrage* auch 94 Prozent der Club-Mitglieder ausgesprochen", erklärt Wiesinger. "Daher ersuchen wir Verkehrsminister Leichtfried, sich für die Wahlfreiheit der Konsumenten einzusetzen." Es ist auch sicherzustellen, dass nach Zustimmung des Fahrzeuglenkers freie Werkstätten, Pannendienste und andere Dienstleister diskriminierungsfreien Zugriff auf die für sie notwendigen Daten haben – und dass dieser Zugriff nicht von den Kfz-Herstellern überwacht wird.

Auf europäischer Ebene laufen derzeit Verhandlungen zur Typengenehmigungsrichtlinie für Pkw. "Das Europäische Parlament unterstützt unsere Sichtweise und hat das auch in den bisherigen Verhandlungen deutlich gemacht", erklärt Wiesinger. "Wichtig ist, dass Bundesminister Leichtfried im Rahmen der Trilog-Verhandlungen zu dieser Richtlinie diese konsumentenfreundliche Linie unterstützt."

* Im Rahmen der Umfrage wurden 1.232 ÖAMTC-Mitglieder ab 17 Jahren repräsentativ befragt. Die Erhebung wurde von ÖAMTC AM.PULS online österreichweit durchgeführt.